Auf dem Bild sieht man drei Balkone und ihre unterschiedlich gealterten Bodenbeläge. Die mit dem neuesten Belag sind die jüngsten Nachbarn, die mit dem mittelalten sind die etwas älteren Nachbarn und ganz oben schaut man, metaphorisch gesprochen, in die wettergegerbten, mit Erfahrungsfurchen durchzogenen Gesichter von meiner Frau und v.a. mir. Nächste Woche geht es passenderweise zu IKEA. Runderneuern. Also zumindest den Bodenbelag.
* * * * *
Apropos Runderneuern: Wie langweilig ist eigentlich ein Newsletter der sich sklavisch auf 5 Links beschränkt? Heute sind meine Dorisse Katja (Newsletterexpertin) und Ivo (Abonnent der 1. Stunde). Denen war der Newsletter bisher nie zu lang, also schreib ich einfach wieder alles auf, was mir einfällt (sorry, Kai).
* * * * *
Man sollte sich nicht zu viel mit der AFD beschäftigen. Das macht nur schlechte Laune und die Partei wichtiger, als sie ist. Deshalb hier mein abschließender Lesetipp zum Thema. DIE ZEIT hat das 2018 erschienene Buch von Bernd Höcke ausführlich durchgearbeitet. Eine kompaktere Zusammenfassung seiner offen rassistischen, völkischen und am Ende extrem demokratieverachtenden Ideen las ich selten (wer es noch ein bisschen kompakter will, klickt sich zur Berliner Zeitung). Keine Ahnung, wie ein CDU Politiker wie Martin Patzelt darauf kommt, dass man eine Partei, die so einen Typen nicht sofort hochkant rausschmeißt, irgendwie mit Appeasement und gutem Zureden auf den rechten (da sind sie ja eh schon, haha) Weg bringen könnte.
* * * * *
Kommen wir zu einer viel erfreulicheren gesellschaftlichen Strömung: #FridaysforFuture. The Kids are allright! (die Alten teilweise nicht) Und für die BILD Zeitung und andere alte Menschen hier noch mal kurz der Unterschied zwischen „schwänzen“ und „streiken“.
(kurze Werbeblock dazu: unter klimafreitag.de könnt ihr einen SZ-Special-Interest-Newsletter zum Thema abonnieren. Ich bin daran auch ein bisschen beteiligt)
* * * * *
Und noch mehr Erfreuliches. Ja, sogar aus dem Internet und der Spielkonsole. Zwei Beispiele, wie Computerspiele um ihre eigentliche Funktion kreativ erweitert werden. Im Konsolenblockbuster Red Dead Redemption gibt es Spieler, die den ganzen Tag lang nichts anderes machen, als Vögel zu beobachten und auf einem MineCraft-Server wurde vor ein paar Wochen ein riesiges Musikfestival organisiert. Und hier ein Bericht über das netteste Nacktbildforum im Internet und wie es die Moderatoren mit sehr viel Anstrengung schaffen, dass die Nutzer dort höflich und wertschätzend kommunizieren.
* * * * *
Wir haben in den letzten Wochen fast alle Star Wars Filme mit den Kindern zusammen durchgeschaut. Daniel vom Spätfilm-Podcast hat das mit seiner Tochter auch gemacht und mit ihr darüber gesprochen.
* * * * *
Im SWR2 Wissen Podcast geht es um die Zukunft von Bibliotheken abseits vom Bücherverleihen. Bestes TIL: in der Bibliothek in Aarhus läutet, immer wenn ein Kind in der Stadt geboren wird, eine Glocke. Damit sich alle zusammen freuen können. Wie schön ist das denn?!
* * * * *
Noch mehr Podcasts und Gucktipps im Schnelldurchlauf: Seltsam: Wie Biohacker versuchen ihren eigenen Körper zu manipulieren. Bescheuert: Der Andi. Erklärend: „Heimatland – Was Deutschland bewegt“. Spannend: Malibu von Leon De Winter. Schlau und toll: Sarah Kuttner. Noch schlauer und toll: Nora Tschirner. Gute Idee: Radwende von unten.
* * * * *
Münchner aufgepasst! Wenn ihr auch eine fahrradfreundlichere Stadt wollt, dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen um sich zu engagieren oder zumindest zu unterschreiben. Der Radentscheid München beginnt in einer Woche und es werden noch Radlbotschafter gesucht.
* * * * *
Die BBC hat ein riesiges Archiv mit Soundschnipseln frei ins Netz gestellt. Mein Spar-Tipp: In der Kategorie „Animals“ „half a dozen werewolves“, „Assorted sheep bleating“, „mating cry young donkey“ und „trio of horse neighs“ parallel laufen lassen und das Instant-Zoo-Feeling genießen ohne Eintritt bezahlen zu müssen.
* * * * *
Anfang des Jahres gab es ja einige größere Datenleaks. Ich habe, dadurch angeregt, wieder angefangen ein bisschen Ordnung in meine Digital-Angelegenheiten zu bringen. Passend dazu fand ich den schon etwas älteren Blogpost „Operation Luigi: How I hacked my friend without her noticing“ sehr interessant. Der Autor beschreibt darin, wie es ihm gelang die Accounts einer Freundin zu übernehmen, obwohl sie Bescheid wusste, dass er es versucht. Fazit: man muss gar nicht so supergut „hacken“ können. Der größte Risikofaktor ist immer noch der Mensch, seine Bedürfnisse und seine Fehlbarkeiten. Augenrollen über Menschen, die auf Spam-Mails hereinfallen scheint mir unangebracht. Niemand ist perfekt und ich hätte auch schon mal fast meine Mobilnummer einem täuschend echten Fakeaccount weitergegeben.
Wie man sich digital absichert erklärt der KIKA in dieser Ausgabe von Timster. Nicht nur für Kinder geeignet!
* * * * *
Beim digitalen Aufräumen hab ich mich auch wieder geärgert über die zahlreichen Apps und Spiele, die ich wegen Sonderangebot in Unvernunft gekauft und seitdem nie wieder genutzt habe. Sowas wie ein digitales Rückgaberecht wäre da nicht schlecht. Stellt sich raus (und bestimmt bin ich wieder der letzte, der das mitgekriegt hat): gibt es schon. Zumindest bei Apple kann man bis zu 30-Tage nach dem Einkauf Apps wieder zurückgeben und erhält das Geld zurück.
* * * * *
Musik 🎸🎵
Zuerst ein großer Griff ins Archiv:
Um mal einen alten Saturday Night Life Sketch abgewandelt zu zitieren: This Song needs more Keyboards!. Und Katja Ebstein legt hier mit Supanoy astreine Konsumkritik vor (da kann sich T der Bär noch 2-3 Scheiben von abschneiden. Der wird zwei Monate nach seinem Konsumverweigerungsliedchen gleich Testimonial für einen Mobilfunkanbieter. Ausgerechnet!) Schließlich: ja, das hier sind BAP zusammen mit Joseph Beuys.
* * * * *
Jetzt aber zu supanoyer Musik (die Spotify-Playlist dazu gibt es hier):
(Video): Pascow – Wunderkind
(Video): Blood Red Shoes – Mexican Dress
(Video): Foals – Exit
(Video): OVE – Captain Fantastic 2.02
(Video): Robert Forster – Inferno
(Video): Aimee Mann – NPR Tiny Desk Concert
(Video): The Decemberists – Travelling on
(Video): ABAY – Transmitter
(Video): Hot 8 Brass Band – Love Will Tear Us Apart
(Video): Kettcar – Palo Alto
(Video): Bad Religion – Chaos from within
(Video): Kapelle Petra – Weltkulturerbe
(Video): Brutus – Cemetrary
(Video): Granada – Prada
(Video): Lizzo – Juice
* * * * *
Den Witz zum Schluss hab ich mir letzte Woche selbst ausgedacht. Als ich im Aufzug nach oben gefahren bin. Er geht so:
Treffen sich eine Stute und ein Hengst im Aufzug. „Fährst Du auch ins Pferdgeschoss?“
* * * * *
Du kennst einen noch besseren Witz? Dann schick mir den doch bitte an postvon@heibie.de. Ältere Ausgaben meines Newsletters kannst Du im Archiv nachlesen, die Spotify-Playlist zum Newsletter für das Jahr 2019 hier nachhören und abonnieren.
Nicht nur der Witz ist der Knaller! @heibie hat einen super Newsletter: bielinski.de/2019/03/post-v…
„Schwarzer Teller“ hat mein Sohn mit drei Jahren mal in der Eisdiele bestellt (musste ich grad dran denken, bei diesem Tweet). Ich bin ja wirklich Fachmann was Wortspiele angeht (Kennt Ihr z.B. Lars Battnott? Der mag Bücher. Lars Battnott liest!), aber da musste ich schon drei mal um die Ecke denken, bis klar war: einmal Stracciatella, bitte!
Das ist jetzt auch schon wieder neun Jahre her. Nur neun Monate zurück: die letzte Ausgabe dieses Newsletters. Wahrscheinlich erschreckt Ihr gerade ein bisschen bei der Mail in Eurem Postfach und wisst gar nicht mehr was das hier soll. Also mir gehts jedenfalls so. Erkläre ich es also noch mal kurz: Das ist ein regelmäßiger (ist immer ne Frage des Intervalls. Alle 9 Monate ist z.B. auch regelmäßig!) Newsletter mit frischen Linktipps, ein paar Musikempfehlungen und am Ende steht noch ein Witz. Los gehts.
Einer der Gründe, für die lange Newsletter-Auszeit: Ich war beschäftigt mit spielen. Alto’s Adventure. Alles weitere steht hier. Nur so viel: Tolles Spiel. Ach was, Spiel … eigentlich ne Meditations-App mit Highscore. Sollte jede Krankenkasse bezahlen!
Apropos Newsletter. Wieviel Platz habt ihr noch in Eurem Postfach? Ich frag, weil ich ein paar Empfehlungen hätte. Abonniert die folgenden Newsletter, wenn Ihr Euch für Politik, Pop, Internet, Kinder, Filme, München und andere interessante Sachen interessiert: Spreeblick, 5 feine Verweise, Digitale Notizen (Disclosure: Dirk war mal mein Scheff), Piqd, Post vom Einheinser, Newsletter von Katharina Brunner, Kinderfilm-Newsletter (super Tipps für Eltern), Newsletter der Stadtbibliothek München und den SZ Familie Newsletter (in dem das eingestellte Heft ein bisschen weiter lebt)
Und wieviel Platz habt Ihr noch in euren Ohren? Ich frag, weil ich hab ein paar Podcast-Empfehlungen: Im Reflektor-Podcast unterhält sich Tocotronic Bassist Jan Müller mit unterschiedlichen Musikern. Die erste Ausgabe mit Alphaville Sänger Marian Gold ist superinteressant, man könnte auch sagen: Gold (hihi) wert. (v.a. wenn Euch, wie mir, zu Alphaville nur Ihre drei Hits einfallen). Außerdem: Frauen reden über Fußball, speziell in dieser Folge zum Fall Christiano Ronaldo, Nie im Kino beschäftigt sich mit spektakulär gescheiterte Filmprojekten, bei SWR2 sagt Comic-Zeichner Stefan Dinter ein paar schlaue Sachen zum Medium, nach Holgis Gespräch hab ich die ostdeutsche Gefühlslage ein bisschen besser verstanden, meine persönlichen Thees Uhlmann-Wochen (Album des Jahres, genial!) feiere ich abwechselnd mit diesem Interview oder jenem, mein Krimi-Herz erfreut das Gespräch mit Simon Buchholz und dann noch: wie tickt eigentlich Philip Amtor?
Wir wollen ja alle datensparsamer werden. Gute Neuigkeiten: Digitalcourage e.V. hat eine schöne Alternative zum werbefinanzierten Terminfindungstool Doodle im Angebot (Dudle, das ebenfalls datensparsame Tool der TU Dresden funktioniert auch gut, sieht aber sehr hässlich aus) und die Wunschliste für die Kinder kann endlich amazon-neutral auf wishlephant gepflegt werden. Hurra!
Kennt Ihr noch „Lass Dich überraschen“ mit Rudi Carrell? Das gibt es jetzt wieder. Angefangen hat es vor zwei Jahren als Rubrik „Prism is a dancer“ im NEO MAGAZIN ROYAL, mittlerweile gibt es eine eigene kleine Spion-Off-Sendung mit dem passenden Titel „Lass Dich überwachen“. Das Prinzip geht so: Die Redaktion der Sendung wühlt sich durch die Social-Media-Konten aller anwesenden Studiogäste (die denken zuerst, sie sind bei einer regulären NEO MAGAZIN ROYAL-Aufzeichnung). Einzelne Zuschauer werden dann auf die Bühne gebeten und bekommen eine Überraschung aus Ihren Internetspuren serviert. Das könnte wahnsinnig gemein, fies oder peinlich werden, aber den Machern der Sendung gelingt bei fast allen Zuschauern ein sehr respektvoller Umgang. Man lacht und freut sich eigentlich bei allen Beteiligten immer mit Ihnen und nicht über sie. Produziert ist das alles hochprofessionell, originell und detailverliebt. Wir haben die aktuelle Sendung mit den Kindern geschaut und die hatten großen Spaß u.a. mit dem Kuki Song. Das ist perfekte, zeitgemäße TV-Unterhaltung, die nebenbei noch ein bisschen medienpädagogischen Bildungsauftrag bedient. Das ZDF versendet das leider Freitagnacht und nicht am Samstag zur Primetime.
Seit die Kinder ein bisschen älter sind, kann man mit Ihnen zum Glück auch mal andere Filme gucken als Bibbi & Tina 1-11. Auf dieser Liste hier stehen 100 Filmklassiker, die auch schon für etwas ältere Kinder gut verkraftbar und im Idealfall sogar unterhaltsam sind. Wird ausprobiert.
Medienpädagogik-Newslflash: das NEO MAGAZIN ROYAL klärt über Abzock-Apps auf. Schaut, was Eure Kinder spielen! Und zeigt Ihnen vielleicht mal diese 2500 MS DOS Spielklassiker. Werden Sie natürlich öde finden, aber Ihr bleibt garantiert in irgendeinem Dungeon hängen. Außerdem: Was das Smartphone mit einem Lagerfeuer zu tun hat und warum eine strikte Medienzeitregelung auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
Noch mehr Bildungsauftrag: Wenn Euch Eure Kinder mal fragen, wie tief das Meer eigentlich ist – scrollt Euch einfach durch diese Seite. Und wenn Ihr oder Eure Kindernoch mal genau wissen wollt, wie das mit dem Klimawandel funktioniert: Die UN hat eine sehr verständliche Infoseite (auf Englisch) gebaut. Auf Deutsch veranschaulicht es die Süddeutsche Zeitung sehr gut. Danach hat man es kapiert und ist noch ein bisschen deprimierter.
Schnell ein bisschen Aufmunterung: Arnold Schwarzenegger sagt Haselnusschnaps.
Schaut Ihr gerne Tatort? tatort.tube stellt YouTube-Tatorte schön übersichtlich zusammen.
Martin Sonneborn hat phoenix ein Interview gegeben. Es ist witzig und auch ein bisschen ernst.
Wo liegt der Unterschied zwischen musikalischem Plagiat und Inspiration? David Bennett erklärt das sehr unterhaltsam anhand populärer Beispiele. Weiß jetzt endlich mehr über das Erfolgsgeheimnis von One Direction.
Hab ich schon mal erwähnt, was für tolle Produzenten hinter dem NEO MAGAZIN ROYAL stecken? Der Auftritt von Deichkind ist irre. Also irre gut.
In den letzten Monaten hab ich ganz viel neue Musik gehört. Was mir am besten gefallen hat wandert auf meine Spotify-Playlist zum Newsletter. Gerne abonnieren.
Der Witz zum Schluss kommt heute von Georg (er hat ihn mir live erzählt, da ist er noch besser, aber ihr könnt ja beim Lesen selbst ein paar Gesten machen, v.a. bei der Pointe. Das schafft ihr schon.)
Du kennst einen noch besseren Witz? Dann schick mir den doch bitte an postvon@heibie.de. Ältere Ausgaben meines Newsletters kannst Du im Archiv nachlesen.