Herzlichen Willkommen bei meinem ersten Monatsrückblick. Link- und Medientipps zu bloggen ist jetzt nicht unbedingt die neueste Erfindung, aber man muss es dann halt auch mal machen.
Und so versuche ich jetzt regelmässig am Ende eines Monats meinen Medienkonsum (und ein bisschen mehr) zu rekapitulieren. So eine Art Mischung aus happyschnitzel, diplix und dem Medien-Menü. Los geht’s mit dem November 2012.
Gesehen
Crazy, Stupid, Love
Nachdem mir Date Night mit Tina Fey und Steve Carell für eine Romcom schon ganz gut gefallen hat, hat mir @wersglaubt Crazy, Stupid, Love empfohlen. Ebenfalls mit Steve Carell und ähnlicher Thematik. Ein Paar, gefangen im Routinealltag Ehe, rauft sich irgendwie wieder zusammen und macht am Ende weiter. So soll es sein. Sehr screwballesk mit nur wenigen platten Humorausrutschern und guten Darstellern (Ryan Gosling, Marisa Tomei, Julianne Moore und the one and only Kevin Bacon). Schaut das mit dem Partner eurer Wahl.
Add a friend
Ohne das Posting vom abspannsitzenbleiber hätte ich vielleicht zu spät von dieser neuen Serie erfahren. Add a friend ist die erste Eigenproduktion des Sparten-Pay-Senders TNT Serie.
Dreh- und Angelpunkt ist der Fotograf Max, der nach einem Unfall für längere Zeit im Krankenhaus liegt und den Kontakt zur Außenwelt mit seinem Macbook Air und Google+ hält. Daraus ergeben sich 5-6 verschiedene Handlungsstränge, die in sich teilweise komplett eigene Genres abbilden. Das reicht von Comedy über Drama bis zum kleinen Thriller.
Add a friend ist dabei eine der wenigen deutschen Serien, die sich an den großen amerikanischen Vorbildern orientiert und dabei noch nicht mal schlecht abschneidet. Es gibt durchgehende Plots und Cliffhanger und das ganze ist einerseits ziemlich kostengünstig produziert, sieht aber andererseits nicht so aus. Die handelnden Personen sitzen nur vor ihren Rechnern und kommunizieren fast ausschließlich über Hangouts. Wenn man das so hinschreibt klingt es ziemlich konstruiert und aufgesetzt, doch es funktioniert überraschenderweise. Und das liegt zum einen an der liebevollen und aufwändigen Produktion der Dialoge, die Videochats wurden in Echtzeit gedreht, d.h. die Darsteller saßen im selben Raum und haben wirklich über ein internes Netz kommuniziert, konnten also direkt aufeinander reagieren, und zum anderen an der Spitzenbesetzung. Wieviel Liebe zum Detail in der ganzen Produktion steckt sieht man ziemlich gut in diesem kleinen Making-Of. Die 2. Staffel wird bereits gedreht und es ist zu hoffen, dass sich die Reichweite der Serie durch eine baldige DVD-Edition noch vergrößert. Verdient hätte sie es.
Kleines Schlaumeier-P.S.: Das Konzept eine Serie in Chats zu erzählen gab’s schon vor ein paar Jahren mit The Scene, einer Serie über Uploader, WareZ und Screener.
Pastewka – 6. Staffel
SAT*1 hat die neuste Staffel im Oktober/November schnell versendet. Für mich immer noch eine der lustigsten deutschen TV-Produktionen, die auch in der 6. Auflage nichts verliert. Schnell weggeschauter Spaß, den es auch schon auf DVD gibt.
Star Trek 3 – Auf der Suche nach Mr. Spock
Zufällig reingezappt und drangeblieben. Alte Star Trek Sachen muss man einfach immer mal wieder anschauen. Und soviel kann ich verraten: Mr. Spock lebt! Schön, und mir bisher unbekannt: Unter der Klingonen-Bösewicht-Maske steckt Doc Brown.
Tatort
Im November hat’s mir nur zu einer Folge gereicht, ich vermute aber mal, es war die beste:
Mein Revier (Folge 849)
Ich mag Jörg Hartmann und die anderen Psychos im neuen Ensemble des Dortmund-Tatorts. Außerdem kann ein Kommissar mit Nachnamen Faber kein schlechter Kommissar sein.
The Town – Stadt ohne Gnade
Derber, kleiner Thriller mit einem ziemlich überzeugenden Assi-Jeremy Renner, einem Ben Affleck der auch nicht weiter stört und Jon Hamm, direkt aus der Werbeagentur ihres Vertrauens. @twiiita hat ihn mir empfohlen und das immer wieder gut selektierte ZDF Montagskino hat ihn ausgestrahlt.
neoParadise
Ist für mich der legitime Schmidteinander-Nachfolger. Schau ich jede Woche. Krepiert auch mal was im Rohr, aber ich muss leider immer wieder lachen, wenn Klaas z.B. bei 5:50 Riverdance tanzt.
Dittsche
Er ist wieder da, denn ohne geht es nicht. Lässt sich alternativ auch gut als Podcast konsumieren.
Gelesen
+++ Breaking+++ Ich habe mal wieder ein ganzes Buch gelesen. Es war: +++ Breaking+++
Der Regler (von Max Landorff)
Mein erster Versuch ein eBook auf dem iPad2 zu lesen. Hat ohne Sehnenscheidenentzündung und Tennisarm geklappt. Schließe aber trotzdem nicht aus in naher Zukunft auf einen Sony oder Kobo umzusteigen. Das Buch ist ein durchschnittlicher Thriller. Ziemlich überkonstruiert und am Ende unglaubwürdig.
Und ein bisschen neunte Kunst gab es auch noch:
Old Boy (von Garon Tsuchiya)
Die vier Bände waren zufällig gerade in der Bibiliothek verfügbar und ich hab die Gelegenheit ergriffen diesen kleinen Comic-Klassiker nachzuarbeiten. Ziemlich spannend, im Mittelteil vielleicht ein bisschen zu lang, aber nie so langweilig, dass man aussteigt. Ist auch ein guter Einstieg für Manga-Neulinge um sich an die ungewohnte Leserichtung zu gewöhnen, da die Erzählung ansonsten auf die genreüblichen und für den Einsteiger oftmals irritierenden Überzeichnungen verzichtet und eher als klassischer Noir-Krimi mit ruhigen, wenig hektischen Pannels daher kommt. Zufällig lief im November auch die allseits lobgepriesene Verfilmung auf 3Sat, die ich dann gleich mal zur Ansicht für Dezember weggespeichert habe.
Ansonsten lese ich natürlich unglaublich viel im Netz und bookmarke fast alles in meinem readability-Account. Ein paar Links, die ich im November dort zusätzlich mit einem Sternchen versehen habe:
Die Supertalente
Eine Reportage aus der Nido 10/2012 über die U8 des FC Bayern. Starker Text, Spitzenbilder.
(Disclaimer: Ich hab was mit Nido zu tun)
Wieso wir Leseclubs brauchen
Stefan Plöchinger, Chef von sueddeutsche.de, macht sich gute Gedanken über die Zukunft der Zeitung.
„Die Geldelite verselbständigt sich“
telepolis-Interview mit dem Soziologen Hans-Jürgen Krysmanski der Reichenforschung betreibt.
Stadt, Land und kein Fluss
journelle über den nur vermeintlichen Gegensatz von Stadt vs. Land.
Auf neoliberalen Bildungswegen
Bericht eines Elternbeirats aus dem optimierten und durchorganisierten Schulalltag.
Am Stammtisch der Mittelschicht
Kathrin Hartmann über die sich selbst abschaffende Mittelschicht
(Disclaimer: Kathrin Hartmann kenne ich persönlich)
Mein Auto ist dein Auto
Das Sharing-Thema ist jetzt nicht so neu, aber Die Zeit verlinkt ein paar interessante Plattformen, die ich noch nicht kannte.
Der Rest von …
Herr Buddenbohm hat mit einem Blogeintrag über sein Viertel eine kleine Blogwelle gestartet. Aus persönlich historischen Gründen hat mir der Beitrag von @dentaku über Stuttgart West gut gefallen. München Giesing und Haidhausen fehlen leider noch.
Gehört
Ich höre ziemlich viel. Unterwegs v.a. Podcasts. Zu den regelmässigen gehören momentan: WRINT, NSFW, Medienradio, Medien-KuH, CRE, Alternativlos und natürlich der beste Filmpodcast der Welt: Die leider viel zu selten erscheinenden Flimmerfreunde (ehemals Ohrensessel).
Neben den Standards gab es im November noch ein paar herausragende Episoden, die ich kurz verlinken möchten:
SWR1 Leute: Jörg Kachelmann im Interview
Das Interview ist von Anfang Oktober. Der ganze Fall und dessen mediale Aufbereitung ist größtenteils an mir vorbeigezogen. Wolfgang Heim führt hier ein sehr unaufgeregtes und sachliches Interview mit Kachelmann und seiner Frau. Für Einsteiger gut geeignet.
Medien-Kuh-Spezial mit Olli Schulz
@koerber und @domminikhammes hatten Gelegenheit Olli Schulz vor einem Auftritt 40 Minuten zu interviewen. Großartig, informativ und sympathisch.
Chaos Radio Express – Bier
Frauen, versteckt diese Episode vor euren Männern. Es sei denn ihr legt Wert auf eine experimentelle Bierbrauinstallation im Keller. Denn genau diese will Mann, wenn dieser Podcast durchgelaufen ist.
Musik höre ich auch. Und zwar momentan fast nur noch bei Spotify. Einigermaßen aktuelle Alben kann ich folgende guten Gewissens empfehlen:
Calexico – Algiers
Moneybrother – This is where life is
Ben Folds Five – The Sounds of the life of the mind
Und komischerweise bin ich auf einem Dire Straits-Trip gelandet. Ich weiß nicht genau warum. Jedenfalls halte ich Tunnel of Love gerade für eins der besten Lieder aller Zeiten.
Getrunken
Augustiner Helles
Aperol Spritz
Tegernseer Hell
Gemacht
Ein Lagerfeuer
Das alljährliche Laternelaufen unserer Krippe endet immer mit einem großen Lagerfeuer. Das ist schon ziemlich toll, mitten in der Stadt sowas machen zu können. Dieses Jahr war ich zum ersten mal dafür verantwortlich und evolutionsbedingt natürlich etwas angespannt. Denn was ist schlimmer, als bei einem Lagerfeuer zu failen? Eben! Ging aber alles gut, wie folgendes Bild beweist.
Gelaufen
38 km, sagt runtastic. (allerdings inkl. zweier Wanderungen)
Hab ich gerne gelesen. Ich komm dann in vier Wochen wieder vorbei.