Triggerwarnung: Unterhosenbild.
Irgendwann 2018 hab ich mir das Buch „Magic Cleaning 2“ der Japanerin Marie Kondo gekauft. Das war mir dann zu dröge zu lesen und ich hab auf einen langen Autofahrt das Hörbuch zu „Magic Cleaning 1 “ durchgehört.
Dann hab ich das erst mal wieder vergessen, bis Anfang 2019 die, kaum erträgliche, Netflix Serie „Aufräumen“ zu den Büchern rauskam.
Es war kurz nach Silvester, man hat so ein paar gute Vorsätze und ein bisschen Urlaub. Und dann hab ich an einem Tag alle Kleider aus meinem Kleiderschrank geschmissen und aussortiert. Darum geht es nämlich bei Marie Kondo. Überflüssiges Zeug los werden.
Ihre Methode ist eigentlich ziemlich einfach. Alles auf einen Haufen und bei jedem Teil überlegen ob man es noch braucht (Marie nennt das ein bisschen esoterischer: to spark joy).
Alles was übrig bleibt kommt zurück in den Schrank. Allerdings nach einer ganz bestimmten Methode. Soweit möglich werden alle Kleidungsstücke so gefaltet, dass sie aufrecht im Schrank stehen können. So ähnlich wie Akten in einem Hängeregister. Das klingt aufgeschrieben ein bisschen blöd und unpraktikabel. ich hab es trotzdem gemacht (es gibt zahlreiche Youtube-Videos, die zeigen, wie das genau geht). Das sieht dann so aus:
Und was bringt das?
Überblick.
Davor hab ich meine Klamotten jahrelang übereinander gestapelt, teilweise in zwei Reihen hintereinander.
Das hat dazu geführt, dass wahnsinnig viel Zeug einfach immer unten im Stapel lag und nie von mir getragen wurde. Ein bisschen wie ein Eisberg. Oben waren immer meine 50% Lieblingsstücke, die im wöchentlichen Wäschekreislauf immer wieder obendrauf kamen, drunter gammelten die restlichen 50% vor sich hin. Die Zahlen sind nicht übertrieben. Ich hab am Ende der Aktion wirklich die Hälfte meiner Klamotten im Sack abtransportiert.
Stand jetzt: durch das aufrechte Lagern der Wäsche habe ich einen viel besseren Überblick, was alles da ist. Frisch gewaschene Wäsche wird immer von hinten in die Reihe geschoben. Dadurch wird jedes Kleidungsstück regelmäßig benutzt. Es gibt kaum noch Wäscheleichen.
Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn man sich nach jedem Waschen an die Falt- und Lagerungstechnik hält. Und da war ich mir nicht sicher, wie ich das durchhalte. Die alte Wäschezusammenlegtechnik war ja schließlich Gewohnheit seit knapp dreißig Jahren. Gewohnheiten abzulegen ist sehr schwer. Im Internet steht oft, dass es mindesten sechs Monate braucht um eingeschliffene Gewohnheiten abzulegen. Weil die jetzt fast rum sind, folgendes Zwischenfazit: scheint zu klappen. Ich hab mich dran gewöhnt meine Wäsche anders zu falten.
Die Kondo-Methode ist theoretisch auch auf weitere Wohnungsbereiche anwendbar. Dort erscheint es mir aber, gerade wenn man mit mehren Menschen zusammen wohnt, wesentlich aufwändiger und umständlicher. Mal kucken, was da in nächster Zeit noch umsetzbar ist. Die Küche hat es auf jeden Fall dringend nötig.
Wir sind auch seit Januar „druff“.
Wir machen es zu 95% nach Anleitung: Kleidung ist durch, Bücher sind durch, Papiere sind durch, jetzt „Komono“ (Zeug ohne Emotionales), sogar die Kinderzimmer sind schon geschafft (naja, fast).
Hatten uns vorgenommen bis zu den Sommerferien durch zu sein – wird wohl nix. Es ist zum Teil unfassbar anstrengend, neben Job, Alltag & Co. Aber es lohnt sind, wir sind zu 100% überzeugt. Und die Bereiche, die schon geschafft sind, sparken joy!
Auch das Einlaufs/Shoppingverhalten hat sich verändert – weniger und bewusster, auch wenn hier und da noch alte Muster durchkommen, aber dann wird es halt zurückgegeben.
Allein die Papiere – obwohl ich schon mal ausgemistet hatte, kamen 26 Aktenordner zusammen. 26!!! Als ob man einen Bürofetisch hätte. Unfassbar! Jetzt nur noch 6!
Das „heibie-Prinzip“
bei mir einfach, ich hab zu 95% schwarze sachen, aber der schrank ist damit auch nicht gemeint. 🙂