Tablets raus, Klassenarbeit.
Tablets raus, Klassenarbeit.
Ich hab ja schon mal geschrieben, dass Kinder beim Spielen mit Smartphone und Computer immer irgendwas lernen. Heute aber mal fünf Beispiele bei denen die spielerische Wissensvermittlung tatsächlich auch im Mittelpunkt steht. Drei davon waren für den Kindersoftwarepreis Tommi 2015 nominiert, dessen Preisträger mittlerweile feststehen.

SesamstraßeiOS, Android (kostenlos), ab 4 Jahren

Nach der Sendung mit der Maus gibt es jetzt die nächste Instanz des deutschen Kinderlernfernsehens als App. Elmo, der in den aktuellen TV-Folgen eine wichtigere Rolle einnimmt, als in den Lilo-Pulver-Ausgabenmeiner Kindheit, begleitet die Kinder durch die App und erklärt leicht verständlich, wie die Bedienung funktioniert. Die Kinder können in sehr einfach gehaltenen Spielen ihr Gedächtnis trainieren, musizieren und erste Zahlenexperimente machen. Ähnlich wie bei der Maus-App, bietet auch die Sesamstraße direkten Zugriff auf zahlreiche Episoden und Kurzfilme. Einzelne Inhalte kommen auch direkt von der offiziellen Webseite der Sendung. Die Sesamtraßen-App ist komplett werbefrei und stört nicht mit nervigen In-App-Käufen.

The UnstoppablesiOS, Android (kostenlos), ab 6 Jahren
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Das Spiel wurde im Auftrag der Schweizer cerebral-Stiftung entwickelt und soll mehr Verständnis für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung schaffen. Was nach drögem, erhobenem Zeigefinger klingt, ist tatsächlich ein sehr charmant umgesetztes Point-and-Click-Adventure, welches seine Botschaft lässig nebenbei vermittelt. Die Hauptrollen spielen vier Freunde. Mai (etwas kleiner), Jan (ein bisschen dicker), Achim (Rollstuhlfahrer) und Melissa (blind) Melissas Blindenhund Tofu wird entführt und die Freunde machen sich auf, ihn zu befreien. Dabei müssen sie viele kleine Rätsel lösen, die sie nur zusammen bewältigen können, weil jeder eine ganz spezielle Superkraft hat. Extrem gutes Gehör, Bärenkräfte, Schnelligkeit und Sprungkraft.
Die Grafik ist im schicken Retrostil gehalten und die einfache und intuitive Steuerung wird auch von Kindern schnell erlernt. Ähnlich wie beim Adventure Klassiker Maniac Mansion wechselt man zwischen den Charakteren hin und her und löst mit den unterschiedlichen Fähigkeiten immer schwerer werdende Rätsel. Jüngeren Kinder sollte man auf jeden Fall unterstützend unter die Arme greifen.
Meinen Kindern hat das Spiel von den hier vorgestellten am Besten gefallen und sie arbeiten momentan zusammen weiter an Tofus Rettung.

App-Tester im Einsatz. The Unstoppables.
A post shared by Heiko Bielinski (@heibie) on Oct 31, 2015 at 5:44am PDT

Opera MakeriOS (kostenlos), ab 8 Jahren
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Konrads Oper – Opera Maker Beta-Testing from Interactive Media Foundation on Vimeo.
So geht interaktiver Musikunterricht. Mit dem Opera Maker können Kinder im Grundschulalter ihre eigene Oper erschaffen. Die App funktioniert als Animationsprogramm, mit dem man mehrere Szenen hintereinander reihen kann. In jedem Bühnenbild gestaltet man die Figuren, den Hintergrund und die Musik. Man kann aus vorgegebene Elementen auswählen und z.B. Stücke aus der Zauberflöte unterlegen oder komplett eigenen Soundschnipsel aufnehmen und einfügen. Die App erfordert ein bisschen Einarbeitungszeit und Geduld. Die Erstellung eines ersten Szenarios dauert schon ein paar Minuten. Die Bedienung und Nutzerführung ist aber sehr verständlich gehalten. Lesekenntnisse und Ausdauer sind von Vorteil. Die fertige Oper kann man dann als Video abspeichern und Oma und Opa per Mail zuschicken oder auf Youtube hochladen.

Monsters behave!iOS (4,99 €), Android (4,99 €), ab 5 Jahren
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Monster Mama hat zehn Monster-Kinder, die sich alle nicht so wirklich gut benehmen. Hinter jedem Monsterkind verbergen sich kleine Sprachspiele, die von den Kindern gelöst werden müssen. Die Figuren erinnern ein bisschen an die populäre Olchis-Reihe und werden jedem Kind sofort sympathisch sein. Es wird geschmatzt, gerülpst und mit dem Strohhalm geblubbert. Die einzelnen Spiele bestehen aus einer Reimeinheit, einem Wortpuzzel und einem simplen Minispiel, welches für lernfreie Auflockerung sorgt. Die Bedienung ist simpel. Erste Lesekenntnisse sind von Vorteil, mit elterlicher Begleitung können aber auch schon Vorschulkinder Erfolge erzielen.

Buchstaben SpielplatziOS (4,99 €), Android (4,99 €), ab 5 Jahren
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Jan Essig hat mehrere schön gestaltete Lern-Apps für kleinere Kinder im Angebot. Beim Buchstaben Spielplatz geht es um das Alphabet und erste Schreibversuche. Mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen lernen die Kinder ihre erste Buchstaben kennen und dürfen sie auch gleich auf dem Touchdisplay des Tablets nachschreiben. Die App nimmt die Kinder bei der Hand und gibt am Anfang optische Hilfestellung, wie man einen Buchstaben am besten schreibt. Die klar verständliche Sprachhilfe unterstützt zusätzlich und liegt in insgesamt sieben Übersetzungen vor. In der deutschen Version kann man zwischen „phonetischer Aussprache“ oder „Aussprache mit Vokalen“ umstellen. Man kann die App in einer eingeschränkten Kostenlos-Version (iOS/Android) testen, bevor man sie kauft.

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