https://19.re-publica.com/de/session/digital-power-its-discontents
Disruptive Digitalisierung/Innovation ist fast immer konservativ. Sie manifestiert gesellschaftliche Zustände und ermöglich selten echte Partizipation und Teilhabe. Ihr wichtigstes Ziel ist Profit in unregulierten Märkten.
Technik sorgt dafür, dass gesellschaftliche Probleme nicht mehr oder anders wahrgenommen werden. In Brasilien wird ein Traffictool von Google und WhatsApp genutzt um Kriminalität vorherzusagen, bzw. davor zu warnen.
Die Technologie wird damit zu „Survival-Tech“ für den Einzelnen. Das Kriminalität gesellschaftliche Ursachen hat, wird dadurch verdrängt. Hauptsache mir selbst passiert nix.
Uber und Airbnb sind auch „Survival Tech“. Technologie, die es den Einzelnen ermöglicht noch irgendwie zu überleben. Wenn Gesellschaft schlechter und unsolidarischer wird, wird „Survival Tech“ wichtiger.
Ist aber alles kein Naturgesetz. Wenn gewollt, kann die Richtung auch weg von den Shareholdern, hin zu kooperativer Solidarität führen.
Aus dem letzten Jahrhundert hängengebliebener Irrglaube: Es gibt nur 2 Wege: den privaten, freien, unregulierten Markt vs. totalitärer Sozialismus.
Tatsächlich gibt es viel mehr Wege, wie man (mit neuer Technologie) Gesellschaft, öffentlichen Sektor und Markt gestalten kann.
Daten und digitale Infrastruktur in öffentlicher Hand, statt bei den Monopolplattformen und Bürger dadurch ermächtigen sich nicht nur durch Konsum oder Unternehmertum an der Gesellschaft zu beteiligen.
Beispiel: offene, kommunale Mobilitätsplattformen ermöglichen bürgergetrieben, hyperlokale Transportangebote.