Seit Anfang 2017 bin ich Tutor beim „Lerntreff Deutsch“ in der Stadtbibliothek am Gasteig. Wir suchen dort eigentlich ständig weitere Menschen, die sich gerne als Tutor oder Tutorin ehrenamtlich engagieren wollen und deshalb mach ich jetzt mal ein bisschen Werbung.
Alle Infos zum Projekt Lerntreff findet ihr auf der offiziellen Webseite. Ich will im folgenden die wichtigsten Fragen aus meiner persönlichen Erfahrung des letzten Jahres beantworten und zum Mitmachen motivieren.
Was ist der Lerntreff?
Beim Lerntreff helfen ehrenamtliche Tutoren Flüchtlingen und Asylbewerbern beim Deutschlernen. Dabei stehen allen Lernenden kostenlos Chromebooks zur Verfügung auf denen Online-Sprachkurse gemacht werden können. Neben den Online-Kursen unterstützen wir die Lernenden aber auch oft bei Hausaufgaben, die sie im Rahmen eines Integrationskurses auf haben, bei Bewerbungen oder reden einfach nur mit ihnen.
Was ist der Lerntreff NICHT?
Der Lerntreff ist kein klassischer Sprachkurs, der z.B. anerkannte Abschlüsse (A1 – C2) ermöglicht.
Wo und wann findet der Lerntreff statt?
Mein Lerntreff findet jeden Samstag von 10 bis 12 Uhr in der Zentralbibliothek am Gasteig statt. In einigen Stadtteilbibliotheken gibt es weitere Lerntreff-Gruppen, die sich an anderen Terminen treffen.
Wer kommt zum Lerntreff?
Die Schüler und Schülerinnen sind eine bunte Mischung unterschiedlicher Nationalitäten mit genauso unterschiedlichen Vorkenntnissen. Der Lerntreff ist offen, d.h. jeder kann kommen und aber auch nicht kommen. Es gibt seitens der Schüler keine Anmeldung oder sonstige Verpflichtung. Ich finde das ganz gut, weil die Hemmschwelle dadurch extrem niedrig ist. In der Praxis finden sich aber immer wieder Stammgäste, die dann, zumindest für einen gewissen Zeitraum, regelmäßig kommen.
Was muss ich als Tutor können?
Die meisten von uns sind keine Lehrer oder haben pädagogische Vorkenntnisse. Man sollte einigermaßen sicher in der deutschen Sprache sein. Es passiert mir aber auch immer wieder, dass ich manche Sachen nicht weiß (deutsche Grammatik, ey!). Das ist nicht schlimm, wir sitzen in der Bibliothek direkt neben den Sprachlern- und Wörterbüchern und man kann alles gleich nachschlagen.
Für die Online-Sprachkurse sollte man ein paar rudimentäre EDV-Kenntnisse (Maus und Browser) haben und sich vorher mal durch die Kurse klicken. Da können aber auch die erfahrenen Tutoren am Anfang helfen.
Wie oft muss ich als Tutor da sein?
Es gibt keine konkrete Verpflichtung, ideal wäre aber, wenn man zwei mal im Monat für zwei Stunden Zeit hat. Die Organisation läuft über einen Doodle.
Warum sollte ich als Tutor mitmachen?
Es macht Spaß und man kommt mit vielen verschiedenen Menschen zusammen. Sowohl bei den Lernenden, als auch bei den Tutoren gibt es die unterschiedlichsten Backgrounds. Das Feedback ist meistens sehr positiv. Ich konnte schon mehreren Menschen z.B. konkret bei Bewerbungsschreiben helfen.
Stammgäste finden oft auch ihren Stammtutor. So kann man mit ihnen über mehrere Termine hinweg arbeiten und bekommt mehr Einblick in ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten.
Die Arbeit als Tutor ist auch herausfordernd, weil die Lernenden auf unterschiedlichsten Niveaus arbeiten. Von ganz einfach bis zum studierten Akademiker ist alles dabei und man muss sich jedes mal neu darauf einstellen.
Der Zeitaufwand ist nicht so hoch und ich kann die 2-3 Samstage im Monat ganz gut in meinen Alltag integrieren.
Klingt gut! Wie kann ich mitmachen?
Für den Lerntreff im Gasteig einfach eine Mail an lerntreffgasteig@gmail.com schreiben. Die Kontaktadressen für die Lerntreffs in den Stadtteilbibliotheken und weitere Infos zum Engagement findet ihr hier.
Auch wenn Du nicht mitmachen willst, freue ich mich, wenn Du den Beitrag teilst und verbreitest!
Mitmachen: Tutor beim „Lerntreff Deutsch“ im Gasteig bielinski.de/2018/04/mitmac… via @heibie
Mit nem Wink in die Heimat!
Deutsch lernen helfen als Tutor in München. Wer hat Lust?
Oh, schön, das guck ich mir mal an. Danke fürs Zeigen
Beruflich musste ich mich in den letzten Wochen sehr viel mit der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) befassen. Alle Kunden waren da ein bisschen aufgeregt. Und zwar alle gleichzeitig und alle zwei Wochen vor Fristende. Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass man DSGVO super auf diesen alten Disco-Hit singen kann. Ab da war alles nur noch halb so schlimm (und wenn ihr wirklich auf den Link geklickt habt, habt ihr jetzt einen Mörderohrwurm)
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Meine Tochter hört immer wieder gerne Die drei !!! – Hörspiele. Wer die nicht kennt: das ist das weibliche Gegenstück zu Die drei ???. Drei Detektivinnen lösen hier die Fälle. Eigentlich eine gute Idee, aber:
Die Jungs schlagen sich mit Teufeln, Totenköpfen und Mumien herum, die Mädels ermitteln auf dem Laufsteg, dem Ponyhof und sind ansonsten ständig verliebt und haben Trouble mit den Boys. Warum und WTF?!
Begründung von meinem Stammtisch (ausgedacht, ehrlich!): „Es wird ja gekauft. Schminken, Love & Fashion. So sind sie halt, die Girls.“
Begründung vom Verlag: „Im Leben vieler Zehnjährigen spielen Mode, Lifestyle und Jungs nun mal eine große Rolle, der Verlag bediene also nur, was von den Leserinnen erwartet würde. Und aufgrund unterschiedlicher Interessen sei eine Trennung in Jungen- und Mädchenthemen durchaus sinnvoll.“ (Quelle)
Meine Tochter hört gerade auch sehr gerne die Teufelskicker – Hörspiele. Ich hab sie gefragt, was sie an denen besser als an den Wilden Kerlen findet (Thema ist ja ähnlich) und sie meint: „Da spielen mehr Mädchen mit“. Ich hab das inhaltlich nicht gegengeprüft (in der offiziellen Mannschaftsaufstellung ist nur ein Mädchen vermerkt), aber sie nimmt das auf jeden Fall so wahr und für sie ist das ein wichtiges Kriterium.
Vielleicht ist es ja auch so: Mädels interessieren sich primär gar nicht für Duell der Topmodels und Kuss-Alarm, sondern für Geschichten mit weiblichen Protagonistinnen. Der Markt kombiniert das aber immer noch viel zu oft mit den bekannten Klischees (oder lässt weibliche Figuren nur am Rand laufen), anstatt sich mal was Neues auszudenken. Ich würde dafür gerne bezahlen, meine Tochter würde es gerne lesen/hören/kucken.
Und weil man ja nicht immer nur meckern soll, hier gleich ein Serien-Tipp, der es besser macht: Willkommen in Gravity Falls (Netflix). Die Geschwister Mabel und Dipper erleben bei ihrem etwas seltsamen Gronkel Sam spukige Abenteuer. Die Serie ist sehr witzig (auch für Erwachsene) und bietet mit Mabel eine weibliche Hauptfigur, die schon am Ende der ersten Folge abseits gängiger Girls-Klischees handelt. Kann man gut mit etwas älteren Kindern, so ab 8-10, anschauen.
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Wo kommen diese ganzen Rollenklischees her? Wie funktionieren Beziehungen zwischen Männern und Frauen? Und hat Prince Charles Diana wirklich geliebt? Es gibt einen Comic, der all diese Fragen (und mehr) beantwortet.
Autorin: Liv Strömquist (schwedische Feministin), Titel: Der Ursprung der Liebe. Und dann noch dieses Cover!?
Mein Stammtisch (ausgedacht, ich schwör!) wechselt da schnell das Gesprächsthema auf Fußball. Gute Idee, weil die Leseempfehlung hab ich aus einem Fußballpodcast. Strömquist zeichnet sowas wie eine Kulturgeschichte der Romantik (mit vielen Fußnoten). Was extrem dröge und anstrengend klingt, ist in Wahrheit sehr, sehr witzig und vollgepackt mit popkulturellen Anspielungen. Großer Erkenntnisgewinn, große Empfehlung!
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Noch mehr Comic: Nerdgirl von Sarah Burrini, Girlsplaining von Katja Klengel und ein Deutschlandfunk-Feature über Geschlechterklischees im Comic.
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Marlies Krämer hat ihre Sparkasse verklagt weil auf dem Überweisungsvordruck nicht „KundIN“ steht.
Mein Stammtisch (fiktiv, logo!) so: „ Soll sich mal nicht so haben. Gibt’s denn keine größeren Probleme?“
Und Marlies Krämer so (den Besucher aus Berlin bitte mit ausgedachter Stammtisch aus München ersetzen):
Die Frau ist 80 Jahre alt und hier ist ein schönes Portrait über ein beeindruckendes Leben.
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Viele Menschen glauben gerade ja wieder, früher sei alles besser gewesen. (Wählscheibentelefon, Frau am Herd und Sendeschluß um Mitternacht). Die Zahlen von Hans Rosling stören da nur, die Schönfärberei von Christian Stöcker sowieso.
Früher war jedenfalls ganz schön viel scheiße. Früher wurden z.B. unverheirateten Frauen ihre Kinder zur Adoption abgeschwatzt (wegen Schande). In Deutschland. Bis mindestens Ende der 70er Jahre. Unfassbare Geschichte im aktuellen ZEIT Magazin (ZEIT+, kostet die Mailadresse) und bei Bayern2.
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Jetzt aber mal genug von dem ganzen Frauenkram. Kommen wir zum männlichsten Musikgenre der Welt: 80er-Jahre-Hairmetal! Ein wogendes Meer aus hochtoupierten Haaren. Unfassbar.
Schon immer eine geschmackvolle Frisur hat: Bernd Begemann. Er ist jetzt auf Instagram und fährt mit seiner Tochter in Urlaub. Folgen!
Auch folgen (nur wenn ihr wollt): Playlist zu diesem Newsletter.
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The Baboon Show – Holiday
Ich hab meiner Tochter Manowar vorgespielt („Nicht so mein Geschmack, Papa„) und Plattencover gezeigt. Dann hat sie mich gefragt, ob eigentlich auch Frauen in Rockbands spielen. Aus Reflex hätte ich beinahe Doro gesagt. Zum Glück sind mir dann aber noch The Baboon Show eingefallen. Radio Rebelde ist jetzt schon mein Sommeralbum 2018 (und der Sommer fängt gerade während ich das tippe erst offiziell an)
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Danger Dan – Sand in die Augen
Text-Bildschere-Video. Danger Dan aus der Antilopen Gang ist ein feiner Kerl und sagt schlaue Sachen.
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Pennywise – Won‘t give up the fight
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ABBAY – Plastic
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Ash feat. The Undertones – Teenage Kicks
https://www.youtube.com/watch?v=tltBtQu5TlE
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Adam Angst – Alexa
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Naked Lunch – Here come the bells
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Donots – Keiner kommt hier lebend raus
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Biffy Clyro – Many of horror (unplugged)
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In eigener Sache:
Ich mache beim „Lerntreff Deutsch“ im Gasteig München als Tutor mit und wir sind dringend auf der Suche nach weiteren, ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen. Alle Infos hab ich hier zusammengeschrieben. Ich freue mich, wenn ihr das weiterverteilt, rumerzählt oder vielleicht sogar selbst mal vorbeischaut!
Einen kleinen Twitterbot hab ich gebaut. Der @marcuswiebot wird mit allen Texten der Band Kettcar gefüttert und remixed daraus neue, bisher nicht dagewesenen Textzeilen.
Bei dasnuf.de durfte ich einen Fragebogen zum Dauerbrennerthema Medien, Familie, Kinder und Gedöns beantworten.
Und über die Pfingstferien waren wir auf Korsika, haben Nutztiere gesehen, meine Frau hat ihre haushohe Überlegenheit in Krisensituationen bewiesen, wir sind gewandert, gewandert, gewandert, gewandert und im Stau gestanden.
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Der Witz zum Schluß kommt von Patricia:
Wenn Ihr auch einen Lieblingswitz habt, dann schickt mir den doch bitte an postvon@heibie.de. Ältere Ausgaben meines Newsletters kannst Du im Archiv nachlesen.
Sinnvolles tun, und zwar vor Ort. Danke @heibie! #integration #meinOrt #austausch
Was muss man denn da machen?
Hier sind die verschiedenen Möglichkeiten, sich einzubringen, aufgelistet: learn-a-lot.de/de/mitmachen/
Coole Idee auch für Ingolstadt denkbar? @Katholische_Uni @theaterIN @ChLoesel @Hoebusch
Wichtig! Weil: was Sinnvolles tun macht Freude – auf beiden Seiten. #ehrenamt #deutschlernen
Nur zu! (Ich bin schon dicht – im trockenen Sinne ;-))
Herzlichen Dank 🙂