in Tagebuch

Bibbike und Royalitäten

Hinter jedem Mann mit lichtem Haaransatz fährt eine erfolgreiche Bibliothekarin und winkt. Mit dem Bibbike in die Messestadt.

Ich unterstütze meine Lieblingsbibliothekarin bei der Überführung ihres neuen Bibbikes. Das Lastenrad wurde im Kloster Schäftlarn vom Schreiner noch ein bisschen gepimpt und muss jetzt den Weg zurück in die Messestadt finden (schöne Tour). Ich habe das erste Mal Gelegenheit, so ein E-Lastenrad zu testen – natürlich nur auf Privatgrund unter Aufsicht, weil so ein offizielles Bibbike darf natürlich nur von offiziell ausgebildeten Bibliothekarinnen mit offiziellem Bibbike-Führerschein und spezieller Bibibike-Sicherheitskleidung auf öffentlichem Grund gefahren werden – und ich muss sagen: nettes Ding, welche Gründe kann ich erfinden, mir so was zu kaufen?! Schreibts mir in die Kommentare! Die Stadtteilbibliothek Riem wird übrigens am 25. Mai eröffnet und ich sag mal so: Es gibt Gratiseis!

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Am Morgen hab ich zum ersten Mal von den stillen Verkäufern der lokalen Boulevardzeitungen von unserer royalen Hochzeit erfahren. Mein Interesse an royalen Ereignissen geht normalerweise gegen -10. Ich will es also doof finden, bleibe aus mir bisher unbekannten Gründen aber am 30-Minuten-Special des Bayerischen Rundfunks hängen.

Das sind die Zwei. Sophie-Alexandra Evekink und Ludwig PrinzvonBayern. PrinzvonBayern scheint sein Nachname zu sein. Wir erfahren im Interview, dass sie fleißig Deutsch lernt und schon „Semmel“ sagen kann. Er antwortet auf die Frage, auf was er sich bei der Hochzeit am meisten freue: „Wenn es vorbei ist“. Als Mensch, der auch nicht gern im Mittelpunkt steht, fühle ich ihn da sehr.

Sie ist Kriminologin, forscht zum Thema Gerechtigkeit für Opfer sexueller Gewalt und hat für die UN schon das Themenfeld Menschenrechte bearbeitet, er macht in Kenia mit einer IT-Schule Entwicklungshilfe und organisiert dafür jedes Jahr einen 100km-Megamarsch. Ich kann das nicht schlecht finden. Meinen Segen haben die beiden.

Ich wundere mich jedes Mal immer wieder, dass wir hier in München eine Marx als Kirchenoberhaupt haben. Richard Marx passt zum heutigen Ereignis am besten. Wherever you go, whatever you do, i will be right here waiting for you.

Die Schwester der Braut ist Ornithologin und hat das mit Abstand beste Outfit der Veranstaltung!

Haus Graufreud von der Eiseninsel ist auch eingeladen.

Das ganze royale Gedöns ist natürlich nur fürs Entertainment. Der echte König von Bayern kommt aus Franken und wird hier vom Bayerischen Rundfunk kritisch interviewt. Habe die Ehre, küss die Hand schöne Frau!

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Kommentar

  1. Das Lastenrad für die Stadtteilbibliothek ist ja toll! Da wünsche ich den Kolleg:innen viel Spaß damit!

    PrinzvonBayern (also ,,Prinz von Bayern“) ist tatsächlich ein Nachname. Wir haben in Deutschland ja seit 1949 keinen Adel mehr.

  2. Hallo Heibie, Entschuldigung dass ich deine Kommentarspalte für eine Frage nutze: Wie würdest du als erfahrener Autoloser Münchner ein Ergometer transportieren? Ich will ein SecondHand-Ergometer für eine Freundin organisieren die das nicht selbst schafft, aber ich hab auch kein Auto 😀 Schafft man das mit einem Lastenrad wohl so ein sperriges 30 Kilo Ding zu transportieren? Oder hast du sonst einen Tipp?

    • Hi Anne, schwer zu sagen. Tendenziell würde ich mir dafür eher ein Car-Sharing-Auto mieten. Hab aber auch nicht so viel Erfahrung mit Lastenradl. In München gibt es die freien Lastenradl. Die kann man kostenlos mieten und dann einfach mal ausprobieren. Vielleicht gibt es sowas in deiner Nähe auch? https://www.freie-lastenradl.de/

  3. Das Wetter wird besser. Es wird gefrühstückt und dann Rad gefahren. Frühstücksthema erst mal die lokalen Preise. Das Kopenhagen nicht billig wird, war mir schon…

  4. Dieses Mal stelle ich den Jahresrückblick um. Ich nehme mir einen Fragebogen, den andere Blogger*innen schon länger nutzen (und passe ihn ein bisschen auf meine…

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