Welt geschieht | Ich versuche mich immer mehr aus tagesaktuellen (Social-Media)-Newsstreams rauszuhalten. Bringt nichts, macht schlechte Laune und lenkt ab. 80 unterzeichnete Dekrete sind am Ende nur sowas wie eine DDos-Attacke, die uns ablenken und Angst machen soll. Und Angst, das lernt jeder Jedi im ersten Ausbildungsjahr auf der Berufsschule, führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass zu Leid. Mir würde es deshalb auch wirklich gefallen, wenn seriöse Medien auf solche DDos-Attacken pfeifen. Ich zahle mein SZ-Abo nicht für Live-Ticker zu Krieg, Elon Musk und Terroranschlägen. Schreibt mir bitte zweimal die Woche eine gute Seite 3, die mir mehr und gesichertes Hintergrundwissen und Einordnung liefert. Danke, ein treuer Leser.
In diesem Sinne, verlinke ich hier weiterhin mir lesenswert erscheinende Inhalte, die über den atemlosen Tellerrand hinausblicken. Inhalte, die sich höchstwahrscheinlich sogar widersprechen, unterschiedliche Meinungen vertreten. Weil man die nicht nur aushalten muss, sondern ja auch mal ändern können sollte.
Der Historiker Moritz Hoffmann ordnet den AFD-Parteitag in Riesa in einen längeren Kontext ein.
2025 ist also eine Wahl, vor der man Angst haben kann, 2029 ist die Wahl, vor der wir Angst haben müssen.
Jan Skudlarek schreibt in einem etwas älteren Newsletter über Freiheitspopulismus. Aber man kann sich das ruhig noch mal durchlesen, wir haben ja noch einen Monat Wahlkampf.
Dass dieses Modell scheitert, nein, schon tausendmal gescheitert ist, ist offenkundig. Würde Freiheit auf magische Weise entstehen, indem alle einfach wie verrückt ihre Ego-Show durchziehen – dann würden bereits himmlische Zustände herrschen.
Don Dahlmann über den verlockenden Rückzug ins Private. (also, dass Don Dahlmann wieder bloggt! Bei antville! Das ist doch ne gute Sache. Bloggt wieder mehr, Leute!)
Dennoch darf man nicht in Lethargie und ins Private fallen. Die Demokratie wird nur dann überleben, wenn man sich den Kräften, die sich schwächen wollen, entgegenstellt. Der Rückzug ins Private kann dann erfolgen, wenn die Kräfte, die die Demokratie beseitigen wollen, zerstört sind.
Dirk hat Zehn Dinge, um nicht zynisch zu werden und demokratisch zu bleiben aus verschiedenen Quellen gesammelt und übersetzt.
Du hast mehr Macht als du denkst. Wir sollen uns machtlos fühlen. Das ist die Strategie.
Johannes Kuhn mit einer langen Liste warum die meisten großen US-Techfirmen ins Mar-a-lago-Rektum des neuen Präsidenten kriechen. Global agierende Firmen verfolgen also größtenteils immer zuerst ihre wirtschaftlichen Interessen und pfeifen im Zweifelsfall auf Solidarität und Demokratie. Das auch immer mitdenken, wenn jemand regulieren will und jemand anders „aber Freiheit!“ ruft.
Künstliche Intelligenz | Gregor Schmalzried macht sich in seiner neuen Newsletter-Ausgabe über das Frontend von Künstlicher Intelligenz Gedanken. Dass es wahrscheinlich nicht funktionieren wird, wenn man KI-Funktionen einfach ein paar neue Menueinträge in Excel spendiert. Weil man mit KI viel freier und offener kommuniziert, als es ein singulärer Menueintrag ermöglicht. Wir chatten also erst mal.
Musik | Irma Pany mit einer wunderschönen Akustikversion von Thriller.
Chumbawamba haben einen Song über den aufkommenden Faschismus gemacht. Spaß. Ist natürlich von 1994. Könnte man irgendwie auch mal wieder in die Charts heben. Und dann sich auf die öffentliche Diskussion freuen, ob Bayern3 den spielen darf.
Spaß muss sein | Ich hab die Amazon-Doku Mein Name ist Otto noch nicht ganz fertig, aber empfehle sie jetzt schon mal, weil sie mir sogar die 20 Minuten bevor ich eingeschlafen bin schon so gute Laune gemacht hat. Bei Eine Stunde Film geht es ab ca. 18:40 auch um die Doku und am Ende kommt ein bisher ungesendetes Interview mit ihm, dass mir auch schon wieder gute Laune gemacht hat. Otto scheint mir also immer gute Laune zu machen. Das ist doch auch mal was.
@heibie Du schreibst mir aus der Seele:
„Ich zahle mein SZ-Abo nicht für Live-Ticker zu Krieg, Elon Musk und Terroranschlägen. Schreibt mir bitte zweimal die Woche eine gute Seite 3, die mir mehr und gesichertes Hintergrundwissen und Einordnung liefert.“
Ja, ja genau! Wie wäre es denn, wenn sich die Qualitätsmedien ihe News-Agenda nicht von den Rechtsextremisten diktieren lassen, sondern mal selbst beurteilen, welche Themen wichtig sind und welche nicht?
@heibie Aber wahrscheinlich ist das in der #Arschlochgesellschaft (Begriff & Konzept von @muellertadzio ) nicht mehr möglich. Denn dann müssten sich die Medienschaffenden ja eingestehen, dass sie die letzten Jahre und Jahrzehnte dem Faschismus kräftig Vorschub geleistet haben und dabei die wichtigsten Themen der Menschheit (#Klimakollaps) fast vollständig ignoriert haben. Und das ist viel zu schambehaftet, da bleibt aks Ausweg nur das (aggresive) ignorieren.
arschlochgesellschaft
klimakollaps