Kunst trifft Politik

Ich hab meine 10 Kilometer-Laufrunde leicht modifiziert und statte jetzt regelmäßig zwei der drei Bio-SUVs einen Besuch ab. Der Verfall ist offensichtlich.

Gut gefällt mir auch das Infoplakat der CSU Bogenhausen, das bis vor kurzem noch vor der Installation am Europaplatz stand.

Die CSU will nicht, dass im Stadtteil Bogenhausen Parkraumbewirtschaftung eingeführt wird. Parkraumbewirtschaft ist der sperrige Verwaltungsbegriff für „Du brauchst einen Bewohnerparkausweis um dein Auto weiter auf öffentlichen Parkplätzen zu parken“.

Ein Bewohnerparkausweis kostet momentan 30 € im Jahr. Der Münchner Stadtregierung unter Grün/Rot ist das zu wenig. Sie würde gern die Gebühren erhöhen um eine lenkende Wirkung zu erzielen. Lenkende Wirkung bedeutet: öffentlicher Parkraum soll nicht mehr deutlich günstiger sein, als beispielsweise ein privater Stellplatz (ca. 100€ im Monat). Das darf die Stadt München aber nicht, weil das Land Bayern dazu erst die rechtlichen Voraussetzungen schaffen müsste. Will das bayrische Innenministerium aber nicht. Gleichzeitig sagen Statistiken, dass private PKW im Durchschnitt 23 von 24 Stunden am Tag ungenutzt rumstehen. Rumstehen und vor sich hinrosten könnte man sagen.

Und damit wäre man bei dem Kunstwerk von Folke Köbberling. Da steht am Europaplatz der viel zu große SUV und modert ungenutzt vor sich hin, davor stellt die CSU ein Plakat auf, weil sie dagegen ist, dass Bogenhausener demnächst 30 € im Jahr zahlen müssen, während im Hintergrund der Wegweiser zum Bayerischen Landtag weist, wo diejenigen regieren, die es der Landeshauptstadt ermöglichen könnten deutlich höhere Gebühren für die Nutzung öffentlichen Parkraums zu verlangen. Schönes Gesamtkunstwerk.

 

 

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