Am Freitag ist wieder deutschlandweiter Klimastreik. Ein paar gute Gründe hinzugehen.
Es klingt widersprüchlich, aber es ist so. Klimawandel sorgt gleichzeitig für Dürre und Starkregen. Stefan Rahmstorf erklärt, warum das so ist. Das wird natürlich nicht verhindern, dass Hubert Aiwanger beim nächsten Schneefall wieder irgendeinen dummen Tweet absetzen wird, aber vielleicht hilft das Wissen ja in der ein oder anderen privaten Diskussion.
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Die SZ erklärt ein Tool der bayrischen Staatsregierung, mit dem man mal schauen kann, wie sich die Temperaturen in Bayern bis Ende des Jahrhunderts so entwickeln werden. Je nachdem wie das mit dem Klimaschutz so läuft. Die steigende Durchschnittstemperatur klingt ja immer nicht so doll viel, aber je nach Szenario pendeln wir halt zwischen +4 (puh) und +24 Hitzetage (leck mich am Arsch!) im Jahr. Hitzetage sind Tage mit über 30 Grad und solche Tage gingen mir dieses Jahr schon auf den Keks. Und Tropennächte werden auch mehr. Also Nächte, in denen das Thermometer nicht unter 20 Grad fällt, es also nicht merklich abkühlt. Nächte, die mir dieses Jahr auch schon mächtig auf den Keks gingen. Und das ist nur das Umland. Direkt in der Stadt München könnt ihr noch eine Thermoschippe drauflegen. Wir reden hier von Zeiträumen, die meine Kinder noch erleben werden und deine Enkel auch Boomer-Heinz! Machen kann man was dagegen. CO2 einsparen, damit die Temperaturen nicht so krass steigen und die Städte klimaresistenter machen. Also Flächen entsiegeln, mehr Bäume. Rein technisch keine Raketenwissenschaft. Wir haben es ja auch geschafft, die Flächen zu versiegeln. Wir schaffen es ja sogar Tattoos, die eigentlich mal für die Ewigkeit versprochen waren, wieder wegzulasern. Eine Zivilisation, die das hinbekommt und die es außerdem schafft, den 4. Teil Indiana Jones für alle Zeiten vergessen zu lassen, die wird es ja wohl schaffen, ein bisschen Beton aufzuhämmern und ein paar Bäume zu pflanzen. Mehr dazu auch im Spiegel-Podcast Klimabericht – Hitze in der Stadt: So kühlen wir die Straßen runter.
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Wird kein Klimaschutz Geld kosten? Sicher. Wird Klimaschutz Geld kosten? Na sicher. Teuer wird beides. Die Frage ist nur, bei welchem Szenario ich mit 80 nicht mit Hitzekollaps zusammenbrechen werde, meine Kinder noch Bock haben werden eigene Kinder zu bekommen und wie man die Kosten verteilt. Es gibt nämlich eigentlich schon ein ganz passables Konzept, wie man Klimaschutz sozial gerechter gestalten kann. Das Klimageld. Es geht, grob gesagt so: Alles was CO2 verursacht, wird konstant teurer. Das Geld, das man damit einnimmt, wird wieder an die Bürger ausgezahlt. Als Klimageld. So wie Eltern heute jeden Monat Kindergeld aufs Konto bekommen, würde jede*r Bürger*in am Ende des Monats Geld überwiesen bekommen. Der Clou: Der Lifestyle der Reichen verbraucht mehr CO2, d. h. die zahlen auch mehr in die Klimageld-Kasse ein. Die, die eh weniger Geld haben, verbrauchen weniger CO2 und haben unterm Strich ein Plus. Psychologisch wäre so ein staatlicher Dauerauftrag auch nicht zu unterschätzen, wenn es um die Akzeptanz für Klimamaßnahmen geht. Warum es das noch nicht gibt? Der deutsche Staat ist technisch noch nicht in der Lage, an wirklich alle Bürger*innen Geld auszuzahlen. Supergut und sehr ausführlich erklärt das alles DLF-Journalistin Ann-Kathrin Büüsker in ihrem üüberblick-Newsletter.
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Holger Klein spricht mit Bernd Ulrich von Der Zeit darüber, warum wir uns so schwertun mit diesen ganzen Transformationen, die wir dringend mal angehen müssten, damit ich mit 80 nicht mit Hitzekollaps vom Balkon falle. Bernd Ulrich hat ein paar interessante Ansätze und Gedanken, bei denen ich noch nicht so ganz weiß, was ich damit machen soll. Eins weiß ich sicher: Technik allein wird es nicht richten. Es wird nicht reichen, dass man uns ein paar neue Geräte hinstellt und dann alles gut wird.
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Es gibt viele Maßnahmen für mehr Klimaschutz. Im Verkehr wäre eine davon ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen. Sicherer würde es die Straßen wahrscheinlich auch machen. Warum das Thema so umkämpft ist und die Studienlage dazu so dürftig versucht, die ZDF-Doku Kampf ums Tempolimit rauszufinden.
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