Von Dorf Tirol zur Leiteralm

Dorf Tirol liegt oberhalb von Meran und besteht eigentlich nur aus Restaurants, Hotels, Souvenierläden und einer Kirche. Sagen wir es höflich: Dorf Tirol ist stark tourismusgetrieben.

Dorf Tirol bietet aber auch gute Einstiegspunkte für Wanderungen. Wir fahren zunächst mit der Hochmuth-Seilbahn nach oben und gönnen uns den mächtigen Ausblick auf Meran und die angrenzenden Täler.

Dann geht es weiter den Schildern nach Richtung Leiteralm. Der Weg dort hin dauert knapp 45 Minuten und führt entlang eines tollen, ausgesetzten Wanderwegs immer entlang des Abhangs.

Nachdem wir die Leiteralm passiert haben geht es eigentlich nur noch bergabwärts. Zunächst unterhalb des Vellauer Korblifts. Das sieht sehr lustig aus, wie die Menschen da von unten ankommen und aufrecht in dem Korb stehen. Fast wie in einem römischen Streitwagen. Wir winken ein paar mal, die KorbinsassInnen winken fröhlich zurück.

Oberhalb von Vellau geht es dann irgendwann am Hang entlang wieder zurück zum Schloss Tirol und schließlich durch den Fußgängertunnel (nur bei Grün gehen!) zurück ins Dorf Tirol, wo wir die wahrscheinlich ruhigst gelegen Bibliothek Südtirols finden. Direkt bei den Toten stört keiner den Lesegenuss.

Anfahrt: mit dem Bus 221 von Meran nach „Dorf Tirol – Busbahnhof“ und dann mit Bus 222 noch das kurze Stück zur Talstation der Hochmuthbahn.
Abfahrt: Der Endpunkt der Wanderung ist „Dorf Tirol Busbahnhof“. Von dort mit dem Bus 221 zurück nach Meran.
Länge: 8 Kilometer
Höhenmeter: ca. 300 Meter nach oben (aber gut verteilt) und fast 900 Meter Abstieg (geht am Ende ganz schön auf die Knochen)
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1 Gedanke zu „Von Dorf Tirol zur Leiteralm“

  1. Bisher sind wir zu Urlaubszielen außerhalb gut angebundener Städte immer mit dem Car-Sharing-Auto oder einer Mischung aus Bahn/Flugzeug und Mietwagen vor Ort angereist. Dieses Jahr haben wir sehr kurzfristig eine Woche Urlaub auf einem Bauernhof in Südtirol bei Meran gebucht.

    Da ich von mehreren Leuten gehört habe, dass der ÖPNV in Südtirol sehr gut ausgebaut ist und man viele Ausgangspunkte für Wanderungen auch mit dem Bus erreicht, haben wir das dieses Jahr einfach mal ausprobiert.

    Anreise

    Meran ist von München aus sehr gut mit dem Zug erreichbar. Der EC fährt in vier Stunden nach Bozen. Von dort aus sind es noch mal 45 Minuten mit der Regionalbahn, die jede Stunde nach Meran fährt.

    Wir sind bisher immer mit einem Auto über den Brenner nach Italien oder Korsika gefahren, jedes mal im Stau gestanden und jedes mal haben wir gesagt: nächste mal mal mit dem Zug probieren. Dieses Jahr haben wir es gemacht und es war wunderbar stressfrei die Brennerpass-Autobahn nur vom Zug aus zu sehen und im Zugabteil die Beine auszustrecken.

    Mobil vor Ort

    Wir haben uns die Mobilcard Südtirol (7 Tage) gekauft. Den 8. Tag haben wir noch mit Einzeltickets überbrückt. Mit der Mobilcard kann man sämtliche Busverbindungen, Regionalzüge und ein paar Seilbahnen nutzen. (bei den Seilbahnen sollte man aber nicht zu viel erwarten. Alle Bahnen, die wir genutzt haben, waren extra zu zahlen). Alle ÖPNV Verbindungen findet man am besten über die Südtirol2Go-App oder direkt auf der Webseite des Südtiroler Verkehrsverbundes.

    Mobilitätskosten und Anreisezeit im Vergleich

    Ich hab mal die verschiedenen Verkehrsmittel und Mobilitätsoptionen verglichen. Beim eigenen Auto liegt ein Kilometerpreis von 0,42 Cent/Kilometer zu Grunde (die Kilometerkosten Eures eigenen Autos könnt ihr gut mit dem ADAC-Autokostenrechner ausrechnen). Da wir den Urlaub extrem kurzfristig (zwei Wochen vorher) buchen mussten, gab es beim Bahnticket relativ wenig Spielraum was den Sparpreis angeht. Mit deutlich mehr Vorlaufzeit kann man den Preis da noch fast halbieren.

    Kosten für zwei Erwachsene und zwei Kinder (10 und 12 Jahre)Strecke: München Ostbahnhof – MeranDie Berechnung im Detail hier im Google Spreadsheet.

    Wie wars mit Corona?

    Im EC hatten wir bei Hin- und Rückfahrt jeweils ein eigenes Abteil (einmal fast durchgehend alleine, ein anderes mal mit zwei weiteren Personen). Die Maskendisziplin im Zug war sehr gut. In den Gondelseilbahnen und den Bussen vor Ort meistens auch. Ein paar Nasenpimmel und einen etwas unangenehmen Restaurantbesuch gab’s trotzdem. Aber wir konnten insgesamt fast immer sehr gut Abstände einhalten. Zusammen mit dem vorab gecheckten Infektionsgeschehen in Südtirol hatten wir ein gutes und sicheres Gefühl im gesamten Urlaub.

    Unterkunft

    Den Goidnerhof habe ich über die Webseite „Roter Hahn“ gefunden. Der Hof liegt im Ortsteil Marling, etwas außerhalb von Meran. Zur Bushaltestelle „Lebenbergerstraße“ sind es 700 Meter (5 Minuten zu Fuß). Dort fährt der Bus 211 alle 15 Minuten (wochentags) entweder Richtung Meran (ca. 10 Minuten) oder nach „Lana Busbahnhof“ (9 Minuten), wo direkt gegenüber ein großer Supermarkt ist, in dem wir meistens eingekauft haben.

    Der Goidnerhof ist ein alter Bauernof aus dem 13. Jahrhundert. Er hat vier Ferienwohnungen, die modern, sauber und gut ausgestattet sind. Das WLAN ist tipptopp. Der Garten hinter dem Haus ist wunderschön. Es gibt dort mehrere Sitzgelegenheiten, so dass man sich mit den anderen Feriengästen eigentlich nie in die Quere kommt. Außerdem gibt es zwei Hängematten, eine Tischtennisplatte, Streichelhasen, Betty (die Hofhündin), einen SB-Kräutergarten, Wein direkt vom Hof und das Highlight: ein Naturpool. Ideal wenn man fertig von einer Wanderung zurückkommt.

    Ausflüge und Wanderungen

    Rund um Meran gibt es unzählige Wandermöglichkeiten und auch in Meran selbst kann man ein paar Stunden verbringen. Wir haben in den acht Tagen vier Wanderungen gemacht (Waalweg, Vigiljoch, Laugensee und Leiteralm), sind ein bisschen durch Meran flaniert (die Kinder hassen das Wort) und haben das empfehlenswerte Frauenmuseum besucht. Alles sehr gut mit dem Bus erreichbar.

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