in Tagebuch

15.9.2022 – Danke, Journelle

So zwischen 2010 und 2013 habe ich für die Online-Ausgabe der Elternzeitschrift Nido jede Woche eine kleine Kolumne geschrieben, in der ich elternrelevante Links zusammenkuratiert habe und gefühlt in jeder zweiten Ausgabe war ein schlauer Text aus Journelles Blog (das mittlerweile offline ist) verlinkt.

Auf Twitter hab ich sie immer gerne gelesen und sie hat auch da immer wieder sehr direkt, sehr offen, sehr persönlich und witzig über das Patriarchat und alles andere, was sie ungerecht fand, geschrieben. Manchmal hab ich auf ihre Tweets irgendwas Dummes geantwortet und sie hat dann sehr präzise und auf den Punkt klar gemacht, dass ich da vielleicht noch mal drüber nachdenken sollte.

Ich hab in meinen Social-Media-Bios u.a. „Feminist in Ausbildung“ stehen, weil ich da jeden Tag noch was dazu lerne. Journelle war in den letzten zwölf Jahren eine meiner Hauptausbilderinnen.

Wir sind uns nie in echt begegnet, aber wenn, dann hätte sie mich hochgehoben.

Am letzten Samstag ist ihr Herz stehen geblieben. Sie ist viel, viel zu früh gestorben und wird fehlen.

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Kommentar

Webmentions

  • Maximilian Buddenbohm 17. September 2022

    Eine Fortsetzung aus Frankreich – die Rückkehr.
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    Christian gefällt die Tagesschau nicht.
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    Herr Rau über die Energiepauschale.
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    Frau Novemberregen geht es scherzhaft an, aber dennoch, da ist es, das Bevorratungsthema.
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    Den Fokus korrigieren
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    Nach ein paar hundert Tagen, drei Impfungen, mehreren Lockdowns für die Kinder, abgesagten Sommern und Geburtstagspartys, ermüdend vielen Artikeln über Inzidenzen und immunologische Lagen, Lagerkollern, Sehnsüchten nach vollen Bars, lauten Restaurants, Gedrängen, bekam ich es dann auch. Es war ein milder Verlauf.
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    Nicola verweist in ihrer traditionellen Monatsnotiz auf einen Text von mir, in dem ich auf sie verweise, wir klicken im Kreis und finden es gut. Also ich jedenfalls.
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    Viele werden es mitbekommen haben, es ist ein großer Verlust zu beklagen. Journelle ist gestorben, Elena, die ich schon seit den Anfängen der Bloggerei kannte, die immer schon mit dabei war, wenn ich online war. Vanessa, die Kaltmamsell und Heiko haben schon etwas über sie geschrieben, ich bekomme es leider gerade nicht hin. Die drei Texte ergeben aber schon ein Bild, denke ich. Mein Hirn bleibt im Moment immer stehen bei: „Die Herzdame war doch gerade noch mit ihr aus“, und mehr kommt dann nicht. Weil es einfach nicht sein kann, weil es doch so ist.
    Ich mache Tiktok auf, der Algorithmus spielt mir einen indischen Guru zu, der einen Vortrag vor westlichem Publikum hält. Er sagt: „Wenn Sie morgen früh aufwachen und feststellen, dass sie noch lebendig sind …“ Das Publikum lacht. Er sagt: „Was gibt es da zu lachen.“
    Ja. Was gibt es da zu lachen.
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    Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber ganz klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel. Merci!