in Tagebuch

Lost in Music

Im FatCat / Live Evil findet zum ersten Mal die Veranstaltung Lost in Music statt. Eine Lesung. Mit Musik. 15 Minuten lesen Autor*innen aus eigenen oder fremden Texten, in denen es immer irgendwie um Musik geht und dann spielt wieder jemand anderes 15 Minuten Musik.

Man merkt Veranstalter Markus Nägele alias Don Marco, der das Event auf eigenes Risiko hochgezogen hat, bei seinen Zwischenmoderationen an, wie erleichtert er ist, dass die Bude bumsvoll ist (sorry für den 80er-Slang, aber es ist auch ein bisschen eine Zeitreise an dem Abend). Es klappt noch nicht alles optimal, aber das ist insgesamt ein schönes Konzept und wird hoffentlich fortgesetzt.

Es lesen Achim Bogdan, Sandra Gern, Kaline Thyroff und Sportfreunde-Schlagzeuger Flo Weber. Wunderschöne akustische Musik kommt von Angela Aux und gleich zwei Slots räumt der Champ aus Österreich ab: Austrofred.

Franz Adrian Wenzl ist hauptamtlich Sänger der österreichischen Band Kreisky, hat aber eine nebenberufliche Arbeitserlaubnis als reinkarniertes Freddie Mercury Double. Aber anstatt einfach alle Queen-Hits im Halbplayback nachzusingen, verknüpft er das Beste aus beiden Welten. Queens Melodien und die Texte aus Austrop-Hits.

Jemand, der in den 1980ern im elterlichen Autoradio mit Reinhard Fendrich und Peter Cornelius dauerbeschallt wurde, als erste Lieblingsband Erste Allgemeine Verunsicherung und als zweite Lieblingsband Queen in jedes Freundebuch schrieb muss Austrofred einfach lieben. Ich liebe Austrofred. Sein Meisterstück: Der Märchenprinz-Text auf die Melodie von Bohemian Rhapsody. Perfekt!

Im Live Evil war früher das Restaurant Gast. Und da war ich eine Zeit lang sehr häufig mit den noch sehr kleinen Kindern. Man konnte dort super Pasta und Asia essen und es gab viel Freiraum für Vierjährige mit Bewegungsdrang. Irgendwann später am Nachmittag haben wir dann meine Frau aus der Bibliothek von der Arbeit abgeholt. Ein gemeinsamer Abend wie dieser war damals viel komplizierter zu organisieren.

Heute hat die Gasteig-Bibliothek zwei Interimsquartiere, der Gasteig wird zwischengenutzt, meine Frau eröffnet in anderen Stadtteilen Bibliotheken und während wir uns Austrofred anschauen und vorlesen lassen, verbringen die großen Kinder ihre Abende irgendwo anders. Am nächsten Tag erzählen wir uns dann gegenseitig, was wir so gemacht haben. Also wir erzählen ziemlich viel und ernten leidliches, aber höfliches Interesse und die Kinder erzählen eher nicht so viel, aber wir hören dafür umso interessierter zu. So muss es sein.

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