Eigentlich wollte ich die heutige Episode mit „P***s und V****a“ betiteln, aber ich glaube, dann wandert der Newsletter direkt in den Spam-Ordner. Stattdessen der Titel des immer noch tollen Fischmob-Albums.
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Schulz & Böhmermann sind wieder da. Ab jetzt wird einmal im Monat gesendet. In der ersten Ausgabe (bzw. Folge 6 in der kontinuierlichen Zählung), ging es um „Rollenbilder„.
Ich bin auch der Meinung, dass die beiden an dem Thema gescheitert sind, kann aber in dem Scheitern durchaus was Lehrreiches finden. Was genau, hat mich Patricia auf Twitter gefragt. Ich versuche mal zu antworten.
ICH WILL ABER! (Blogg doch)
— Patricia Cammarata @dasnuf (@dasnuf) March 6, 2017
Es wurde über Rollenbilder (und damit auch über Feminismus) geredet und es saß nur eine Frau am Tisch, die Moderatoren waren schlecht vorbereitet und dann auch noch Ben Tewaag! Ich verstehe alle, die sich darüber aufregen, das kritisieren.
Ich hab aber auch gesehen: zwei Moderatoren, die keine sabbernden Ben Tewaags Neandertaler sein und auf der richtigen Seite stehen wollen (wer das Oeuvre der beiden, und da v.a. den Podcast Fest & Flauschig länger verfolgt, kann diese Wahrnehmung vielleicht nachvollziehen), das Thema aber eben noch nicht in allen Details so richtig zu Ende gedacht haben und man kann ihnen quasi live dabei zuschauen, wie ein paar dieser noch nicht zu Ende gedachten Details in Frage gestellt und aufgeklärt werden.
Laura Himmelreich und Rolf Pohl erklären Schulz, dass Sex und Sexismus unterschiedliche Dinge sind (ab ca. 30:00), Böhmermann realisiert, warum er sich in einer privilegierten Position befindet und vielleicht doch mit seiner Partnerin mal reden sollte (55:00) und Kamerun, Himmelreich und Pohl betonen mehrmals, dass die echten Probleme jenseits von den besprochenen Klischees, wie z.B. Pimmelwitzen, liegen.
Ich nehme die Fragen der Moderatoren, anders als @journelle, nicht als männliche Befindlichkeiten wahr, sondern als eine Mischung aus Unsicherheit und Unwissenheit. Weil ich das bei mir selbst, als am Thema Interessierter, auch immer wieder feststelle.
Über viele feministische Themen habe ich mir früher einfach keine Gedanken gemacht, weil ich nicht davon betroffen war und eben auch anders sozialisiert wurde. Das hat sich nach und nach durch verschiedene Einflüsse und Umstände geändert.
Man reflektiert, wie man sich entwickelt+dann fällt es leichter anderen diese Entwicklungszeit auch zuzugestehen (themenunabhängig)
— heibie@mastodon.social (@heibie) March 8, 2017
Patricia, mit deren Anfangsfrage ich das hier alles eingeleitet habe, konnte im Jahr 2000 nichts mit Feminismus anfangen. 2017 erklärt sie einige feministische Themen so alltagsbezogen und witzig, dass ich sie verstehe und nachvollziehen kann. Ich persönlich stecke auf dieser Zeitachse vielleicht, optimistisch geschätzt, im Jahr 2012 (hänge fest bei den Pimmelwitzen), Schulz und Böhmermann vielleicht im Jahr 2008. Viele andere Männer irgendwo dazwischen.
Mir ist klar, daß viele Feministinnen gar keinen Bock mehr darauf haben noch auf steckengebliebene Männer zu warten, aber ich versuche nur die gesellschaftliche Realität aus meiner Perspektive zu beschreiben und glaube, dass man echte Veränderung am besten gemeinsam schaffen kann.
Die sechste Ausgabe von Schulz & Böhmermann ist eskaliert und gescheitert. Aber in den Trümmern der Sendung kann Mann (sic!) einige schlaue Antworten auf wichtige Fragen finden. Gegeben von einer Frau und zwei Männern (einer davon ist NICHT Ben Tewaag) .
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Der sogenannte Türkei-Deal wird nicht die dauerhafte Lösung der Flüchtlingsthematik sein. Aber wie kann es weitergehen, abseits vom einfachen „Mauer hoch“ oder „alle Grenzen auf“ (was in der öffentlichen Debatte ja eh niemand ernsthaft und prominent fordert)? Gesine Schwan formuliert hier fünf klare, pragmatische Thesen, die es lohnt zu lesen.
Einen sachlichen und sehr lehrreichen Blick auf das Thema Migration liefert die Soziopod-Folge #044 und das Gespräch von Johnny Haeusler mit der Migrationsforscherin Naika Foroutan. Hört das mal beim Bad putzen durch.
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Ich schau ja nicht so oft Fußball, aber das menschliche Telekom-T in der Allianz Arena ist mir auch ein Begriff. Ilja Benisch ist für die 11 Freunde zum T-Stück geworden.
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In der letzten Ausgabe hab ich schon auf die Probleme des Münchner Car-Sharing-Anbieters STATTAUTO hingewiesen. Da ihm die Gemeinnützigkeit aberkannt wurde, muss er jetzt an seine Kunden die volle Mehrwertsteuer weitergeben. Was mir gar nicht klar war: Das gilt auch rückwirkend und es droht eine Steuernachzahlung in Millionenhöhe, die STATTAUTO das Genick brechen könnte.
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Ich habe mir die Netflix-Serie Designated Survivor angeschaut. Sind zwar nur zehn Folgen, aber dass ich innerhalb von einer Woche sowas am Stück wegschaue ist schon länger nicht mehr vorgekommen. Das ist zwar oft ein bisschen zu over the top und konstruiert, aber irgendwie hatte ich wieder so ein Prison Break-Gefühl (also Prison Break bis zum Ende der 2. Staffel, danach wurd’s ja mal ECHT unrealistisch!) des Dranbleiben- und Wissenwollens wie es weitergeht. Dem Rezensenten von Splatting Image ging es ähnlich.
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Die Dittsche-Folge #219 hab ich mir ausnahmsweise nicht nur als Audio angehört, sondern auch das Video geschaut. Abschied von Kröti. Das ist sehr groß!
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Wer Popakademie Baden-Württemberg hört, denkt im schlimmsten Fall an Xavier Naidoo, im besseren an Konstantin Gropper von Get Well Soon. Linus Volkmann war ein paar Tage vor Ort und die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen.
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Apropos Xavier Naidoo. Verschwörungstheoretisch orientierte Aluhüte gibt es auch im Punkrock.
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[Video] Van Holzen – Herr der Welt
Van Holzen geistern, von mir unbeobachtet, schon ein paar Monate mit einzelnen Songs durchs Netz und veröffentlichen jetzt ihr Debutalbum auf einem Majorlabel. Das macht Herr der Welt nicht schlechter. Und Kurt Ebelhäuser von Blackmail hat mitproduziert. Mächtig!
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[Video] alt-J – 3WW
This is all yours [Spotify-Link] war ein Knaller-Album. Jetzt gibt es einen neuen Track von alt-J. Zwar kein „echtes“ Video, aber dafür wieder sehr stimmungsvoller Indie-Pop. Wären wir in den 80ern, müsste der Sponti-Spruch der Stunde lauten: „Lieber alt-J als Alt-Right“!
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[Video] Maximo Park – What Did We Do To You To Deserve This?
Die erste Single aus dem neuen Album hatte ich schon verlinkt, jetzt gibt es einen zweiten Song. Und der gefällt wieder. Die Band scheint gut gealtert und mein positiver Eindruck vom letztjährigen Live-Auftritt bestätig sich.
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[Video] Der Nino aus Wien – Was ich schon gefunden hab
Kein Newsletter ohne Musik aus Österreich. Es kommt einfach zu viel gutes über die Alpen geschwappt. Der Nino aus Wien zum Beispiel hat auch ein neues Liederl geschrieben.
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Die Musik aus dem Newsletter gibt es auf meiner Spotify-Playlist zum Nachhören.
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Zum Schluss möchte ich noch auf den Wunsch meines Stammlesers Ivo eingehen (guter Mann, folgt ihm). Er hat angeregt, jeden Newsletter mit einem Witz abzuschließen. Ich kann leider ganz schlecht Witze erzählen und mir auch keine merken. Deshalb der Aufruf: Schickt mir Eure Lieblingswitze an postvon@heibie.de. Gute Pimmelwitze werden bevorzugt behandelt. Wenn Ihr keine Witze schickt, muss ich die Lieblingswitze meiner Kinder nehmen. Das wird dann richtig hart.
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Ältere Ausgaben meines Newsletters kannst Du im Archiv nachlesen. Diese Ausgabe wird einen Tag nach Versand auch hier im Blog zu finden sein.
Ich kenne nicht einen Pimmelwitz. Da ist mir einfach nichts anderes übrig geblieben als Feministin zu werden.
Ich finde ja, viele Pimmelwitze machen sich über Männer lustig. Sehe deshalb gar nicht den Gegensatz, den Dein Kommentar impliziert.
8. März, Internationaler Frauentag
Das erste Mal ist er mir 2001 begegnet. Ich arbeite in einem Unternehmen, das viele MitarbeiterInnen hat, die aus Ost-Berlin kommen. Mir wird eine Rose überreicht und die Hand geschüttelt.
Crazy.
2001 finde ich es süß einfach so eine Rose zu bekommen. Wie aufmerksam!
Fünfzehn Jahre später: aus einem mir unbekannten Gedenktag ist der Frauenkampftag geworden.
An der U-Bahn-Haltestelle verteilen Menschen eine farblich passenden Partei rote Rosen an Passantinnen. Die meisten springen erschreckt beiseite. „Alles Gute zum Frauentag! Ich habe hier eine Rose für sie!“
V.a. die jüngeren Frauen machen einen großen Bogen um die Rosen. Mein 2001er-Ich wäre auch kopfschüttelnd weitergelaufen.
Ich hatte es gut da. Keine Probleme. Ich war ungebunden, qualifiziert und eigentlich habe ich nichts anderes gemacht als von morgens bis spät abends zu arbeiten. Nie wäre ich auf die Idee gekommen vor 17 Uhr nach Hause zu gehen. Meetings, die um 16 Uhr starten? Was ist das Problem?
Dass mein Kollege mehr Geld für die gleiche Arbeit bekommt, war mir nicht klar. Dass meine Vorgesetzten, dass eigentlich fast ALLE Vorgesetzten des Unternehmens männlich waren: normal
Ich habe auf mein Gewicht geachtet, regelmäßig Diäten gemacht und fand Frauen, die ihre Beine nicht täglich rasieren furchtbar (hatten die überhaupt noch Sex??)! Ich hab sogar Germanys Next Top Model geschaut.
Mehr als ein Jahrzehnt, ein paar Kinder und eine gescheiterte Ehe später, habe ich meine Sicht auf die Dinge geändert.
Feministin. Einundvierzig Jahre musste ich werden, um das Wort Feministin nicht mehr leicht schamhaft auszusprechen.
Ich lese gerade ein Buch (Sungs Laden), in dem steht, in einem völlig anderen Kontext sinngemäß:
„Das Leben forderte nicht mehr viel, vielleicht war es jetzt an der Zeit dem Leben etwas abzufordern.“
Daran musste ich denken. Vielleicht kann man sich als etwas über 20jährige kaum leisten, etwas zu fordern. Neu im Job, kaum Berufserfahrung, geringes Einkommen. Vielleicht ist das viel riskanter etwas zu fordern als es das mit 40 ist.
Mittlerweile wünsche ich mir, dass alle Feministin sind – auch die Männer. Ich sehe sie als Verbündete. Einem Mann kann doch auch nichts daran liegen eine völlig erschöpfte Frau an seiner Seite zu haben, seine Kinder nicht versorgen zu können, ja ich glaube sogar, die meisten hätten nicht dagegen, wenn die Kollegin genauso viel verdient und wenn man(n) einfach zur Chefin gehen kann und sagt: „Ich würde gerne 7 Monate Elternzeit machen“ und die Chefin antwortet: „Das freut mich aber. Da müssen wir bald mal über eine Verteilung ihrer Aufgaben sprechen, aber das bekommen wir hin!“
Mir persönlich fällt das Motto des Frauenkampftags #MeinTagohnemich schwer. Streiken sollen die Frauen, sie sollen sich eine Welt ausmalen, in der die Frauen fehlen.
Auf den Seiten des feministischen Netzwerks lese ich:
Ich verstehe die Idee, aber wenn ich ehrlich bin, in meinem Leben würde derzeit folgendes passieren: nichts
Mein Partner ist nämlich in alle Prozesse eingebunden. Vielleicht würde er einige Dinge anders machen als ich, aber die Kinder kämen mit Pausenbrot pünktlich in die Schule, sie bekämen Abendbrot, Schultasche wäre ausgeräumt, die Zettel bearbeitet, die Termine in den Kalender übertragen, die Hausaufgaben gemacht, die Zähne geputzt, die Einschlafgeschichte vorgelesen.
Irgendwie fühle ich mich schlecht, dass ich bei #MeinTagohnemich nicht mitmachen kann, wenigstens trage ich an diesem Tag als Zeichen meiner Solidarität rot.
Auf dem Weg in die Arbeit schaue ich die anderen Frauen an. Kein Rot, keine Pussy Hats. Ich bin ein bisschen enttäuscht.
Ich bin fest entschlossen mich allerorten als Feministin zu outen. Mir ist klar, dass ich damit einige erschrecken werde, wie ich mich 2002 erschreckt habe, wenn mir zugetragen wurde „Die Anna ist Feministin.“
Huuu! Ohhhh! Feministin!
Am Wort kleben weiterhin Humorlosigkeit und Beinhaare.
Vielleicht hilft das Outing am Ende aber. Vielleicht wissen andere Frauen damit, dass sie auf mich als ihre Verbündete an ihrer Seite zählen können. Ich hoffe es.
Während ich in der Tram sitze, gruselt es mich. Bedeutet #MeinTagohnemich bei vielen Familien immer noch, dass alles still steht? Dass es kein Essen gibt, dass nicht vorgelesen und gekuschelt wird, dass die Kinder die Strumpfhose statt einer Mütze am Kopf tragen?
Was passiert, wenn #MeinTagohnemich auf #MeineWocheohnemich ausgedehnt wird?
Was wenn es #MeinMonatohnemich wird?
Wie gesagt, ich glaube, so richtig viel würde bei mir nicht passieren. Aber schaue ich in Familien meiner Freundinnen oder Bekannten… so ein Ausfall der Frauen hätte doch ganz schöne Auswirkungen. Es gibt noch genug Kommentare der Art: „Haha, mein Mann kann nicht kochen!“ und „Nachts stehe nur ich auf. Mein Mann braucht den Schlaf.“
Deswegen bleibe ich Feministin – denn ich möchte, dass wir irgendwann austauschbar sind (sind wir als geliebte Individuen Mamas und Papas nicht – aber in unseren Verantwortlichkeiten hoffentlich doch). Dass Frau gegen Mann getauscht werden kann, Mann gegen Frau, Frau gegen Frau und Mann gegen Mann.
Alles ist geteilt, das selbe Geld ist im selben Job verdient, der selbe wichtige Vortrag in der Öffentlichkeit gehalten, die Kinder schreien genauso oft MAAAAAmmmaaa! wie sie Paaaaapaaaa! schreien.
Und so lange das nicht für alle erreicht ist, nehme ich gerne die Blume, sage auch wohlerzogen Danke, wünsche mir aber weiterhin: gleiche Chancen, gleiche Bezahlung, gleiche Arbeitsteilung und gleiche Rechte.
http://platform.twitter.com/widgets.js
und v.a. vergesse nicht die Lebensumstände anderer Frauen und möchte auf den Artikel von Rike Drust verweisen:
Aber auch diese Lebensbedingungen und Erfahungen, die nicht in Prozent ausdrückbar schlimmer sind als meine Lebensumstände, lasse ich nicht als Argument gelten für meine Rechte einzustehen übrigens.
Das „Was beschwerst du dich, dir geht es doch gut“-Argument bedeutet Stillstand. Stillstand ist nicht was ich möchte. Aber wie Rike oben sagt:
Es soll ja nicht ewig so weitergehen.
Deswegen: so lange wir die selben Ziele haben, lasst uns Seite an Seite stehen. Egal, ob man sich nun Feministin nennen möchte oder nicht. Egal welchem Feminismus man sich zugehörig findet (z.B. dem 2012er).
Sonja von Mama Notes schreibt so passend:
Das möchte ich auch und zwar nicht nur am 8. März.
8. März, Internationaler Frauentag
Das erste Mal ist er mir 2001 begegnet. Ich arbeite in einem Unternehmen, das viele MitarbeiterInnen hat, die aus Ost-Berlin kommen. Mir wird eine Rose überreicht und die Hand geschüttelt.
Crazy.
2001 finde ich es süß einfach so eine Rose zu bekommen. Wie aufmerksam!
Fünfzehn Jahre später: aus einem mir unbekannten Gedenktag ist der Frauenkampftag geworden.
An der U-Bahn-Haltestelle verteilen Menschen eine farblich passenden Partei rote Rosen an Passantinnen. Die meisten springen erschreckt beiseite. „Alles Gute zum Frauentag! Ich habe hier eine Rose für sie!“
V.a. die jüngeren Frauen machen einen großen Bogen um die Rosen. Mein 2001er-Ich wäre auch kopfschüttelnd weitergelaufen.
Ich hatte es gut da. Keine Probleme. Ich war ungebunden, qualifiziert und eigentlich habe ich nichts anderes gemacht als von morgens bis spät abends zu arbeiten. Nie wäre ich auf die Idee gekommen vor 17 Uhr nach Hause zu gehen. Meetings, die um 16 Uhr starten? Was ist das Problem?
Dass mein Kollege mehr Geld für die gleiche Arbeit bekommt, war mir nicht klar. Dass meine Vorgesetzten, dass eigentlich fast ALLE Vorgesetzten des Unternehmens männlich waren: normal
Ich habe auf mein Gewicht geachtet, regelmäßig Diäten gemacht und fand Frauen, die ihre Beine nicht täglich rasieren furchtbar (hatten die überhaupt noch Sex??)! Ich hab sogar Germanys Next Top Model geschaut.
Mehr als ein Jahrzehnt, ein paar Kinder und eine gescheiterte Ehe später, habe ich meine Sicht auf die Dinge geändert.
Feministin. Einundvierzig Jahre musste ich werden, um das Wort Feministin nicht mehr leicht schamhaft auszusprechen.
Ich lese gerade ein Buch (Sungs Laden), in dem steht, in einem völlig anderen Kontext sinngemäß:
„Das Leben forderte nicht mehr viel, vielleicht war es jetzt an der Zeit dem Leben etwas abzufordern.“
Daran musste ich denken. Vielleicht kann man sich als etwas über 20jährige kaum leisten, etwas zu fordern. Neu im Job, kaum Berufserfahrung, geringes Einkommen. Vielleicht ist das viel riskanter etwas zu fordern als es das mit 40 ist.
Mittlerweile wünsche ich mir, dass alle Feministin sind – auch die Männer. Ich sehe sie als Verbündete. Einem Mann kann doch auch nichts daran liegen eine völlig erschöpfte Frau an seiner Seite zu haben, seine Kinder nicht versorgen zu können, ja ich glaube sogar, die meisten hätten nicht dagegen, wenn die Kollegin genauso viel verdient und wenn man(n) einfach zur Chefin gehen kann und sagt: „Ich würde gerne 7 Monate Elternzeit machen“ und die Chefin antwortet: „Das freut mich aber. Da müssen wir bald mal über eine Verteilung ihrer Aufgaben sprechen, aber das bekommen wir hin!“
Mir persönlich fällt das Motto des Frauenkampftags #MeinTagohnemich schwer. Streiken sollen die Frauen, sie sollen sich eine Welt ausmalen, in der die Frauen fehlen.
Auf den Seiten des feministischen Netzwerks lese ich:
Ich verstehe die Idee, aber wenn ich ehrlich bin, in meinem Leben würde derzeit folgendes passieren: nichts
Mein Partner ist nämlich in alle Prozesse eingebunden. Vielleicht würde er einige Dinge anders machen als ich, aber die Kinder kämen mit Pausenbrot pünktlich in die Schule, sie bekämen Abendbrot, Schultasche wäre ausgeräumt, die Zettel bearbeitet, die Termine in den Kalender übertragen, die Hausaufgaben gemacht, die Zähne geputzt, die Einschlafgeschichte vorgelesen.
Irgendwie fühle ich mich schlecht, dass ich bei #MeinTagohnemich nicht mitmachen kann, wenigstens trage ich an diesem Tag als Zeichen meiner Solidarität rot.
Auf dem Weg in die Arbeit schaue ich die anderen Frauen an. Kein Rot, keine Pussy Hats. Ich bin ein bisschen enttäuscht.
Ich bin fest entschlossen mich allerorten als Feministin zu outen. Mir ist klar, dass ich damit einige erschrecken werde, wie ich mich 2002 erschreckt habe, wenn mir zugetragen wurde „Die Anna ist Feministin.“
Huuu! Ohhhh! Feministin!
Am Wort kleben weiterhin Humorlosigkeit und Beinhaare.
Vielleicht hilft das Outing am Ende aber. Vielleicht wissen andere Frauen damit, dass sie auf mich als ihre Verbündete an ihrer Seite zählen können. Ich hoffe es.
Während ich in der Tram sitze, gruselt es mich. Bedeutet #MeinTagohnemich bei vielen Familien immer noch, dass alles still steht? Dass es kein Essen gibt, dass nicht vorgelesen und gekuschelt wird, dass die Kinder die Strumpfhose statt einer Mütze am Kopf tragen?
Was passiert, wenn #MeinTagohnemich auf #MeineWocheohnemich ausgedehnt wird?
Was wenn es #MeinMonatohnemich wird?
Wie gesagt, ich glaube, so richtig viel würde bei mir nicht passieren. Aber schaue ich in Familien meiner Freundinnen oder Bekannten… so ein Ausfall der Frauen hätte doch ganz schöne Auswirkungen. Es gibt noch genug Kommentare der Art: „Haha, mein Mann kann nicht kochen!“ und „Nachts stehe nur ich auf. Mein Mann braucht den Schlaf.“
Deswegen bleibe ich Feministin – denn ich möchte, dass wir irgendwann austauschbar sind (sind wir als geliebte Individuen Mamas und Papas nicht – aber in unseren Verantwortlichkeiten hoffentlich doch). Dass Frau gegen Mann getauscht werden kann, Mann gegen Frau, Frau gegen Frau und Mann gegen Mann.
Alles ist geteilt, das selbe Geld ist im selben Job verdient, der selbe wichtige Vortrag in der Öffentlichkeit gehalten, die Kinder schreien genauso oft MAAAAAmmmaaa! wie sie Paaaaapaaaa! schreien.
Und so lange das nicht für alle erreicht ist, nehme ich gerne die Blume, sage auch wohlerzogen Danke, wünsche mir aber weiterhin: gleiche Chancen, gleiche Bezahlung, gleiche Arbeitsteilung und gleiche Rechte.
http://platform.twitter.com/widgets.js
und v.a. vergesse nicht die Lebensumstände anderer Frauen und möchte auf den Artikel von Rike Drust verweisen:
Aber auch diese Lebensbedingungen und Erfahungen, die nicht in Prozent ausdrückbar schlimmer sind als meine Lebensumstände, lasse ich nicht als Argument gelten für meine Rechte einzustehen übrigens.
Das „Was beschwerst du dich, dir geht es doch gut“-Argument bedeutet Stillstand. Stillstand ist nicht was ich möchte. Aber wie Rike oben sagt:
Es soll ja nicht ewig so weitergehen.
Deswegen: so lange wir die selben Ziele haben, lasst uns Seite an Seite stehen. Egal, ob man sich nun Feministin nennen möchte oder nicht. Egal welchem Feminismus man sich zugehörig findet (z.B. dem 2012er).
Sonja von Mama Notes schreibt so passend:
Das möchte ich auch und zwar nicht nur am 8. März.
Der heutige Episodentitel basiert auf der Einkaufsliste meiner Tochter. Sie hat schon einen sehr ausgewählten Geschmack. Die Rechte für die Sendungstitel hab ich jedenfalls schon mal bei ARD und ZDF angemeldet.
***
Als unser Sohn vor knapp neuen Jahren zur Welt kam, hatte ich davor eine ziemlich klare Vorstellung, wie das alles laufen würde. Ich las mir das Buch Babys erstes Lebensjahr für Dummies durch. Und da stand schön aufgelistet ab welchem Monat das Baby was für eine Fähigkeit haben würde. Klang alles logisch und planbar.
Schlafen etwa würde der Bub schnell in seinem kleinen Babybettchen (mit ein bisschen Übung). Hat er natürlich nicht. Wir haben uns ziemlich schnell ein breites Bett gebastelt und von da an schlief er (und später seine Schwester) bei uns (2012 hab ich dazu gebloggt). In Variationen ging das ungefähr bei beiden bis zum Schuleintritt.
Die Vorteile liegen für mich immer noch auf der Hand: Wir haben v.a. in den sowieso anstrengenden ersten Jahren viel mehr Schlaf bekommen, weil wir uns um das Thema Schlaf einfach nicht kümmern mussten, die Kinder haben sich wohlgefühlt und wenn ich mir heute anschaue, dass der Neunjährige z.B. gar nicht mehr so viel Bock hat von mir geküsst zu werden, sehe ich der Pubertät etwas gelassener entgegen, weil wir in den ersten Jahr genug Körpernähe zu den Kindern getankt haben (und umgekehrt).
Im Ratgeberbereich scheint sich in den letzten Jahren auch was getan zu haben. GU, der Verlag, der auch das Baby-Schlaftraining-Buch Jedes Kind kann schlafen lernen verantwortet, hat mit Schlaf gut, Baby mittlerweile Familienbettfreundlicheres im Angebot und Maret Buddenbohm hat eine sehr persönliche Rezension dazu geschrieben, die ich gerne auch Neueltern ans Herz legen will.
***
Das Live-Interview mit dem Korea-Experten Robert Kelly, bei dem plötzlich seine beiden Kinder reinplatzen habt ihr ja alle gesehen. Interessant fand ich die Reaktionen auf den Clip.
Zuerst: „Voll witzig“, dann: „Naja, aber wie der seine Kinder da so wegschiebt, weiß ja nicht“ oder „also ich hätte mein Kind ja auf den Schoß genommen“, darauf: „Könnt Ihr euch überhaupt vorstellen, was so eine Live-Interview für einen Druck bedeutet“, „Und wie die Nanny da die Kinder rauszerrt!“, „Moment, wieso geht ihr davon aus, dass das die Nanny ist. Weil es eine Koreanerin ist?“. Rollenbilder, Rassismus im Hinterkopf, strukturelle Probleme bezüglich Vereinbarkeit und politische Forderungen daraus, Social-Media-Reaktionsverhalten und Überdenken der eigenen Posititionen. Alles diskutiert auf Basis dieses kurzen Clips. Und am Ende kommt dabei mein Lieblings-GIF der Woche raus.
***
Einerseits: Ich mag die ZDF-Sendung Die Anstalt. Seit Max Uthoff und Claus von Wagner die Sendung übernommen haben, geht es in jeder Ausgabe um ein Thema. Und das Thema wird dabei fast schon klassisch journalistisch durchrecherchiert, danach dann aber, und jetzt das Andererseits, in oft schwer erträglicher, klassischer Kabarett-Manier verarbeitet. John Oliver und manchmal auch Jan Böhmermann machen das inhaltlich ähnlich, in der Form aber viel moderner und lustiger.
In der Sendung vom 7.3.2017 ging es um Verkehrspolitik und Autoindustrie. Alles empörend und WTF!?, wie immer. Dann die letzten 5 Minuten.
Martin SonnebornThomas Gsella tritt auf und erzählt von seiner Schwester und seiner Nichte. Beide bei einem Autounfall, verursacht durch überhöhte Geschwindigkeit, ums Leben gekommen. Keine Ahnung, welche Gründe einem danach noch GEGEN ein allgemeines Tempolimit einfallen können. Außer vielleicht: Fahrspaß, Freiheit und schnelle Autos. Die Freiheit Deutschlands wird bei Tempo 200 auf der linken Spur verteidigt. Klar.***
Opa erzählt vom Krieg ist ja oft, wenn ich weiter unten bei der Musik von den Hooters erzähle.
Oma erzählt vom Krieg bedeutet aber tatsächlich: Oma erzählt vom Scheißkrieg. In der Podcast-Reihe [RSS | Soundcloud] erzählen fünf Frauen, wie es war. Als Kind. Während des zweiten Weltkriegs. Die AFD redet geschichtsvergessen daher, dieser Podcast sollte an jeder Schule im Unterricht verwendet werden.
***
Noch eine Podcast-Empfehlung. Leichteres Thema. Horst E. Motor und Christian Krach arbeiten sich bei Das war vor Jahren durch alte Intro und Tempo (die Zeitschrift, nicht das Taschentuch. Das wär ja eklig) – Ausgaben. Mit unfassbar fundiertem Popkulturnerdwissen. Dazu frengeln sie noch leicht. Sofort ins Herz geschlossen.
***
Bela B. tritt im Morgenmagazin auf und mal wieder soll Punk angeblich tot sein. Das ist mir zu kurz gedacht. Bela B. auch und Opa Buddenbohm erzählt von früher.
Punk ist auf jeden Fall auch die Antilopen Gang. Von der Einstellung sowieso, mit dem neuen Album auch musikalisch. Die Bonus CD Atombombe auf Deutschland ist eine Verneigung vor 30 Jahren Deutschpunk mit entsprechenden Gaststars und funktioniert auch live hervorragend. Davon hab ich mich vor einer Woche im Technikum überzeugt. Natürlich von der Empore aus. Die Schönheit des Moshpits bewundert man in meinem Alter nur noch von der Empore.
Dort oben ist mir auch eine Theorie zum Bandnamen eingefallen. Ich hab das mal schnell gegoogelt und ich glaube, ich bin der erste der diese Theorie aufstellt. Die Band weiß davon auch noch nichts.
Wenn man zehnmal hintereinander Antilopen Gang sagt, kommt Anti-Opel-Gang dabei raus. Versucht es. Zusammen mit den restlichen Die Toten Hosen – Bezügen wird da ein popkultureller Schuh draus.
***
Sonst ist musikalisch diese Woche wenig passiert. Es gibt neue Songs von Bush und Incubus (Incubush, wie der witzige @surfin_bird sie auch nennt). Das müsst ihr aber selber googeln. Gefällt mir nur mittelmäßig bis gar nicht.
Bei Kraftklub neige ich dazu Johnny Haeusler zuzustimmen (es sei denn ich entdecke noch irgendwo die ironische Brechung, befürchte aber die meinen das ernst).
Außerdem hab ich viel Bon Jovi gehört und mir Tickets für die Hooters gekauft. Nichts mit was die jungen Leser dieses Newsletters sich beschäftigen sollten.
***
Kommen wir zum Schlusswitz. Immerhin 1 gültige (Whats-App-Sprachnachrichten zählen nicht, Ivo) Einsendung kam nach meinem letztwöchigen Aufruf. Wenn da bis zum nächsten mal nicht mehr da ist, dann verbrate ich WIRKLICH die Fritzle-Witze meiner Kinder. Das wollt Ihr nicht und deshalb schickt Ihr mir Eure Lieblingswitze an postvon@heibie.de.
Der hier kommt von Anna:
***
Es klingelt an der Tür, die Frau öffnet, es steht ein junger Mann davor.„Guten Tag! Mein Name ist Umberto. Ich komme, um mit Ihrer Tochter zu vögeln.“
„Wie bitte, um was?!“
„UmBERTO!
***
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Der heutige Episodentitel basiert auf der Einkaufsliste meiner Tochter. Sie hat schon einen sehr ausgewählten Geschmack. Die Rechte für die Sendungstitel hab ich jedenfalls schon mal bei ARD und ZDF angemeldet.
***
Als unser Sohn vor knapp neuen Jahren zur Welt kam, hatte ich davor eine ziemlich klare Vorstellung, wie das alles laufen würde. Ich las mir das Buch Babys erstes Lebensjahr für Dummies durch. Und da stand schön aufgelistet ab welchem Monat das Baby was für eine Fähigkeit haben würde. Klang alles logisch und planbar.
Schlafen etwa würde der Bub schnell in seinem kleinen Babybettchen (mit ein bisschen Übung). Hat er natürlich nicht. Wir haben uns ziemlich schnell ein breites Bett gebastelt und von da an schlief er (und später seine Schwester) bei uns (2012 hab ich dazu gebloggt). In Variationen ging das ungefähr bei beiden bis zum Schuleintritt.
Die Vorteile liegen für mich immer noch auf der Hand: Wir haben v.a. in den sowieso anstrengenden ersten Jahren viel mehr Schlaf bekommen, weil wir uns um das Thema Schlaf einfach nicht kümmern mussten, die Kinder haben sich wohlgefühlt und wenn ich mir heute anschaue, dass der Neunjährige z.B. gar nicht mehr so viel Bock hat von mir geküsst zu werden, sehe ich der Pubertät etwas gelassener entgegen, weil wir in den ersten Jahr genug Körpernähe zu den Kindern getankt haben (und umgekehrt).
Im Ratgeberbereich scheint sich in den letzten Jahren auch was getan zu haben. GU, der Verlag, der auch das Baby-Schlaftraining-Buch Jedes Kind kann schlafen lernen verantwortet, hat mit Schlaf gut, Baby mittlerweile Familienbettfreundlicheres im Angebot und Maret Buddenbohm hat eine sehr persönliche Rezension dazu geschrieben, die ich gerne auch Neueltern ans Herz legen will.
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Das Live-Interview mit dem Korea-Experten Robert Kelly, bei dem plötzlich seine beiden Kinder reinplatzen habt ihr ja alle gesehen. Interessant fand ich die Reaktionen auf den Clip.
Zuerst: „Voll witzig“, dann: „Naja, aber wie der seine Kinder da so wegschiebt, weiß ja nicht“ oder „also ich hätte mein Kind ja auf den Schoß genommen“, darauf: „Könnt Ihr euch überhaupt vorstellen, was so eine Live-Interview für einen Druck bedeutet“, „Und wie die Nanny da die Kinder rauszerrt!“, „Moment, wieso geht ihr davon aus, dass das die Nanny ist. Weil es eine Koreanerin ist?“. Rollenbilder, Rassismus im Hinterkopf, strukturelle Probleme bezüglich Vereinbarkeit und politische Forderungen daraus, Social-Media-Reaktionsverhalten und Überdenken der eigenen Posititionen. Alles diskutiert auf Basis dieses kurzen Clips. Und am Ende kommt dabei mein Lieblings-GIF der Woche raus.
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Einerseits: Ich mag die ZDF-Sendung Die Anstalt. Seit Max Uthoff und Claus von Wagner die Sendung übernommen haben, geht es in jeder Ausgabe um ein Thema. Und das Thema wird dabei fast schon klassisch journalistisch durchrecherchiert, danach dann aber, und jetzt das Andererseits, in oft schwer erträglicher, klassischer Kabarett-Manier verarbeitet. John Oliver und manchmal auch Jan Böhmermann machen das inhaltlich ähnlich, in der Form aber viel moderner und lustiger.
In der Sendung vom 7.3.2017 ging es um Verkehrspolitik und Autoindustrie. Alles empörend und WTF!?, wie immer. Dann die letzten 5 Minuten.
Martin SonnebornThomas Gsella tritt auf und erzählt von seiner Schwester und seiner Nichte. Beide bei einem Autounfall, verursacht durch überhöhte Geschwindigkeit, ums Leben gekommen. Keine Ahnung, welche Gründe einem danach noch GEGEN ein allgemeines Tempolimit einfallen können. Außer vielleicht: Fahrspaß, Freiheit und schnelle Autos. Die Freiheit Deutschlands wird bei Tempo 200 auf der linken Spur verteidigt. Klar.***
Opa erzählt vom Krieg ist ja oft, wenn ich weiter unten bei der Musik von den Hooters erzähle.
Oma erzählt vom Krieg bedeutet aber tatsächlich: Oma erzählt vom Scheißkrieg. In der Podcast-Reihe [RSS | Soundcloud] erzählen fünf Frauen, wie es war. Als Kind. Während des zweiten Weltkriegs. Die AFD redet geschichtsvergessen daher, dieser Podcast sollte an jeder Schule im Unterricht verwendet werden.
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Noch eine Podcast-Empfehlung. Leichteres Thema. Horst E. Motor und Christian Krach arbeiten sich bei Das war vor Jahren durch alte Intro und Tempo (die Zeitschrift, nicht das Taschentuch. Das wär ja eklig) – Ausgaben. Mit unfassbar fundiertem Popkulturnerdwissen. Dazu frengeln sie noch leicht. Sofort ins Herz geschlossen.
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Bela B. tritt im Morgenmagazin auf und mal wieder soll Punk angeblich tot sein. Das ist mir zu kurz gedacht. Bela B. auch und Opa Buddenbohm erzählt von früher.
Punk ist auf jeden Fall auch die Antilopen Gang. Von der Einstellung sowieso, mit dem neuen Album auch musikalisch. Die Bonus CD Atombombe auf Deutschland ist eine Verneigung vor 30 Jahren Deutschpunk mit entsprechenden Gaststars und funktioniert auch live hervorragend. Davon hab ich mich vor einer Woche im Technikum überzeugt. Natürlich von der Empore aus. Die Schönheit des Moshpits bewundert man in meinem Alter nur noch von der Empore.
Dort oben ist mir auch eine Theorie zum Bandnamen eingefallen. Ich hab das mal schnell gegoogelt und ich glaube, ich bin der erste der diese Theorie aufstellt. Die Band weiß davon auch noch nichts.
Wenn man zehnmal hintereinander Antilopen Gang sagt, kommt Anti-Opel-Gang dabei raus. Versucht es. Zusammen mit den restlichen Die Toten Hosen – Bezügen wird da ein popkultureller Schuh draus.
***
Sonst ist musikalisch diese Woche wenig passiert. Es gibt neue Songs von Bush und Incubus (Incubush, wie der witzige @surfin_bird sie auch nennt). Das müsst ihr aber selber googeln. Gefällt mir nur mittelmäßig bis gar nicht.
Bei Kraftklub neige ich dazu Johnny Haeusler zuzustimmen (es sei denn ich entdecke noch irgendwo die ironische Brechung, befürchte aber die meinen das ernst).
Außerdem hab ich viel Bon Jovi gehört und mir Tickets für die Hooters gekauft. Nichts mit was die jungen Leser dieses Newsletters sich beschäftigen sollten.
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Kommen wir zum Schlusswitz. Immerhin 1 gültige (Whats-App-Sprachnachrichten zählen nicht, Ivo) Einsendung kam nach meinem letztwöchigen Aufruf. Wenn da bis zum nächsten mal nicht mehr da ist, dann verbrate ich WIRKLICH die Fritzle-Witze meiner Kinder. Das wollt Ihr nicht und deshalb schickt Ihr mir Eure Lieblingswitze an postvon@heibie.de.
Der hier kommt von Anna:
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Es klingelt an der Tür, die Frau öffnet, es steht ein junger Mann davor.„Guten Tag! Mein Name ist Umberto. Ich komme, um mit Ihrer Tochter zu vögeln.“
„Wie bitte, um was?!“
„UmBERTO!
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