Fernsehen, DVDs, Apps und Internet. Wie können Eltern gute und altersgerechte Kindermedien finden? Wir haben da ein paar Tipps.
Das Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung bietet u.a.Rezensionen zu aktuellen Computerspielen und Apps. Die ausführlichen Besprechungen bestehen meistens aus subjektiven Spielbeschreibungen und weiteren objektiven Angaben, wie z.B. Altersempfehlungen. Die Beiträge sind leider nicht so gut recherchierbar wie in der DJI-Datenbank und es werden auch Spiele für ältere Jugendliche besprochen. So findet man beispielsweise den ab-18-Egoshooter neben dem niedlichen Puzzlespiel für Vierjährige. Außerdem gibt es auch noch eine große Anzahl an umfangreichen Fachartikeln und Praxistipps rund um das Thema Medienpädagogik, die auch für Eltern interessant sind.
Das deutsche Jugendinstitut in München pflegt eine umfangreiche Datenbank mit Software und Apps für Kinder. Die Besprechungen, die von Medienpädagogen erstellt werden, sind ausführlich und hilfreich. Man kann die Datenbank sehr differenziert nach unterschiedlichen Kriterien, wie z.B. Betriebssystem, Jugend- und Datenschutz, Werbung, Genre oder Zielgruppe durchsuchen. Die umfangreiche Sammlung scheint auf einem aktuellen Stand zu sein.
Der Name ist vielleicht ein bisschen unglücklich gewählt, klingt er doch eher nach unseriöser Klingelton-Abzocke. Dahinter verbirgt sich aber ein Projekt u.a. der Landesanstalt für Medien NRW. Das Portal richtet sich primär an ältere Kinder und Jugendliche, die sich selbst informieren wollen. Neben App-Besprechungen gibt es auch verständliche Informationen zu Themen wie Datenschutz, Abofallen oder Mobbing.Für Pädagogen und Eltern gibt es einen eigenen Bereich in dem Praxistipps und Infomaterial bereitgestellt werden.
TOMMI – Deutscher Kindersoftwarepreis
Der TOMMI wird seit 2002 verliehen und ist eine Initiative des Family Media Verlags. Unterstützt wird der Preis u.a. vom deutschen Bibliotheksverband und dem Kinderprogramm des ZDF. Eine Fachjurywählt Spiele aus unterschiedlichen Kategorien aus, die dann von Kindern vor Ort in zahlreichen deutschen Bibliotheken getestet und bewertet werden können. Die Gewinnerliste reicht von Konsolenspielen für Ältere bis hin zu Apps für Zweijährige und bietet jedes Jahr eine feine Empfehlungsliste für tolle, kindgerechte Angebote.
Ich bin ja etwas skeptisch gegenüber speziellen Suchmaschinen und Portalseiten für Kinder. Dahinter steckt immer irgendwie der Gedanke, das Kind in einem eingezäunte Garten vor dem restlichen, bösen Internet zu beschützen. Da die Kinder von sich aus irgendwann sowieso zu Google und YouTube wechseln werden, sollte man sie doch gleich dorthin lassen und sie lieber dabei begleiten, so lange man noch Einfluss hat.
klicksafe.de bietet u.a. so eine Portalseite (mit Einstiegen zu den Kindersuchmaschinen blindekuh.de, fragfinn.de und Helles Köpfchen). Kinder finden dort redaktionell aufbereitete Artikel und Linktipps. Im Hauptbereich der Seite gibt es für Eltern Informationen und Praxistipps rund um das Thema Medienerziehung und Internetnutzung für Kinder.
Das Internet-ABC wird von einem eigenen Verein betrieben, der von zahlreichen Landesmedienanstalten unterstützt wird. Die Seite richtet sich speziell an Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren. Die Tiere Eddy, Percy, Flizzy und Jumpy nehmen die Surfanfänger bei der Hand und erklären alles Wichtige zum Thema Internet. In einem interaktiven Spielkönnen die Kinder ihren Internet-Führerschein machen und imElternbereich gibt es umfangreiche Informationen für die Erziehungsberechtigten.