Muttizettel und Dadlines

Endlich Sommerferien. Der Sohn bricht direkt nach Zeugnisübergabe alleine auf.

Und wer noch nicht 18 Jahre ist und alleine aufbricht, braucht – um z.B. auf einem Campingplatz zu übernachten – ein Blatt Papier, auf dem steht, dass ihm das seine Eltern erlauben. Umgangssprachlich: Der Muttizettel.

Der Begriff scheint weit verbreitet, Campingplätze fragen direkt danach – ich hab noch nie davon gehört und google erst mal, ob es vielleicht auch einen Vatizettel gibt. Ergebnis: Meintest du vielleicht Muttizettel?

Ein paar Tage davor verschaffe ich auf Mastodon einem kleinen Wortspiel Luft, das seit Tagen durch meinen Kopf spukt (wegen Scandlines und dem ähnlich klingenden Wort für eine Frist in der Arbeitswelt. Ihr versteht!?! Naja …)

Eine Reply darauf: Link zu einem Dad-Shirt. Die Dadline als Todeszone zwischen Tochter und Männerwelt.

Haha. Ist doch beides irgendwie lustig, du alter Spaßverderber. Oder halt auch nicht.

Wer fühlt sich denn verantwortlich für ein Formular, das Muttizettel heißt? Also wer kümmert sich mal wieder um den ganzen Alltagskram? Wie immer? Nachricht an alle Väter: Traut euch. Der Muttizettel ist keine Raketenwissenschaft. Hab sogar ich geschafft auszufüllen. Und er ist eigentlich auch nur ein Stellvertreter für Größeres. Kümmert euch gefälligst!

Und warum gibts die Dadline eigentlich nicht für Söhne? Und überhaupt – zum Heiligenbimbamm! – die Sache ist die:

Es gibt genau eine Person, die darüber entscheidet, wer meiner Tochter nahekommen darf und wer nicht und das ist: meine Tochter.

Kein Mann hat das Recht, über eine Frau zu entscheiden. Das gebe ich ihr mit. Und noch viel wichtiger: das gebe ich ihrem Bruder mit. Das schreib ich ihm auf seinen Vatizettel.

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