in Tagebuch

3.11.2017

Die Stadtbibliothek veranstaltet jeden Freitag um 15:00 im Carl-Amery-Saal im Gasteig Großes Kinderkino. Ich will mit den Kindern zusammen die Dokumentation „Auf dem Weg zur Schule“ anschauen. Es sind Ferien und den Kumpels vom Sohn ist auch langweilig. Sie wollen mitkommen. Die Kumpels haben Geschwister und Eltern. Die wollen auch mitkommen. Am Ende bin ich der Ticketbeauftragte und sichere 11 Eintrittskarten im VVK. Der Einkauf läuft über München Ticket (der Quasi-Monopolist im Münchner Ticketgeschäft).

Die Versandkosten für Tickets, die eigentlich in einen einfachen Briefumschlag passen, kommen mir bei München Ticket schon längere Zeit sehr fantasievoll ausgedacht vor. Aber immerhin kostet die Print@Home-Variante keine zusätzliche Gebühr (außer natürlich Druck/Papierkosten). Ich drucke also 11-DINA4-Seiten aus (natürlich im Eco-Modus). 

Allerdings berechtigen die selbst gedruckten Tickets (mit eindeutigem Barcode) noch lange nicht zum Einlass ins Kino. Ich muss zuerst mit den 11 selbstgedruckten DINA4-Seiten zu einem Automaten gehen und jeden einzelnen Barcode scannen. Der Automat druckt mir dafür nochmal andere Tickets aus. Mit denen dürfen wir dann rein. Absurd.

Die Dokumentation ist sehr beeindruckend und zeigt, wie wenig selbstverständlich gute Bildung in weiten Teilen der Welt ist und was für Strapazen Kinder für den Schulbesuch auf sich nehmen müssen.

Super für die Kinder: die Synchronisation. Damit können sie dem Film viel besser folgen, als mit Untertiteln.

Schlecht für mich: die Synchronisation (und ich bin sonst eigentlich immer eher Freund von übersetzen Dialogen). Die Dialoge wirken dermaßen schlecht und aufgesetzt, man hält es kaum aus.

Die Protagonisten sagen so gestelzte, deutsche Sätze wie: „Die Schule ist so wichtig für uns. Dafür lohnt sich der lange Weg“. Und wieso reden alle Erwachsenen in so dialektgefärbtem Ausländerdeutsch, die Kinder aber perfektes Hochdeutsch?

 

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