Es sind Sommerferien und ich habe schon eine Woche frei, während meine Frau noch eine Woche arbeitet. Schnapp ich mir also die Teenager und die Radl-Gang ist wieder auf Tour. Von München ins Allgäu in zwei Tagen.
Da unsere letzte längere Radtour schon etwas zurückliegt, beide Kinder in den letzten beiden Corona-Jahren aus ihren Kinderrädern rausgewachsen sind und wir erst vor ein paar Wochen neue Räder besorgt haben, ist nicht ganz klar, in welchem Fitness-Zustand alle Beteiligten sind.
Vor drei Jahren haben wir Tagesetappen von 40 Kilometern gut hinbekommen, drei Jahre später denke ich mir dann, dass 60 Kilometer schon gehen müssten. Geht auch gut.
Das Ziel ist Rieden am Forggensee. Von Haustür zu Haustür knapp 110 Kilometer. Gut einteilbar auf zwei Tage.
Am ersten Tag geht es raus aus München durch den Forstenrieder Wald über Andechs am Ammersee bis nach Wessobrunn. In Wessobrunn gibt es zwei Übernachtungsmöglichkeiten. Der Gasthof Zur Post ist ausgebucht, wir kommen im Gasthof Zum Löwen unter, der wahrscheinlich irgendwann Ende der 1980er Jahre ein Gasthof war und heute nur noch seine Gästezimmer anbietet. Dafür günstig und zum Duschen und Schlafen voll ok.
Von Wessobrunn geht es dann am zweiten Tag weiter bis nach Apfeldorf, wo wir auf den Lech einschwenken und von da an immer flußaufwärts fahren bis wir am Forggensee ankommen.
Da verbringen wir noch bisschen Seezeit. Direkt unterhalb von Rieden empfiehlt sich die kleine Liegewiese beim Café Maria. Für eine Touristengegend relativ wenig los und im Café lässt sich gut Kuchen essen. Feine Pizza gibt es am Abend bei Il Gambero mit Blick auf den See. Wir übernachten in einer Ferienwohnung in Rieden.
Am dritten Tag nehmen wir dann den Direktzug von Füssen (den Bahnhof erreicht man mit dem Rad von Rieden aus in einer knappen Viertelstunde) nach München. Es gibt von Füssen aus mehrmals am Tag zweistündige Direktverbindungen. Obacht: Das ist der Touristenzubringer München – Schloss Neuschwanstein! Der Zug ist voll. Wir haben Glück und bekommen die Räder noch unter. Beim nächsten mal wird der Zug eher antizyklisch genommen, z.B. am Morgen, wenn die Touristen erst aus München ankommen und zurück noch nicht so viele fahren wollen.
Fazit: eine wirklich wunderhübsche Tour, die man direkt aus München raus starten kann. Fast nur Radwege oder einsame Überlandsträsschen. Je mehr man von München weg kommt, desto idyllischer wird alles. Ab Apfeldorf fährt man auf pittoresken Wegen immer mehr den Bergen entgegen, bis man sich am Forggensee dann direkt ins Wasser stürzen kann. Die knapp 1000 Höhenmeter, die Komoot für die Tour berechnet, haben mich am Anfang ein bisschen besorgt, aber die Steigungen verteilen sich gut auf die Strecke und können auch mit durchschnittlichen Stadträdern gut bewältigt werden.
Fazit wahrscheinlich schon vorher geschrieben so schnell wie der Blogpost da war.
ivo hab heute meine Schnellbloggerhosen an!
Kein Urlaub für mich wenn man Hosen trägt. Sinnlos.