Castellare di Mercurio ist schon wieder so ein Bergdorf, wo die Straße aufhört. Insgesamt 33 Einwohner und jetzt für fünf Tage 37, weil wir dort in einem sehr netten, alten Eckhaus übernachten.
Das Dorf liegt so einsam, dass unsere Vermietern sagt, wir sollen bei der Abreise die Tür einfach offen und den Schlüssel innen stecken lassen.
Der Einzige Nachteil der Unterkunft mag die Entfernung zum nächsten Supermarkt in Corte sein (20 Minuten), sonst fällt mir nichts ein. Die Terrasse ist der Hammer, die Ausstattung tipptopp (WLAN) und der Preis mit knapp 50€/Nacht moderat.
Wenn ich ein Buch schreiben würde, würde ich mich hier zwei Monate einmieten, den ganzen Tag auf der Terrasse verbringen, tippen und ab und zu ins bewaldete Tal kucken. Über dem Wald stelle ich mir dann Sprechblasen vor mit fluchenden Römern und lachenden Galliern.
Im Tal unten liegt Corte, die „heimliche Hauptstadt“ Korsikas. Wobei die Frage berechtigt ist, wie „heimlich“ das wirklich ist, wenn es in jedem Reiseführer steht. Von Corte aus kann man viele tolle Wandertouren mit Wasserfällen und Badegumpen machen.
Am ersten Tag laufen wir aber erst mal direkt vom Haus aus los.
Ich hab was geplant, aber weil ich nur so halb guten Orientierungssinn habe und weil die eingezeichneten Wanderwege hier auch nur so halbzuverlässig sind, haben wir geplante Abkürzungen nicht gefunden und dafür andere Abkürzungen neu entdeckt.
Vom Dorf geht es am Hang entlang über einen schönen Wandersteig bis zur Capella San Martinu, dort dann noch ein Stück nach links hoch und an einer windgeschützten Stelle mit Aussicht erst mal Mittagspause.
Dann wieder runter zur Kappelle und auf der Serpentinenstraße zurück nach Castellare di Mercurio. Je nach Kurvenlage hat man immer wieder einen schönen Blick auf auf das Bergdorf. Wir treffen noch ein paar Pferde, sonst ist hier eher wenig los. Die mitgetrackte Route (inkl. aller Umwege und Sackgassen) gibt es hier.
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