Siegfried und Joy kennt ihr vielleicht von Instagram. Sie treten aber auch in echt auf. Und das schon seit Jahren.
Wir haben Tickets für die Abendshow im Münchner Prinzregententheater. Auf dem Weg dahin erzähle ich den Kindern die Geschichte, dass ich bisher nur einmal im Prinzregententheater war. Irgendwann im Jahr 2004 oder so. Zur Preisverleihung GQ – Men of the year. Ich will die Geschichte nicht unnötig in die Länge ziehen und verkomplizieren, lasse daher ein paar Details weg. Z. B. das ich damals für den ausrichtenden Verlag gearbeitet habe und da halt auch dabei sein durfte, um ein bisschen zu … – ja was eigentlich? – … in einem schlecht sitzenden Jackett rumzustehen. Sollen sie ruhig im Glauben leben, dass ich mal auf einer Nominierungsliste stand.
Die Zaubershow ist der Wahnsinn. Weil es Zaubereishowbesucherinnenehre ist, keine Fotos während der Show zu machen, gibt es nur ein Bild von der leeren Bühne. Das hat auch den Vorteil, dass man sich während der zwei Stunden voll auf die Darbietung konzentrieren kann. Und die ist superunterhaltsam und lustig. Ich habe keinerlei Erfahrung mit Zaubershows, aber ich könnte mir vorstellen, dass Siegfried und Joy das Genre grad ein bisschen revolutionieren. Ein Indiz: Menschen wie ich, die bisher keinerlei Interesse an Zaubershows hatten, kaufen jetzt Tickets dafür.
Nach der Show analysieren wir natürlich die Tricks. Ich bin anscheinend der Dümmste und Naivste in der Familie. Die anderen drei haben alle zahlreiche Erklärungen, Beobachtungen und Ideen. Aber eigentlich will ich gar nicht so viel darüber nachdenken, weil wegen der Illusion. Denn die ist perfekt an dem Abend!
Hier ist meine persönliche Siegfried und Joy Glückskarte. Keine Ahnung wie sie das gemacht haben.
Dass die zwei ansonsten sehr sympathische Menschen sind, kann man im Interview mit Nilz Bokelberg hören.