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Twitter – Das T steht für Tschaukakao

Kurz nach meinem 15-jährigen Twitterjubiläum wurde die Plattform von einem neuen Eigentümer übernommen. Seitdem ist es eigentlich jede Woche schlimmer geworden. Twitter schleicht sich bei mir seitdem langsam aus, ich schleich mich seitdem langsam aus Twitter raus.

Ich habe ein bisschen den Überblick verloren, was genau alles passiert ist seit November 2022, aber hier im Übermedien-Podcast wird alles noch mal gut zusammengefasst und Michael Seemann schreibt auf, warum die ganze Entwicklung aus verschiedenen Gründen keine gute ist.

Für mich persönlich sieht es wie folgt aus

Viele Menschen mit denen ich auf Twitter jahrelang kommuniziert habe, sind nicht mehr dort und die, die noch dort sind, werden mir nicht mehr vernünftig angezeigt – zum einen weil ich nicht mehr so oft dort bin, zum anderen weil an der Plattform ständig rumgebaut wird. Mir werden Random-Tweets empfohlen, Blockfunktionen funktionieren nicht mehr, alles wirkt irgendwie buggy und die neuen API-Restriktionen sorgen dafür, dass Bridgy, der Dienst, der bisher dafür gesorgt hat, dass Tweets zu meinen Blogbeiträgen hier im Blog in den Kommentaren integriert wurden, dies nun nicht mehr anbieten kann. UND DANN TAUSCHT ER AUCH NOCH DAS LOGO GEGEN DIESEN DUMMEN DODGECOINHUND AUS!

Die Strategie des neuen Eigentümers überzeugt mich nicht, oder, wie wir in den 80ern gesagt haben: Twitter bockt nicht mehr!

Ich hab Twitter für drei Dinge genutzt.

1. Kommunikation

Mit anderen hin und herschreiben, gegenseitig Tipps geben, Quatsch machen. Dafür sehe ich momentan keine richtige Alternative. Am ehesten vielleicht noch Mastodon. Das werde ich mal im Auge behalten. Ich bin hier zu finden.

2. Information

Ich habe aus Twitter wahnsinnig viel Wissen und Know-How rausgezogen. Über Links zu Themen und Artikeln, die meine Timeline gepostet hat. Das leider eingestellte Aggregationstool Nuzzel hat da immer gute Dienste geleistet. Aber auch auch das manuelle extrahieren und bookmarken von Links hat immer noch gut funktioniert.

Als Ersatz baue ich mir gerade wieder eine aktuelle Liste mit RSS-Feeds zusammen. So wie früher. Da werde ich demnächst auch mal ein paar Tipps dazu verbloggen.

3. Publikation

Ich hab auch ein bisschen was in Twitter reingeschrieben. Größtenteils wahrscheinlich mittelmäßige Dad-Jokes und Wortspiele, aber vielleicht war der ein oder andere Thread oder Gedanke für zwei bis drei andere Menschen auch interessant.

Mein zentrales Publikationsmedium ist jetzt wieder mein Blog! Da habe ich die letzten Tage schon wieder regelmäßiger gebloggt und das hat überraschend viel Spaß gemacht.

So sieht’s aus

Die Twitter-App ist von allen Geräten gelöscht. Meinen Twitter-Account werde ich erst mal ruhen lassen. Meine Tweets sind zum Glück alle im Tweetnest gesichert. Den AutokorrekturM-Bot pflege ich noch, bis der neue Twitter-Besitzer merkt, dass Verkehrswende weniger Autos bedeutet, auch weniger eAutos. Beruflich werde ich auf der Plattform noch ein bisschen zu tun haben und ab und an werde ich im Browser in meinen Account noch reinschauen. Mit viel Interaktion meinerseits darf dort aber nicht mehr gerechnet werden.

Links zu neuen Blogposts werde ich auf Twitter (automatisiert), Mastodon und Instagram posten. Wenn mir ganz langweilig ist auch mal auf Facebook. Ich werde natürlich jedes beknackte neu aufploppende Netzwerk testen. Join me auf Substack, post.me oder im Elternportal der Schule meiner Kinder. Invites zu Bluesky bitte gerne in die Kommentare. So richtig vielversprechend sieht aber grad nichts davon aus.

Schade. Aber vielleicht auch mal ganz gut, wieder neues auszuprobieren.

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Kommentar

  1. Ich wollte den Tweet zum Blog gerade faven. Ja, ich hab’s selbst noch rechtzeitig gemerkt. Du gehörst zu den Menschen, die ich ohne Twitter nicht kennen- und schätzengelernt hätte.
    Mein Tagebuchbloggen (bzw. der Versuch) beruht auf den gleichen Gedanken.