in Tagebuch

Berlin 3

Bin um 4 Uhr wach.

Vorm Einschlafen hab ich noch gecheckt, ob der Flug vom Kind im Plan liegt. Sie kommt mitten in der Nacht heim. Vor 13 Jahren hat sie mich geweckt in dem sie mir ihre kleinen Füßchen in die Rippen geboxt hat, jetzt kommt sie 600 Kilometer entfernt an einem Flughafen an und ich wache immer noch auf. Umgekehrt eher unwahrscheinlich. Das unsichtbare Band, was mich meine Stullen vergessen lässt, scheint einseitig belastet.

Zwischen 4 und 5 zwitschern in Berlin schon die Vögel. Von 5 bis 6 Uhr ist Zwitscherpause (was genau die Vögel in der Zeit machen, Ornithologen schreibts in die Kommentare). Ab 6 Uhr mischen sich Zwitschern und anschwellender Autoverkehr. Die Stadt erwacht, ich gähne.

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Hotel bedeutet auch immer: Frühstücksfernsehen. Im Morgenmagazin läuft ein Bericht über einen Schreinerkurs für Frauen. Sie zimmern ein Insektenhotel. Wie läuft im Insektenhotel eigentlich der Checkin ab? Die Frage beantwortet der Beitrag leider nicht.

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Ich kann nicht genau einschätzen, wie der Stand der Verkehrswende in Berlin ist, aber rund um mein Hotel gibt es relativ viele breite Radwege, die früher mal Autospuren oder Parkplätze gewesen sein müssen und was sollte man daran nicht mögen?

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Dann wieder voller Kopf, volles Notizbuch und Closing-Session. Die nächste re:publica wird wieder in der Station stattfinden. Das war schon schön in der Arena, aber ich hab mich ein paarmal gefragt: Wie soll man denn zu der Session auf dem Sonnendeck mit dem Rollstuhl hinkommen? Mehr Platz ist in der Station wohl auch. Von daher: gute Entscheidung. Außerdem wird es noch dieses Jahr ein Spin-off in Hamburg geben. Schön für alle Hamburger.

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Am Abend Schnitzel.

Wenn man alleine im Restaurant sitzt, hat man zwar niemanden zum Reden, aber man kann hervorragend Gesprächen an Nachbartischen lauschen. Und erfährt da viel. Etwa – und ich denke, ich kann die Information jetzt leaken, denn er ist schon eine Weile verstorben und das Auto wird es so auch nicht mehr geben: Eduard Zimmermann hatte in den 1970ern das folgende Autokennzeichen: MZ – EZ 700. Die Information kommt direkt aus einem behördlichen Maschinenraum der damaligen Zeit und dieser Fall wäre damit gelöst. Aktenzeichen XY geschlossen.

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