Wir verbringen das erste mal seit langem den Jahreswechsel im Urlaub. Mit dem ICE fahren wir in einem Rutsch von München bis direkt nach Binz. Rügen ist wie ausgestorben. Es gelten noch sehr strenge Corona-Regeln. Alle touristischen Einrichtungen, viele Restaurants sind geschlossen. Wir haben eine nette Ferienwohnung, das Wetter ist kalt und sonnig bis trübe. Es ist wundervoll.









Der restliche Winter verläuft noch so, wie ich es mir jetzt gerade gar nicht mehr richtig vorstellen kann. Schulausfälle wegen Corona, immer wieder Home-Office und im Freien treffen. Schön: Mit Ivo spazieren gehen. Wir fotografieren Bäume und uns dabei, wie wir Bäume fotografieren.



Ende Februar interviewt mich Ruslan für eine Ausgabe des Podcasts Eltern ohne Filter. Es geht um Vaterschaft, Arbeit und gleichberechtigte Beziehung. Durch mein Buch habe ich mittlerweile schon ein bisschen Übung im interviewt werden und ich bin nicht mehr ganz so aufgeregt. Das Gespräch ist angenehm und deutlich länger als das Endergebnis. Es wirkt so nach, dass ich mir ein paar Tage später noch mal Gedanken über den Begriff Karriere mache und überrascht feststelle, dass ich eventuell doch beruflich Karriere gemacht habe, nur in eine andere Richtung. Grundlage für das Gespräch war mein Blogpost zum Vatertag.
Im Frühling 2022 gilt dann weiter die alte Bauernregel: Wenn Du das erste mal mit T-Shirt raus gehst, schneit es am nächsten Tag.
Also erst mal weiter mit Ivo spazieren gehen und den Pflanzen auf dem Balkon beim Frieren zuschauen.


An Ostern entscheiden wir uns spontan für eine Wanderung mit Hüttenübernachtung. Überraschender Schneefall macht die Tour kurzzeitig etwas ungemütlich, die schöne Priener Hütte und der Gipfel des Geigelstein entschädigen aber für alles.






Ende April ist der Schnee endgültig weg. Ich fahre ein paar nette Touren mit dem Gravel-Bike und wir schaffen es endlich mal auf das Riesenrad im Münchner Werksviertel. Das kann ich sehr empfehlen. Es ist nicht ganz günstig, aber dafür fährt es fast eine halbe Stunde. Bei schönem Wetter ist die Aussicht über die Stadt fantastisch.









Dann ist Pfingsten. Meine Frau und ich besuchen die re:publica. Nach zwei Jahren Pandemiepause auf neuem Gelände. Gefällt mir sehr gut. Direkt am Wasser, drumrum deutlich bessere Infrastruktur als im alten Gleispark. Die Kinder sind mittlerweile so groß, sie vertreiben sich die Zeit alleine in Berlin. Teenager sind sehr praktisch.



Weil es uns so gut gefallen hat, fahren wir danach noch eine Woche nach Rügen. Der Dünenpark Binz nimmt uns wieder freundlich auf. Diesmal deutlich mehr Menschen. Schwaben und Bayern. Sonst hat halt auch niemand Pfingstferien. Immerhin gibt es keine Verständigungsprobleme.









Im Sommer überraschen uns die Sommerferien und wir stellen fest, dass alle schon wieder im Januar gebucht haben. Immer wenn die Urlaubslage hoffnungslos ist, geht noch was beim Roten Hahn. Südtirol again. Davor fahre ich mit den Kindern aber noch eine mehrtägige Radtour. Direkt in München geht es los, am Forggensee im Allgäu endet es. Tolle Route!



Nachdem wir vor drei Jahren direkt bei Meran waren, halten wir uns dieses mal mehr in Richtung Bozen auf. Wieder ohne Auto. Das geht in Südtirol wirklich sehr gut. Schöne Wanderungen, der Ice-Man und endlich mal wieder ein Kuh-Selfie.






Zum Sommerende fahre ich dann mit meinem Stammtisch nach Linz. Weil Stammtisch so alt klingt, nennen wir es Jour-Fix. Alt sind wir trotzdem. Freunde auch. Und wir sind auf Tour. Linzgrünversifft.






Im Herbst wollen wir dann nach Hamburg fahren. Ich hab mit 47 Jahren gemerkt, dass meine Ablehnung von Musicals total albern ist und will jetzt das volle Entertainment. Wir sind aber (s.o.) für die Herbstferien mal wieder viel zu spät dran. Alles ausgebucht. Deshalb Notlösung: Südtirol. Quatsch: Berlin, 3 Tage. Da gibts zwar kein Musical, aber wir besuchen eine Vorstellung der Blue-Man-Group. Auch so was, was ich immer leicht verächtlich angeschaut hab, ohne überhaupt zu wissen, was die machen. Was machen sie? Voll gute Unterhaltung. Außerdem bin ich zum ersten mal auf dem Reichstag und wir laufen jeden Tag 13 Kilometer. Schön, aber mit Berlin reicht’s dann erst mal.



Anfang November bringt mich dann Corona aus meinem Laufrhythmus und ich nehme Dirks Streakrun-Challenge als Anlass für den Wiedereinstieg. Das funktioniert supergut und ich nehme jeden Tag ein Beweisfoto auf. Meistens bei Nacht, weil es ist viel und früh dunkel im November und Dezember. Ich laufe bis ganz kurz vor Schluss jeden Tag. Dann wieder: Husten. Aber egal, der Funke ist wieder entzündet, der Motor ist gestartet, dieser alte Zitrone hat noch Saft. Mit guten Neujahrsvorsätzen habe ich meine Sportuhr das Training für einen Halbmarathon im April planen lassen. Wir lesen uns.



Und sonst so …
Ich laufe jetzt auf Gleitsicht und es ist fantastisch. Endlich wieder Comics bei Funzellicht lesen und ein paar Brillenmomente erinnern!
Dann feiere ich mein 15-jähriges Twitter-Jubiläum und bin mir kurz danach schon gar nicht mehr so sicher, ob ich da noch lange sein werde.
Musik. Live. Endlich wieder. Fast zwei Jahre kein Konzert. Es hat so gefehlt.





Ich habe es dieses Jahr nicht geschafft eine Liste mit Lieblingssongs zusammenzustellen. Dafür habe ich ein paar Lieblingsalben, die ich, ganz oldschool, sehr oft und am Stück gehört habe:
Mantar – Pain is forever and this is the End
Pale – The night, the dawn and what remains
Eine lobende Erwähnung geht raus an diese Punkplaylist. Die hab ich das halbe Jahr auf volle Pulle beim Joggen gehört.
Mein Song des Jahres kommt von Muff Potter. Nottbeck City Limits ist ein Monster von einem Lied. Es geht um Ausbeutung, unmenschliche Arbeitsbedingung in Schlachthöfen, wegschauende Mehrheitsgesellschaft, kein richtiges Leben im Falschen, ein System, das so irgendwie nicht weitergehen kann. Dazu kommen 2022 Pandemie, Krieg, Klimakrise. Gesamtgesellschaftlich und doomscrollend ein furchtbares Jahr.
Trotzdem: weitermachen. Muff Potter singen es am Ende und es ist die Wahrheit:
Was von Menschen gemacht wurde, kann auch von Menschen wieder abgeschafft werden. Und nun: Sing my Song!
Vorab zu Erklärung für alle Neueinsteiger: Ich erfasse seit wir unseren Skoda Octavia Ende 2013 verkauft haben unsere jährlichen Mobilitätskosten und rechne sie gegen einen (fiktiven) Wert, den uns ein eigenes Auto gekostet hätte. Die Kosten für dieses fiktive Auto basieren auf unseren damaligen Fixkosten plus dem jeweiligen durchschnittlichen Benzinpreis des Jahres. Wie sich diese Fixkosten berechnen steht u.a. hier oder in meinem Buch.
Unsere Alltagsmobilität findet fast ausschließlich zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV statt. Da wir auch schon mit eigenem Auto zusätzlich ÖPNV-Tickets hatten, berechne ich diese Kosten nicht mit ein. Bis auf ein paar kleinere Car-Sharing-Fahrten beinhalten die folgenden Kosten und zurückgelegten Kilometer also vor allem Ausflüge, Urlaube, Wochenendfahrten.
Urlaub mit dem Zug.Auto mit anderen teilen.Alltag mit dem Rad.Dieses Jahr gab es keine richtig lange Reise, wie z.B. nach Schweden, dafür aber mehr kleinere Tripps nach Südtirol, Rügen, Berlin. Unsere Gesamtkilometerzahl ist wieder auf Vor-Corona-Niveau, unser durchschnittlicher Mobilitätsbedarf pendelt sich seit 2014 bei knapp 11.000 Kilometer jährlich ein.
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Bei der Wahl unseres Verkehrsmittels haben wir die Corona-Delle auch wieder umgekehrt und den Trend fortgesetzt: Wir legen deutlich mehr Strecke mit der Bahn als mit dem Car-Sharing-Auto zurück (dieses Jahr zusätzlich noch eine exotische Fernbusfahrt)
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Bei der Bahn buchen wir oft günstige Spartarife mit BahnCard25 und für die beiden Kinder haben wir 2022 noch nichts gezahlt (das wird sich 2023 ändern, ein Kind ist mittlerweile 15 Jahre alt). Daraus ergeben sich unsere persönlichen Kilometerkosten nach Verkehrsmittel. Zum ersten mal sind hier Car-Sharing und eigenes Auto gleich auf. Das liegt zum einen daran, dass STATTAUTO 2022 die Preise erhöht hat und zum anderen, dass ich seit 2014 die Fixkosten für das eigene Auto nicht erhöht habe. Der Wert ist also eher konservativ. 2023 wird da wohl eine Inflationsanpassung nötig.
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Im direkten Kostenvergleich haben wir v.a. aufgrund der deutlich höheren Spritpreise und der vermehrten Nutzung von Sparpreis-Bahntickets mit unserem Mobilitätsmix trotzdem mehr denn je gespart.
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Falls ihr auch überlegt, das eigene Auto zu verkaufen: in meinem Buch gebe ich euch eine Schritt für Schritt Anleitung, wie ihr rausfinden könnt, ob das gut klappen könnte. Wir haben unseren Autoverkauf seit 2013 nie bereut. Es lohnt sich finanziell, wir kommen immer noch überall hin, wo wir hinwollen. Und wir haben weniger Stress.