Ich erlebe es beim Arbeiten für die Stadt im öffentlichen Raum immer wieder: Autolärm ist akzeptiert, lautere Kinder oder in dem Fall Jugendliche/junge Erwachsene sind dagegen nicht akzeptiert. Das ist an einem Ort wie dem Baldeplatz, der akustisch selbst in den Nachtstunden von einer großen Kreuzung beherrscht wird, schwer nachvollziehbar. Aber junge Menschen, die den greisligen Platz als ihren begreifen (und entsprechend gestalten wollen), sind das Problem…
Und ich erzähle die Geschichte auch dieser Stelle, weil sie so symptomatisch ist:
Als die Stadt der Polizei während der Hochphasen von Corona einige Mittel zur Hand gab (Alkoholverbot, später Glasflaschenverbot), machte sie davon eifrig Gebrauch – auch vor 22 Uhr. Unter anderem am Wedekindplatz in Alt-Schwabing. Sechs Mannnschaftswägen der Bereitschaftspolizei wurden an einem Abend eingesetzt. Währenddessen parkten ungerührt Taxis/Uber im absoluten Halteverbot, es wurde um den Platz mit getunten Autos gepost und Autos fuhren verkehrtrum durch Einbahnstraßen. Die Polizei interessierte das nicht. Das Durchsetzen des Glasflaschenverbots, was der Räumung gleichkam, am Platz war wichtiger.