Urlaub in Bozen ohne Auto

Nachdem wir vor zwei Jahren Meran besucht haben, haben wir uns dieses Jahr mal Bozen und Umgebung näher angeschaut. Wie das letzte Mal auch wieder ohne Auto.

Anreise

Wir sind wieder mit dem Zug vom Münchner Ostbahnhof bis Bozen gefahren. Der EC ist in knapp 4 Stunden am Ziel. Komfortabler geht’s kaum.

Mobil vor Ort

Der ÖPNV ist ziemlich gut und zuverlässig in Südtirol. Man kommt v.a. mit Bussen auch in abgelegenere Täler und Höhen. Die Verbindungen sind fast immer zeitlich gut aufeinander abgestimmt (auch die Seilbahnzeiten). Die Fahrplanauskunft suedtirolmobil.info liefert alle Verbindungen (Bus, Zug, Seilbahnen) und funktioniert gut auf dem Smartphone. Da wir dieses mal direkt im Etschtal auf halber Strecke zwischen Bozen und Meran untergekommen sind, war die Buslinie 201 unsere Hauslinie. Sie verkehrt halbstündlich zwischen Bozen und Meran und ist eine gute Alternative zum parallel fahrenden Zug.

Das letzte Mal haben wir uns die Mobilcard Südtirol geholt. Die Flatrate für alle Verbindungen. Dieses mal hatten wir das Glück, dass unsere Unterkunft beim WinePass mitmacht und wir die Mobilitätskarte umsonst dazu bekommen haben. Das war Zufall, aber beim nächsten mal suchen wir wahrscheinlich gezielt nach Unterkünften, die die Karte anbieten (hier auf der Seite direkt möglich).

Unterkunft

Wir waren ziemlich spät dran mit der Buchung und haben sehr kurzfristig mal wieder über den Roten Hahn eine Ferienwohnung gefunden. Der Mittelberger Hof liegt in Vilpian inmitten von Apfelplantagen. Bis vor Kurzem gab es dort nur Pensionszimmer. Seit diesem Sommer gibt es im Dachgeschoss zwei neu ausgebaute Ferienwohnungen. Wir hatten die Wohnung mit Blick Richtung Meran. Sie war sehr schön und modern ausgestattet. Für vier Personen durchaus ausreichend mit der kleinen Einschränkung das Ausklappsofa und Esstisch sich ein bisschen in die Quere kommen. Aber da drüber mag ich gar nicht nörgeln, weil der Rest so schön war. Direkt am Hof liegt eine Bushaltestelle und die Talstation einer kleinen Seilbahn (die im WinePass inkludiert ist).

In Vilpian direkt gibt es einen kleinen Supermarkt und zwei Gastätten. Das Soali ist direkt in der Talstation der Seilbahn. Sehr gut für Pizza und Wein. Im Central empfehle ich die Burger und ein italienisches Helles von der umfangreichen Bierkarte. Beide Restaurants liegen nur fünf Minuten vom Hof entfernt und waren, im direkten München-Vergleich, überraschend günstig und gut.

Die kleine Hausseilbahn Vilpian in Richtung Mölten fährt ein.
Blick vom Frühstück-Balkon ins Etsch-Tal in Richtung Meran

Was geht in Bozen?

So rein optisch ähneln sich Bozen und Meran schon arg. Sehr flanierbar alles. Weil die Kinder nicht gern flanieren, haben wir es rumlaufen genannt, haben ein bisschen eingekauft und, da sollte man auf jeden Fall hin, haben uns das Ötzi-Museum angeschaut. Superinteressant und gut gemacht.

Wandern

Wie beim letzten mal, haben wir auch 2022 wieder drei größeren Wanderungen geschafft. Wunderhübsch alles.

Knottnkino-Runde

Knottn ist Dialekt und bedeutet „Fels“. Oberhalb von Vörlan hat ein Künstler mehrere Aussichtspunkte gestaltet. Highlight ist das Knottkino mit 30 Kinositzen und einem überwältigenden Ausblick über das Etschtal. Man kann alle Aussichtspunkte in einer Rundwanderung erreichen. Mit der Seilbahn ab Burgstall (im WinePass enthalten) geht es hoch und direkt ab der Bergstation startet die Rundwanderung. Die Wanderung ist so mittelschwer, durchaus ein paar Höhenmeter, aber gut verteilt. Einkehrmöglichkeiten gibt es unterwegs genügend.

 

 

Rittner Horn-Runde

Das Rittner Horn erreicht man mit einem gut abgestimmten ÖPNV-Mix. Zuerst mit dem Bus zur Talstation der Rittner Seilbahn, die in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof liegt. Hoch aufs Plateau und ab in die Schmalspurbahn bis Endhaltestelle Klobenstein, weiter mit dem Bus zur Talstation der Seilbahn Rittner Horn. Bis hierhin alles im WinePass enthalten. Die letzte Seilbahn kostet dann extra. Oben am Berg kann man dann entweder sehr direkt und einfach bis zum Gipfel laufen (ca. eine Stunde). Wir entscheiden uns für einen Teil der Südtiroler Himmelstour. Die ist sehr hübsch, es ist wenig los, aber dafür ist es, v.a. im letzten Abschnitt ganz schön steil. Der Ausblick entschädigt aber alles.

Vom Mendelpass auf den Monte Roen

Die Talstation der Bergbahn zum Mendelpass erreicht man ab Bozen mit dem Bus. In zehn Minuten fährt die Bergbahn zum Mendelpass hoch. Von dort aus geht der Aufstieg zum Gipfel des Roen direkt los. Es geht stetig bergauf, die letzte Stunde wird dann richtig steil. Insgesamt müssen 800 Höhenmeter überwunden werden. Abstieg über den selben Weg. Eine Stunde unterhalb empfiehlt sich ein Belohnungs-Kaiserschmarrn auf der Roenalm.

4 Gedanken zu „Urlaub in Bozen ohne Auto“

  1. Vorab zu Erklärung für alle Neueinsteiger: Ich erfasse seit wir unseren Skoda Octavia Ende 2013 verkauft haben unsere jährlichen Mobilitätskosten und rechne sie gegen einen (fiktiven) Wert, den uns ein eigenes Auto gekostet hätte. Die Kosten für dieses fiktive Auto basieren auf unseren damaligen Fixkosten plus dem jeweiligen durchschnittlichen Benzinpreis des Jahres. Wie sich diese Fixkosten berechnen steht u.a. hier oder in meinem Buch.

    Unsere Alltagsmobilität findet fast ausschließlich zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV statt. Da wir auch schon mit eigenem Auto zusätzlich ÖPNV-Tickets hatten, berechne ich diese Kosten nicht mit ein. Bis auf ein paar kleinere Car-Sharing-Fahrten beinhalten die folgenden Kosten und zurückgelegten Kilometer also vor allem Ausflüge, Urlaube, Wochenendfahrten.

    Urlaub mit dem Zug.Auto mit anderen teilen.Alltag mit dem Rad.Dieses Jahr gab es keine richtig lange Reise, wie z.B. nach Schweden, dafür aber mehr kleinere Tripps nach Südtirol, Rügen, Berlin. Unsere Gesamtkilometerzahl ist wieder auf Vor-Corona-Niveau, unser durchschnittlicher Mobilitätsbedarf pendelt sich seit 2014 bei knapp 11.000 Kilometer jährlich ein.

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    Bei der Wahl unseres Verkehrsmittels haben wir die Corona-Delle auch wieder umgekehrt und den Trend fortgesetzt: Wir legen deutlich mehr Strecke mit der Bahn als mit dem Car-Sharing-Auto zurück (dieses Jahr zusätzlich noch eine exotische Fernbusfahrt)

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    Bei der Bahn buchen wir oft günstige Spartarife mit BahnCard25 und für die beiden Kinder haben wir 2022 noch nichts gezahlt (das wird sich 2023 ändern, ein Kind ist mittlerweile 15 Jahre alt). Daraus ergeben sich unsere persönlichen Kilometerkosten nach Verkehrsmittel. Zum ersten mal sind hier Car-Sharing und eigenes Auto gleich auf. Das liegt zum einen daran, dass STATTAUTO 2022 die Preise erhöht hat und zum anderen, dass ich seit 2014 die Fixkosten für das eigene Auto nicht erhöht habe. Der Wert ist also eher konservativ. 2023 wird da wohl eine Inflationsanpassung nötig.

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    Im direkten Kostenvergleich haben wir v.a. aufgrund der deutlich höheren Spritpreise und der vermehrten Nutzung von Sparpreis-Bahntickets mit unserem Mobilitätsmix trotzdem mehr denn je gespart.

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    Falls ihr auch überlegt, das eigene Auto zu verkaufen: in meinem Buch gebe ich euch eine Schritt für Schritt Anleitung, wie ihr rausfinden könnt, ob das gut klappen könnte. Wir haben unseren Autoverkauf seit 2013 nie bereut. Es lohnt sich finanziell, wir kommen immer noch überall hin, wo wir hinwollen. Und wir haben weniger Stress.

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