Der 12. Juni 2017. Das bedeutet nach längere Abstinenz mal wieder: 12 Fotos und die langweilige Geschichte dahinter.
Es ist die zweite Woche der Pfingstferien und unsere Kinder sind die ganze Woche auf Großelternurlaub. Die Abwesenheit versüßen uns aber K1, K2 und K3 im Nachbarhof. Die verrichten ihren Kranm jeden Morgen pünktlich ab 7:00 Uhr. Meistens zusammen mit ihren Freunden P1 (Presslufthammer) und R1 (Rüttelplatte). Spätestens dann stehen wir also auf. Es sei denn die irren Krähen, die in unserem Hof nisten, haben schon um 6:00 Uhr gekräht.
Zum Glück ist die Baustelle nicht durchgehend gleich laut und ich kann mich bei Sonnenschein mit Kaffee auf den Balkon setzen. Den Kaffee trinke ich aus meiner Lieblingstasse. Auch wenn die meisten Menschen der Meinung sind: „eine Tasse erfordert einen Henkel, alles andere ist ein Becher„, trinke ich weiter aus meiner Tasse. Kaffee aus einem Becher geht einfach gar nicht.
Das einzige Obst, welches die Tochter zu sich nimmt, ist Banane. Jetzt ist sie ja eine Woche weg und die Bananen gammeln vor sich hin. Bevor die Fruchtfliegen übernehmen können, reichere ich in der Mittagspause das zermatschte Obst mit Zucker, Fett, Mehl und alten Schokoosterhasen an. Alles schön verrühren und ab in den Ofen.
Eine Stunde später kommt dann diese saftige Stück aus der Röhre. Schade, daß die Kinder nicht da sind. Jetzt müssen wir es ganz alleine aufessen.
Dann ist Feierabend und ich muss „in die Stadt“. „In die Stadt“ bedeutet in München die Gegend von Isartor bis Stachus. Unser Zahnarzt hat da seine Praxis und es gilt eine Formalität zu regeln.
Dann geht es ins Büromaterialfachgeschäft. Am Morgen ist mir das Druckerpapier ausgegangen und vor drei Wochen hab ich meine Steuererklärung abgegeben. Beide Ereignisse hängen kausal zusammen. Elster will halt immer auch noch Papierbelege. Ich muss mich zwischen den Papierklassen Excellence, Business und Economy entscheiden und nehme selbstverständlich Business. Die Beinfreiheit ist es mir wert.
Auf dem Heimweg schlendere ich noch kurz über den Viktualienmarkt. Ich kaufe da eigentlich nie was. Machen nur Touristen und ist sowieso viel zu teuer. Heute werde ich aber auf das Fränkische Wurst-Häus’le aufmerksam. Ich liebe nämlich Dosenbratwurst. Gab es früher immer bei den Hausschlachtungen meiner Großeltern. In München findet man die selten und ich lasse sie mir sonst immer von Freunden, die im fränkischen Teil Bayerns wohnen, mitbringen. Jetzt mal sehen was die Dose vom Viktualienmarkt so kann (außer doppelt so teuer wie die Georgensgmünder Alternative zu sein). Großer Vergleich und Testbericht vielleicht demnächst im Blog.
Auf dem Heimweg noch schnell ein Schnappschuss vom Arbeitsplatz von K1, K2 und K3. Riesige Baugrube auf dem Nachbargrundstück. Lag jahrelang brach. Dann hat es mal gebrannt und eine mumifizierter Leiche wurde gefunden. Bei beiden Fällen würde mich mal interessieren was die Polizeiermittlungen ergeben haben.
Jetzt jedenfalls wird gebaut. Büros, ein Motel One und ein paar Wohnungen.
In naivem Leichtsinn habe ich mir mal angeschaut, was es denn kosten würde, wenn wir uns da eine 4-Zimmer-Wohnung kauften (4-Zimmer wäre das nächstmögliche Upgrade zu unserer jetzigen Mietwohnung). In der Suchmaske muss man da die Zahl „810.000“ eingeben. Und zwar im Feld „Preis bis“, nicht PLZ. Dann bekommt man einen Treffer. Der ist aber angeblich auch schon vergeben. Eine Wohnung neben einer Hauptverkehrsstraße und mit direkter Bahnanbindung (also direkt im Sinne von: fährt hinter dem Haus vorbei).
Um Punkt 17:00 muss ich wieder zu Hause sein. Es ist Minecraft-Session. Jeden Montag. Und ich muss den Server anmachen, damit alle Kinder glücklich sind. Der Sohn schaltet sich also von den Großeltern aus per Skype zu. Dann werden Enderman und Skelette gejagt. Meinen Charakter positioniere ich im sicheren Haus und greife nur ein, wenn jemand teleportiert werden will oder sonst irgendwas ist. Denn …
… ich schau mir parallel auf dem Second Screen eine weitere ALF-Folge an. Ich hab mir die ersten drei Staffeln besorgt und mache jetzt zwischendurch immer mal wieder einen kleinen Rewatch. Viele Serien aus meiner Kindheit sind schlecht gealtert und funktionieren nur noch auf der Nostalgieschiene (Hart aber herzlich, Ein Colt für alle Fälle). ALF nicht (zumindest nach den ersten fünf Folgen). Ich muss immer noch lachen und mag die Charaktere.
ALF ist ein guter Typ. Er nimmt die meisten Sachen erst mal nicht so ernst, hinterfragt Autoritäten (auf dem Screenshot bastelt er am Funkgerät rum und ruft damit dann den Präsidenten der USA in der Air-Force-One an. Um mit ihm über atomare Abrüstung zu quatschen), hat einen Spitzenhumor und wenn es ernst wird aber auch das Herz am rechten Fleck. Vorbild.
Weil der geplante Stammtisch wegen Unentschlossenheit aller Beteiligten ausfällt, gehe ich mit meiner Frau indisch essen. Das Lokal liegt in der Wörthstraße und ich stelle mir immer vor, es kommt ein Franke (natürlich mit Dosenbratwurst im Gepäck) zu Besuch. Der sucht dann nach der Wordstraße. Die liegt gleich neben der Excel-Allee beim Powerpoint-Platz.
Der Verdauungsspaziergang führt durch Haidhausen mit Zwischenstopp auf dem Johannisplatz. Wir machen einen #Footie. Wie so zwei Instagram-Teenager. (links übrigens die Zehen meiner Frau, rechts mein Fuß. Falls es da Unklarheiten gibt)
Bevor die Kinder zu den Großeltern sind, hat die Tochter noch bei einer Freundin ein kleines Klappheft gebastelt. Kann man sich gut vorm Einschlafen durchlesen. Geht schnell (5 Sekunden). Ich weiß nicht genau, wo sie die „Gedichte“ her haben, aber sie sind in Teilen etwas verstörend. Mehr kann ich dazu jetzt nicht schreiben, weil ich eingeschlafen bin.
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Ganz viele andere #12von12s gibt es, wie immer, hier.
Sehr gerne gelesen. Und gelacht. Wie bei Alf. Und sehr neugierig auf die verstörenden Gedichte.