München / Berlin

Am Morgen bin ich wie immer ein bisschen zu früh am Bahnhof.

Und ein bisschen zu früh bedeutet bei mir knapp 50 Minuten vor Abfahrt. Das ist so eine Macke, weil wer weiß ob nicht was dazwischenkommt, man vielleicht irgendwo in der Stammstreckenröhre auf dem Weg zum Hauptbahnhof stecken bleibt oder noch mal kurz zurück muss, weil man was Wichtiges vergessen hat. Passiert natürlich nie und meine Familie nerve ich damit, dass ich sie immer viel zu früh aus der Wohnung scheuche, nur damit wir danach noch 45 Minuten am Bahnsteig rumlungern. Heute bin ich aber alleine zur re:publica unterwegs, niemand muss unter meinen Zwängen leiden und ich nutze die übrige Zeit, um mir den aktuellen Stand der Hauptbahnhofsbaustelle anzuschauen. Der komplette Hauptzugang ist schon länger gesperrt und wird abgerissen. Blick auf die Baustelle gibt es nur durch Zäune oder schmutzige Plexiglasscheiben. Der Bahnhof ist nur noch über die Seiteneingänge zugänglich.

Berlin hat schon fertig gebaut.

In Hotelnähe stolpere ich zufällig in einen kleinen Stadtgarten rein. Mitten zwischen Beton. Vattenfall hat dort neben seiner Zentrale einen Garten eingerichtet, der für alle offen ist. Keine Ahnung, ob das Greenwashing ist, aber mir kommt es gerade sehr gelegen und ich kann meine Falafel im Liegestuhl mit Blick auf viel Grün essen.

Das Standesamt Kreuzberg lädt stabil romantisch zur Trauung ein.

München exportiert junge, freshe Musik am laufenden Band in die Hauptstadt.

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