in Newsletter

Post von @heibie – S01E10 – Jemand schreibt einen Kommentar …

… oder regt sich auf. Passiert ja ständig im Internet.

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Anlass z.B. irgendwas im öffentlichen Raum, im ÖPNV. Person A ist von Ereignis X genervt, schreibt schnell was auf Twitter und Person Y bis Z werfen Person A dann vor X-feindlich zu sein.

Warum müssen morgens um 9 Uhr schon Kindergartengruppen in der U-Bahn unterwegs sein? Die Frage kann man dann schnell in kommentierendem Sofortismus als kinderfeindlich abstempeln.
Oder man macht es wie Ben und schreibt einfach mal verständlich auf, aus Erziehersicht, warum das eben manchmal so ist, wie es ist. Das verstehen dann auch Kinderlose, die sich noch nie Gedanken darüber gemacht haben.

Eine wünschenswerte Blaupause für viele (Netz)-Diskussionen. Erst mal zuhören, nicht gleich verurteilen, ausreden lassen, erklären und grundsätzlich akzeptieren, dass der Gegenüber eventuell Recht haben könnte oder Informationen und Argumente hat, die man selbst noch nicht in Betracht zog. (hier ab dem 6. Absatz noch ausführlicher erklärt)

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Anke Gröner läuft seit ein paar Wochen. Also Laufen im Sinne von Walken (oder vielleicht bald Joggen. Man wird ja im Laufe *hihi* der Zeit oft langsam schneller und plötzlich ist man Jogger). Auf Instagram taggt (? ein guuuuuter Täg, die Welt ist schön ein gu-h-u-ter Täg ? ) sie ihr Laufbild dann noch mit dem Hashtag #fatrunning und erklärt in den Kommentaren, warum sie das macht.

Keine Ahnung, ob ich dick bin (mein BMI sieht mich im adipösen Bereich, aber was weiß der BMI denn schon?). Es ist eigentlich auch egal. Ich werde aber immer wieder überrascht angeschaut, wenn ich sage, dass ich regelmäßig Halbmarathons laufe. Ich sehe mittlerweile auf vielen organisierten Läufen Frauen und Männer, deren BMI (Fun-Fact: Der BMI weiß weniger als Jon Snow) wahrscheinlich auch im selben Bereich liegt und die einfach voll durchziehen und zufrieden im Ziel eintreffen. Und dann schwimmt Journelle auch noch zwei Kilometer in offenem Gewässer (mir würde nach 50 Metern die Puste ausgehen und offene Gewässer sind mir sowieso viel zu gefährlich).

Dicke können das mit dem Sport alles auch. Ausdauer und Kondition sind kein Dünnenprivileg.

Ich laufe jetzt seit gut sieben Jahren regelmäßig, und ich habe das am Anfang (und zwischendurch immer mal wieder) auch mit dem Ziel gemacht Gewicht zu verlieren. Das hat nie langfristig geklappt. Und immer, wenn das nicht geklappt hat, war das ziemlich frustrierend. Deshalb gefällt mir Ankes kleine Erkenntnis (bzw. die Erkenntnis Ihres Freundes) sehr gut, weil es bei mir genauso war und ist. Die Motivation anders auszusehen funktioniert (bei mir) nicht, aber das man sich nach jedem Lauf anders, nämlich sehr gut, glücklich und ausgeglichen, fühlt, das ist der viel bessere und nachhaltigere Ansporn.

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Max Scharnigg (mein angeblicher Stimmenzwilling, regelmäßige Leser des Newsletters erinnern sich), hat in seinem Blog einen Rant auf München geschrieben und warum in anderen Städten alles viel besser ist. Das liest sich, wie immer bei Max, sehr, sehr gut und ich habe bei vielen Punkten zustimmend genickt. Und gleichzeitig mag ich die Stadt aber auch sehr (sonst würde ich nicht schon 17 Jahre hier leben) und kann ganz viele tolle Orte und Sachen aufzählen, die mir hier gefallen. Anderswo ist es halt immer schöner, als da wo Alltag ist. Und vielleicht kann man sich nach dem Lesen von Maxens Abrechnung auch einfach die Frage stellen, was jeder einzelne machen kann, damit es wieder oder noch schöner wird.

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Wie politisch sind Elternblogs, wie politisch ist Erziehung überhaupt? Susanne Mierau hat das mal beantwortet und ich stimme ihr zu. Wenn wir nicht wollen, dass Idioten später die Gesellschaft prägen, sollten wir heute einfach unsere Kinder nicht zu Idioten erziehen (und mit Ihnen z.B. über Dicke lästern, denn wir erinnern uns: Dicke können das mit dem Sport auch). Ich glaube, die frühen Jahre prägen einen Menschen stark und ich sehe das ganz klar bei vielen eigenen (positiven und negativen) Verhaltensweisen, die ich ziemlich gut auf mein Elternhaus zurückführen kann.

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Jetzt Musik. In den letzten zwei Wochen hat sich einiges angesammelt und meine begleitende Spotify-Playliste wächst stetig an. Alle Songs, einfach so, unkommentiert. Weil über Musik schreiben, ist wie zu Dingens zu dingsen.

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[Video] Gurr – Ode to Oatmeal

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[Video] The New Pornographers – High Ticket Attractions

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[Video] All we are – Human

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[Video] Mark Lanegan Band – Beehive

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[Audio] Pet Shop Boys – Undertow (Tuff City Kids Remix)

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[Video] Abay – Angels

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[Video] Käptn Peng und die Tentakel von Delphi – Wobwobwob

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[Video] Descendents – Who We Are

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[Video] Marteria – Aliens feat. Teutilla

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[Video] Cigarettes after Sex – Apocalypse

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[Video] Flut – Sterne

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[Video] Offa Rex – The Queen of Hearts

(Mini-Anmerkung: The Decemberists Side-Projekt)

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[Video] Love A – Die Anderen

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Der Witz zum Schluss ist heute sehr kurz und knackig (dafür wird der nächste Witz umso länger und epischer, versprochen) und kommt von @diskomanni. Wenn Ihr auch Lieblingswitze habt ? postvon@heibie.de ?

Wie nennt man einen ehemaligen Quietschkäse?



Halumni

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Die Spotify-Playlist zum Newsletter gibt es hier. Ältere Ausgaben meines Newsletters kannst Du im Archiv nachlesen.

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    Mentions

  • 💬 von Heiko Bielinski

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Kommentar

Webmentions

  • Heiko Bielinski 9. Mai 2017

    Der neue Sommertrend. Was für ein schönes Wort: Viskosehose. Muss man sich, gut betont, auf der Zunge zergehen lassen. Und dann in einem Loriot-Sketch vorstellen. Viskosehose. Gekauft in der Herrenboutique von Herrn Lindemann.
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    Wenn man in Bayern (in anderen Bundesländern wahrscheinlich ähnlich) ein Mehrfamilienhaus bauen will, muss man für einen angemessenen Spielbereich im Hinterhof sorgen. So will es die Bayerische Bauordnung. In der Praxis bedeutet das, zumindest in den Höfen, die ich bisher so gesehen habe: Bank, Sand und Wipppferd (ein 3-p-Wort!). Selten wirklich genutzt und man mag sich gar nicht vorstellen, wieviele einsame Wipppferde (fast so schön wie Viskosehose) in deutschen Hinterhöfen unbespielt herumstehen. Vollkommen nutzlos, mit dem einzigen Zweck das grüne Häkchen der Baubehörde zu sichern und als Dank bleibt nur der traurige Blick auf die Biomülltonne.
    Das Foto hat Ben im Mai 2017 in einem Münchner Hinterhof, Au (der Stadtteil, nicht der Ausruf) gemacht.***
    Die SZ hat ein neues Magazin für Eltern und Kinder am Kiosk. Die erste Ausgabe hat mir gut gefallen (Disclosure: Ich habe früher mit ein paar Menschen aus der jetzigen SZ Familie-Redaktion zusammengearbeitet). Online gibt es für das Heft aber noch keine richtige, eigene Heimat (falls jemand mitliest: sz-familie.de ist noch frei ;-)).
    Einzige Ausnahme: Der SZ Familie-Newsletter. Den würde ich gerne zum Abonnement empfehlen. Meistens schreibt da Barbara Vorsamer ein paar schlaue Gedanken zu einem Thema und verlinkt noch ein paar gute Texte.
    In der letzten Ausgabe ging es um die Aufteilung von Haushalt und Kinderbetreuungsaufgaben. Das es dabei nicht nur um das 50:50-Abhaken von To-Dos geht, sondern um ein allgemeines Verantwortungsbewusstsein für eben den ganzen Alltagskram. Und das man darüber auch reden muss und nicht stillschweigend davon ausgehen kann, dass es schon passt, so wie es ist.
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    Zu Anke Gröners Lauferei habe ich ja schon letztes mal verlinkt. Jetzt hat sie einen sehr persönlichen Text dazu geschrieben. Wenn Ihr also demnächst Anke auf dem Alten Nordfriedhof traben seht, schenkt ihr ein Lächeln und ein kurzes High-Five.
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    Die größten Probleme Münchens? Wohnungsmarkt? Verkehr? Kinderbetreuung? Bier! (natürlich) Zumindest am 17.5.2017. Da wurde im Stadtrat knapp zwei Stunden über die #bierpreisbremse geredet. Ben (der mit dem Wipppferdfoto) hat dazu Tweets zusammengefasst (ja, ok, viele von mir, aber ich hatte halt grad Zeit). Die Aufzeichnung der Sitzung ist online und ich empfehle auf jeden Fall die Rede von Helmut Schmid (SPD) ab ca. Minute 19:00 (Tagesordnungspunkt A1-A5 Generaldebatte Oktoberfest 2017). Da denkt man eigentlich, jede Sekunde springt der Gerhard Polt aus dem Schmid raus.
    Aber auch ansonsten sehr interessant zu sehen, wie mühsam und kleinklein Kommunalpolitik gemacht wird, weil, das muss man ja auch wissen: die meisten machen das ehrenamtlich und es gebührt dem Engagement auf jeden Fall grundsätzlich Respekt.
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    Drei Hörempfehlungen: Im Lila-Podcast kommt mal ein Mann zu Wort, im Chaos Radio 234 geht es allumfassend um Heimvernetzung und Internet der Dinge (ich kämpfe momentan noch mit einem Powerline-Adapter und Leistungsabfällen, wenn abends alle im Haus das Licht anmachen) und Christian Möller läuft mit Heinz Strunk durch die Gegend.
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    Die Sparpreise der Bahn sind eine feine Sache, aber das gezielte Suchen danach gestaltet sich über die Oberfläche auf bahn.de eher als schwierig. bahn.guru greift die Bahndaten ab und zeigt nur die Sparpreisangebote wesentlich übersichtlicher an.
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    Wieder was gelernt: es gibt mit Austrian Superheroes (ASH) eine österreichische Superheldenserie. Und vielleicht bald auch, wenn ihr alle ein bisschen Geld übrig habt, ein deutsches Pendant dazu. Die Liga deutscher Helden braucht Eure Hilfe!
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    In eigener Sache: Zwei meiner Blogtexte (Männer, die auf Ladebalken starren und der eigentlich ganz einfache Weg zur Champions League) habe ich im techniktagebuch untergebracht. Wobei untergebracht bedeutet, ich habe sie einfach über das öffentliche Formular eingereicht und kurz später hat wohl jemand auf veröffentlichen gedrückt. Wusste vorher gar nicht, dass das so einfach geht. Hat mir der @dentaku auf der #rp17 gesagt. Da war ich nämlich auch noch.
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    Musikalisch gilt es in dieser Ausgabe eigentlich nur auf eine Sache hinzuweisen. Die ist dafür aber umso massiver. Der Super-Radio-Sender FM4 aus Österreich nimmt sein Spotify-Profil mal richtig ernst und hat u.a. alle Jahrescharts bis zurück in die 90er und die eh schon immer sehr guten Sound-Selection-Compilations als Playlists angelegt. Leiwand!
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    Und vielleicht noch das neue Love A Album mit dem kleinen Hit Sonderling (von dem Ivo behauptet, es sei das deutsche We didn’t start the fire. Ist natürlich Quatsch. Das deutsche We didn’t start the fire ist, weiß ja jeder, von Thees Uhlmann oder, für die ganz Harten, von Badesalz)
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    Der Witz zum Schluss kommt von @oliverkoerting und ist ein 140 Zeichen Zeilen-Witz (noch trennt uns ein Witz in meiner Ablage von den Fritzle-Witzen meiner Kinder. Also hurtig her mit Euren Lieblingswitzen an postvon@heibie.de):

    Ein Pferd sitzt vor dem Fernseher und sieht seine Lieblingsband bei MTV. Da denkt sich das Pferd ‘Wow, die machen echt gute Musik. Ich möchte auch gerne Gitarre spielen lernen.’
    Also greift das Pferd zu den Gelben Seiten und sucht nach einem Gitarrenlehrer. Es findet einen Musiklehrer in der Stadt und ruft an.
    Der Lehrer sagt: “Klar bringe ich Dir Gitarre spielen bei. Kein Problem.”
    Das Pferd sagt: “Es gibt nur ein Problem: Ich bin ein Pferd.”
    Der Musiklehrer antwortet sofort: “Das macht gar nichts. Wir haben ein neues Lehrbuch mit dem auch Pferde blitzschnell Gitarre spielen lernen.”
    Also lernt das Pferd bei dem Musiklehrer Gitarre spielen – und ist wenige Wochen später schon richtig gut. Es sitzt wieder vor dem Fernseher – mit der Gitarre im Arm und denkt sich ‘Alleine Musik machen ist doch traurig’. Da ruft das Pferd seinen Freund den Esel an. Der Esel ist ganz begeistert, kommt sofort rum und gemeinsam gucken sie sich die Band im Fernsehen an. Der Esel ist schnell überzeugt und sagt: “Ich will Bass lernen.”
    Also greift der Esel zu den Gelben Seiten und sucht nach einem Basslehrer. Er findet einen Musiklehrer in der Stadt und ruft an.
    Der Lehrer sagt: “Klar bringe ich Dir Bass spielen bei. Null Problemo.”
    Doch der Esel sagt: “Es gibt nur ein Problem: Ich bin ein Esel…”
    Der Musiklehrer antwortet ohne zu zögern: “Mach Dir keine Sorgen. Wir haben eine neue Technik mit dem auch Esel im Nu Bass spielen lernen.”
    Also lernt der Esel bei dem Musiklehrer Bass spielen – und wenige Wochen später spielen Esel und Pferd zum ersten Mal gemeinsam.

    Doch das Pferd bemerkt schnell, dass ihnen noch etwas fehlt.
    “Wir sollten eine richtige Band gründen”, schlägt das Pferd vor – und der Esel stimmt zu. Sie basteln einen Aushang, den sie überall in der Stadt verteilen. Und tatsächlich meldet sich nur wenige Tage später ein Huhn.
    Das Huhn sagt: “Ich wollte schon immer in einer Band sein und ich würde gerne Schlagzeug spielen.”
    Das Pferd reicht dem Huhn die Gelben Seiten – und das Huhn ruft bei dem gleichen Musiklehrer an.
    Der Lehrer sagt: “Klar bringe ich Dir Schlagzeug spielen bei.”
    Das Huhn erwidert: “Aber ich bin ein Huhn.”
    Der Musiklehrer antwortet: “Keine Sorge. Wir haben eine neue Methode mit der auch Hühner in Nullkommanix Schlagzeug spielen lernen.”
    Also lernt auch das Huhn in kürzester Zeit, Schlagzeug zu spielen.

    Wenig später jammen die die drei in einem Proberaum und ein Band-Manager ist zufällig im Gebäude. Er hört die Band von Pferd, Esel und Huhn und sagt: “Ich bringe euch ganz groß raus.”
    Und der Mann hält Wort. Die Band nimmt gemeinsam ein Album auf, eine weltweite Tour steht an. Der erste Gig soll in Las Vegas stattfinden. Am Tag des Abflugs zur Tour bekommt Pferd einen Anruf. Die Mutter. Schwerkrank im Krankenhaus. Das Pferd ist hin- und hergerissen. Doch es entscheidet sich die Mama im Krankenhaus zu besuchen. Huhn und Esel sollen mit dem Manager zur Konzerthalle fliegen. Das Pferd wird nachkommen.

    Im Krankenhaus stellt sich heraus, dass die Mutter nur eine Grippe hatte. Kurz darauf bekommt das Pferd einen zweiten Anruf: Das Flugzeug, in dem Huhn, Esel und der Manager saßen ist auf dem Weg nach Vegas über dem Ozean abgestürzt. Niemand hat überlebt. Das Pferd ist am Boden zerstört. All seine Freunde sind tot, es hat seinen Job verloren und es weiß nicht mehr, wohin. Das Pferd bricht in Tränen aus, schlendert in Trauer versunken die Straße entlang und entscheidet, sich heute zu Tode zu trinken.

    Also kommt das Pferd in eine Bar
    – und der Barkeeper fragt: “Wieso das lange Gesicht?”

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