Korsika: 18. bis 20.5.2018 – Die Anreise

2015 haben wir das erste mal Urlaub auf Korsika gemacht und fanden es so toll, dass wir 2018 wieder da hinfahren wollen.

Das größte Problem an einem Korsika-Tripp ist die Anreise. 2015 sind wir mit dem Auto am Stück durchgefahren. Abends um 22:00 in München los, die ganze Nacht durch bis Livorno, dann auf die Fähre und auf Korsika nochmal vier Stunden Fahrt. Über 24 Stunden fast ohne Schlaf, im Nachhinein keine gute Idee.

Dieses mal haben wir für die Anreise bereits zwei Übernachtungen eingeplant. Es sind Pfingstferien und natürlich sind wir nicht die Einzigen, die nach Süden wollen. Deshalb geht es am Freitag gleich Nachmittags los bis zum Reschensee in Südtirol. Dort übernachten wir in einem kleinen, zweckmäßigen Appartment. Im Reschensee steht ein alter Kirchturm mitten im Wasser. Das wirkt etwas skurril und lustig, aber die Geschichte dahinter ist leider ziemlich bitter und handelt von Vertreibung und Enteignung durch italienische Faschisten, die das Tal geflutet haben um Strom zu gewinnen.

Am nächsten Tag geht es dann weiter Richtung Bozen. Im Radio hört man schon die Staumeldungen, verursacht durch die Blechlawinen, die sch über den Brenner und andere Passstraßen schieben. Wir sind dem ein bisschen voraus, aber trotzdem staut es sich auf dem Weg auch immer wieder und am Ende haben wir an unserem zweiten Übernachtungsort südlich von Bologna auch gut 1,5 Stunden Stauverspätung.

Das Bed & Breakfast Bosco Dei Cervei liegt autobahnnah (die Brücke auf dem Foto ist die Autostrada) und gleichzeitig sehr idyllisch. Wir sind die einzigen Gäste und zum Frühstück gibt es selbstgemachte Törtchen von der Oma des Hauses. Für die Durchreise auf jeden Fall zu empfehlen.

Sonntag sind es dann zum Glück nur noch zwei Stunden auf freier Autobahn bis zum Fährableger von Livorno. Obacht auf der Fähre: auf hoher See gelten andere Gesetze. V.a. beim Roaming. Das ist da immer noch so teuer, wie vor zwei Jahren in der gesamten EU. Roaming-Haken also erst auf dem korsischen Festland wieder aktivieren.

Die Überfahrt dauert vier Stunden und danach sind es noch 30 Minuten bis zu dem Campingplatz südlich von Bastia, an dem wir die ersten Tage verbringen.

Alles in allem auf jeden Fall besser als die Nonstop-Fahrt, aber Stau und Verkehr nervt halt immer noch. Es muss einen effektiveren Weg geben so viele Menschen zur gleichen Zeit durch so ein Nadelöhr zu befördern. Das mit den Autos kann nicht der Weisheit letzte Schluss sein.

Für das nächste mal kommen noch zwei Alternativen in Betracht.

  1. Ein Direktflug nach Bastia und dann ein Mietwagen
  2. Mit dem Nachtzug von München bis Florenz und dann ein Mietwagen

Da wir ja auch für die Anreise mit dem Car-Sharing Auto immer die vollen Kosten für den ganzen Urlaubszeitraum kalkulieren müssen, könnten das bei früher Buchung durchaus gute und entspanntere Alternativen sein. Wird zu späterem Zeitpunkt durchgerechnet.

1 Gedanke zu „Korsika: 18. bis 20.5.2018 – Die Anreise“

  1. Beruflich musste ich mich in den letzten Wochen sehr viel mit der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) befassen. Alle Kunden waren da ein bisschen aufgeregt. Und zwar alle gleichzeitig und alle zwei Wochen vor Fristende. Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass man DSGVO super auf diesen alten Disco-Hit singen kann. Ab da war alles nur noch halb so schlimm (und wenn ihr wirklich auf den Link geklickt habt, habt ihr jetzt einen Mörderohrwurm)
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    Meine Tochter hört immer wieder gerne Die drei !!! – Hörspiele. Wer die nicht kennt: das ist das weibliche Gegenstück zu Die drei ???. Drei Detektivinnen lösen hier die Fälle. Eigentlich eine gute Idee, aber:

    Die Jungs schlagen sich mit Teufeln, Totenköpfen und Mumien herum, die Mädels ermitteln auf dem Laufsteg, dem Ponyhof und sind ansonsten ständig verliebt und haben Trouble mit den Boys. Warum und WTF?!
    Begründung von meinem Stammtisch (ausgedacht, ehrlich!): „Es wird ja gekauft. Schminken, Love & Fashion. So sind sie halt, die Girls.
    Begründung vom Verlag: „Im Leben vieler Zehnjährigen spielen Mode, Lifestyle und Jungs nun mal eine große Rolle, der Verlag bediene also nur, was von den Leserinnen erwartet würde. Und aufgrund unterschiedlicher Interessen sei eine Trennung in Jungen- und Mädchenthemen durchaus sinnvoll.“ (Quelle)
    Meine Tochter hört gerade auch sehr gerne die Teufelskicker – Hörspiele. Ich hab sie gefragt, was sie an denen besser als an den Wilden Kerlen findet (Thema ist ja ähnlich) und sie meint: „Da spielen mehr Mädchen mit“. Ich hab das inhaltlich nicht gegengeprüft (in der offiziellen Mannschaftsaufstellung ist nur ein Mädchen vermerkt), aber sie nimmt das auf jeden Fall so wahr und für sie ist das ein wichtiges Kriterium.
    Vielleicht ist es ja auch so: Mädels interessieren sich primär gar nicht für Duell der Topmodels und Kuss-Alarm, sondern für Geschichten mit weiblichen Protagonistinnen. Der Markt kombiniert das aber immer noch viel zu oft mit den bekannten Klischees (oder lässt weibliche Figuren nur am Rand laufen), anstatt sich mal was Neues auszudenken. Ich würde dafür gerne bezahlen, meine Tochter würde es gerne lesen/hören/kucken.
    Und weil man ja nicht immer nur meckern soll, hier gleich ein Serien-Tipp, der es besser macht: Willkommen in Gravity Falls (Netflix). Die Geschwister Mabel und Dipper erleben bei ihrem etwas seltsamen Gronkel Sam spukige Abenteuer. Die Serie ist sehr witzig (auch für Erwachsene) und bietet mit Mabel eine weibliche Hauptfigur, die schon am Ende der ersten Folge abseits gängiger Girls-Klischees handelt. Kann man gut mit etwas älteren Kindern, so ab 8-10, anschauen.
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    Wo kommen diese ganzen Rollenklischees her? Wie funktionieren Beziehungen zwischen Männern und Frauen? Und hat Prince Charles Diana wirklich geliebt? Es gibt einen Comic, der all diese Fragen (und mehr) beantwortet.
    Autorin: Liv Strömquist (schwedische Feministin), Titel: Der Ursprung der Liebe. Und dann noch dieses Cover!?

    Mein Stammtisch (ausgedacht, ich schwör!) wechselt da schnell das Gesprächsthema auf Fußball. Gute Idee, weil die Leseempfehlung hab ich aus einem Fußballpodcast. Strömquist zeichnet sowas wie eine Kulturgeschichte der Romantik (mit vielen Fußnoten). Was extrem dröge und anstrengend klingt, ist in Wahrheit sehr, sehr witzig und vollgepackt mit popkulturellen Anspielungen. Großer Erkenntnisgewinn, große Empfehlung!
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    Noch mehr Comic: Nerdgirl von Sarah Burrini, Girlsplaining von Katja Klengel und ein Deutschlandfunk-Feature über Geschlechterklischees im Comic.
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    Marlies Krämer hat ihre Sparkasse verklagt weil auf dem Überweisungsvordruck nicht „KundIN“ steht.
    Mein Stammtisch (fiktiv, logo!) so: „ Soll sich mal nicht so haben. Gibt’s denn keine größeren Probleme?
    Und Marlies Krämer so (den Besucher aus Berlin bitte mit ausgedachter Stammtisch aus München ersetzen):

    „Das, geschätzter Besucher aus Berlin, ist eine typisch männliche Frage. Sprache ist Ausdruck von Denken, Fühlen, Reden, Tun und Handeln. Sie ist unser wichtigstes Integrationsmittel und unser höchstes Kulturgut! Aber wir Frauen kommen in unserer Muttersprache gar nicht vor! Als gäbe es uns überhaupt nicht! Obwohl wir mit 52 Prozent die Mehrheit der Bevölkerung darstellen. Wir werden ständig geschlechtsumgewandelt, zum Mann umfunktioniert und damit totgeschwiegen. Sprache beeinflusst unser Denken und bestimmt folglich auch unser Handeln.“

    Die Frau ist 80 Jahre alt und hier ist ein schönes Portrait über ein beeindruckendes Leben.
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    Viele Menschen glauben gerade ja wieder, früher sei alles besser gewesen. (Wählscheibentelefon, Frau am Herd und Sendeschluß um Mitternacht). Die Zahlen von Hans Rosling stören da nur, die Schönfärberei von Christian Stöcker sowieso.
    Früher war jedenfalls ganz schön viel scheiße. Früher wurden z.B. unverheirateten Frauen ihre Kinder zur Adoption abgeschwatzt (wegen Schande). In Deutschland. Bis mindestens Ende der 70er Jahre. Unfassbare Geschichte im aktuellen ZEIT Magazin (ZEIT+, kostet die Mailadresse) und bei Bayern2.
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    Jetzt aber mal genug von dem ganzen Frauenkram. Kommen wir zum männlichsten Musikgenre der Welt: 80er-Jahre-Hairmetal! Ein wogendes Meer aus hochtoupierten Haaren. Unfassbar.

    Schon immer eine geschmackvolle Frisur hat: Bernd Begemann. Er ist jetzt auf Instagram und fährt mit seiner Tochter in Urlaub. Folgen!
    Auch folgen (nur wenn ihr wollt): Playlist zu diesem Newsletter.
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    The Baboon Show – Holiday
    Ich hab meiner Tochter Manowar vorgespielt („Nicht so mein Geschmack, Papa„) und Plattencover gezeigt. Dann hat sie mich gefragt, ob eigentlich auch Frauen in Rockbands spielen. Aus Reflex hätte ich beinahe Doro gesagt. Zum Glück sind mir dann aber noch The Baboon Show eingefallen. Radio Rebelde ist jetzt schon mein Sommeralbum 2018 (und der Sommer fängt gerade während ich das tippe erst offiziell an)

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    Danger Dan – Sand in die Augen
    Text-Bildschere-Video. Danger Dan aus der Antilopen Gang ist ein feiner Kerl und sagt schlaue Sachen.

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    Pennywise – Won‘t give up the fight

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    ABBAY – Plastic

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    Ash feat. The Undertones – Teenage Kicks
    https://www.youtube.com/watch?v=tltBtQu5TlE
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    Adam Angst – Alexa

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    Naked Lunch – Here come the bells

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    Donots – Keiner kommt hier lebend raus

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    Biffy Clyro – Many of horror (unplugged)

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    In eigener Sache:
    Ich mache beim „Lerntreff Deutsch“ im Gasteig München als Tutor mit und wir sind dringend auf der Suche nach weiteren, ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen. Alle Infos hab ich hier zusammengeschrieben. Ich freue mich, wenn ihr das weiterverteilt, rumerzählt oder vielleicht sogar selbst mal vorbeischaut!
    Einen kleinen Twitterbot hab ich gebaut. Der @marcuswiebot wird mit allen Texten der Band Kettcar gefüttert und remixed daraus neue, bisher nicht dagewesenen Textzeilen.
    Bei dasnuf.de durfte ich einen Fragebogen zum Dauerbrennerthema Medien, Familie, Kinder und Gedöns beantworten.
    Und über die Pfingstferien waren wir auf Korsika, haben Nutztiere gesehen, meine Frau hat ihre haushohe Überlegenheit in Krisensituationen bewiesen, wir sind gewandert, gewandert, gewandert, gewandert und im Stau gestanden.
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    Der Witz zum Schluß kommt von Patricia:

    „Mama, Mama! Mir ist kalt …“ – „Stell dich in die Ecke, die hat 90 Grad.“

    Wenn Ihr auch einen Lieblingswitz habt, dann schickt mir den doch bitte an postvon@heibie.de. Ältere Ausgaben meines Newsletters kannst Du im Archiv nachlesen.

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Erwähnungen

  • 💬 Post von @heibie – S02E03: DEH-ESS-GEH-FAU-OHH!

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