https://19.re-publica.com/de/session/was-konnen-unternehmen-minecraft-lernen
@martienwiens hat eine Ethnografie der drei Minecraftserver https://rocketminers.de/ https://rewinside.tv/ und https://wurstmineberg.de/ durchgeführt. Er hat beobachtet, mitgespielt und Admins und User interviewt.
Minecraft hat über 150 Mio Downloads, es gibt geschätzt über 400.000 Server weltweit. Minecraft ist ein eigenes Ökosystem, ein Framework auf dem die „Generation Minecraft“ Sachen macht.
Warum sollte sich ein Unternehmen damit beschäftigen? Ganz banal: Die 15-Jährigen, die heute MC spielen, sind in 10 Jahren die Bewerber auf Jobs. Dann hilft es zu verstehen, wie sie denken. Und Minecraft prägt ihr Denken heute schon.
Was lernen und erfahren sie genau und warum kann das relevant für die Arbeit im Unternehmen sein?
- Man ist nich man selbst, man spielt eine Rolle. Die Spieler entwickeln eine hohe Rollenspielkompetenz, können trennen zwischen Ich vs. Avatar. Das erhöht die Agilität und ist eine wichtige Eigenschaft für „Holokratie“
- Manage Möglichkeiten, nicht Ziele: in MC gibt es (oft) kein Ziel, trotzdem unglaublich viel Motivation und Einsatz. Es entsteht ein Möglichkeitenraum, den die Spieler souverän nutzen. Ansporn ist: Mitglied werden, Mitglied bleiben.
- Lass die Umgebung Deinen Job machen. Akteure und Aktanten agieren auf Augenhöhe. Spieler müssen Dinge managen, Admins arrangieren eine hochgradig vernetze Umgebung, die dann fast von alleine läuft.
- Lass leerstellen. MC ist unfertig. Es gibt Lücken und Bugs. Spieler füllen die kreativ aus (Eisengolemfabrik). Das Nichtplanbare geschieht ständig. Trotzdem sind die Spieler auch updatebereit um sich dort auf neue Lücken zu stürzen.
- Denke Deine Arbeit zum Spiel um. Spiel kann ein sicherer Experimentierraum sein, in dem Fehler passieren dürfen. MC könnte eine virtuelle Alternative zu LEGO-Serious-Play sein.
Das nächste mal, wenn meine Kinder mit nem Schwert einen Creeper verdreschen, werd ich das mit ganz anderen Augen sehen. Wahnsinnig gute Konfliktfähigkeit.
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